Katholischer Deutscher Frauenbund
KDFB Zweigverein Mering e.V.
Wir machen uns Stark für Frauen
Gesellschaftspolitisch, kirchlich und sozial engagiert, vertreten wir die Interessen von Frauen und Familien.

Presseberichte des Land-und Bundesverband

KDFB kritisiert einseitige Empfehlungen in der Debatte um reproduktive Selbstbestimmung

Köln, 15. April 2024 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) warnt vor den Konsequenzen der heute vorgestellten Empfehlungen der Regierungskommission „Reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin", insbesondere im Kontext von Schwangerschaftskonflikten. Aus Sicht des KDFB ist eine ausschließliche Betrachtung des Konflikts aus Perspektive der reproduktiven Selbstbestimmung der Frau unzureichend. „Das Selbstbestimmungsrecht der Frau ist ein enorm hohes Gut. Es gilt, dieses Recht mit den Rechten des ungeborenen Kindes in Balance zu bringen", so KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger.

Die Verbindung von Fristen- und Beratungsmodell ist für den KDFB der wesentliche Schlüssel dafür, ein verfassungsrechtliches Gleichgewicht sicherzustellen. Er plädiert dafür, es verpflichtend beizubehalten. Der KDFB warnt vor dem von der Kommission angedachten Modell eines abgestuften Lebensrechtes, das den Beginn des Lebens abhängig vom Wunsch nach einer Schwangerschaft definieren und somit Abstufungen bei der Würde des Menschen vornehmen würde. Ein solches Argumentationsmodell könnte auf andere gesellschaftliche Bereiche übertragen werden, mahnt Arzberger.

Der vorgestellte Bericht unterstreicht die Notwendigkeit, die Versorgungslage schwangerer Frauen zu verbessern, was der KDFB befürwortet. In der empfohlenen Abschaffung des §218 StGB sieht der KDFB jedoch keine Lösung. Er fordert stattdessen die konsequente Umsetzung der bestehenden Gesetze. So ist bspw. ein ungehinderter Zugang zu Einrichtungen, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden, zu gewährleisten. Der KDFB ist der Ansicht, dass das angedachte Gesetz zur Verhinderung von Belästigungen vor Abtreibungskliniken Frauen im Schwangerschaftskonflikt besser unterstützen und vor Stigmatisierung schützen würde als die Streichung des §218.

Der KDFB befürchtet, dass die Themen Leihmutterschaft und Eizellspende, zu denen der Bericht ebenfalls Empfehlungen enthält, aufgrund der Debatte um den §218 in der öffentlichen Diskussion zu wenig Beachtung finden und Gesetzesänderungen zu diesen Themen ohne ausreichende gesellschaftliche Auseinandersetzung erfolgen könnten. Er warnt in diesem Zusammenhang vor der möglichen Instrumentalisierung von Frauen sowie vor den noch nicht ausreichend erforschten langfristigen Risiken. Monika Arzberger betont: „Als Frauenverband stehen wir für den Schutz der Autonomie und des Wohlergehens aller Frauen auch im Kontext der Reproduktionsmedizin ein. Wir sprechen uns zum jetzigen Zeitpunkt klar für die Beibehaltung der bestehenden Gesetzgebung aus."

Der KDFB fordert eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Themen, die von der Kommission behandelt wurden und appelliert an alle demokratischen Parteien, Organisationen und Verbände, sich sachlich in den Dialog einzubringen.

Hannah Ratermann

Pressereferentin

KDFB zur Vatikan-Erklärung „Dignitas infinita"

Köln, 10.04.2024 – Für den Katholischen Deutschen Frauenbund e.V. (KDFB) trifft die Thematik der am 08. April veröffentlichten Erklärung des vatikanischen Glaubens-Dikasteriums „Dignitas infinita" über die Menschenwürde einen Nerv der Zeit: Global und täglich werden Menschenwürde und Menschenrechte missachtet. Das Dokument unterstreicht die besondere Gefährdung von Personengruppen wie Frauen, queeren Personen, Migrant*innen oder „andersfähigen Menschen". Kriege, Klimakrise oder Armut verschärfen die ohnehin dramatische Situation nochmals. Als Frauenverband beschäftigt den KDFB, dass Menschenrechtsverletzungen und geschlechtsbezogene Gewalt aktuell immer mehr zunehmen. Gleichzeitig empfindet er „Dignitas infinita" in vielen Aussagen als unscharf, unterkomplex und auch verletzend.

 

„Dignitas infinita" thematisiert ausführlich verschiedene Formen der Gewalt gegen Frauen, von sexueller Ausbeutung bis hin zu Femiziden, die erstmals in einem römischen Dokument benannt werden (vgl. Nr. 44–46). Selbst dort, wo Frauen theoretisch gleiche Würde und gleiche Rechte besitzen, bestehen weiterhin faktische Ungleichheiten mit Blick beispielsweise auf Lohngerechtigkeit, Familienrechte oder die Chancen auf Teilhabe an Entscheidungen. Leider wird die Erklärung den komplexen Lebenssituationen von Menschen an vielen Stellen nicht gerecht, beispielsweise von queeren Personen oder Frauen im Schwangerschaftskonflikt (vgl. Nr. 47). Der KDFB plädiert hier im Sinne einer doppelten Anwaltschaft für das Lebensrecht des Embryos und gleichzeitig für die Achtung der Würde der Frau und ihr Recht auf physische und psychische Gesundheit. Lebensschutz ist nur mit der Mutter gemeinsam möglich. Beide Rechte müssen daher in einen Ausgleich gebracht werden.

 

Nach „Dignitas infinita" gilt: „Die Kirche verkündet, fördert und macht sich zum Garanten der Menschenwürde" (Überschrift zu Kapitel 2). Katholik*innen engagieren sich an vielen Stellen überzeugend für Menschenwürde und Menschenrechte. Allerdings gilt immer noch, dass in der Kirche selbst Frauen nicht dieselben Rechte besitzen. Durch den Ausschluss von der Weihe sind sie von Ämtern, Entscheidungen und Mitsprache ausgeschlossen. Das schmälert das menschenrechtliche Zeugnis der Kirche deutlich. Hier wäre Selbstkritik zwingend notwendig.

 

„Als Verband, der sein Handeln theologisch reflektiert, verwundert uns der Umgang von ‚Dignitas infinita' mit der Bibel", so die KDFB-Vizepräsidentin und Bibelwissenschaftlerin Ute Zeilmann. „Bibelstellen werden grundsätzlich nach der Einheitsübersetzung von 1980 zitiert, nicht nach der überarbeiteten, aktuellen Fassung von 2016. Deshalb verwendet das Dokument im Passus über biblische Begründungen der Menschenrechte immer noch die alte Übersetzung, nach der Gott den Menschen ‚als Mann und Frau' schuf. In der neuen Version ist von ‚männlich und weiblich' die Rede, entsprechend der relevanten historischen Textzeugen, womit die Bibel kein binäres Entweder-Oder ausdrücken will, sondern umfassend alle Menschen meint."

 

„'Dignitas infinita' lässt einmal mehr eine differenzierte Auseinandersetzung mit Gender Studies vermissen", so die Vorsitzende der Theologischen Kommission des KDFB, Regina Heyder: „Die ‚Gender-Theorie' wird wieder nur im Singular und ausschließlich bezogen auf sexuelle Identität thematisiert (vgl. Nr. 56). Das entspricht in keiner Weise dem weltweiten Diskussionsstand. Bedauerlich ist ebenso, dass das Dokument ausschließlich männliche, westeuropäische Theologen zitiert. Als Frauenverband", so Heyder weiter, „sind wir überzeugt: Frauenrechte sind Menschenrechte und Menschenrechte sind Frauenrechte (Hillary Clinton). Die gleiche Würde zeigt sich auch in der Kirche erst in gleichen Rechten."

 

Anne Rauen

Leitung Kommunikation

 

Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert Einführung einer Lohnersatzleistung für Pflegephasen

Berlin/Köln 28.03.2024 – Wer pflegt, darf nicht in Armut rutschen: Die aktuellen Regelungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf (Pflegezeit und Familienpflegezeit) sind unzureichend, mahnen die 31 Mitgliedsorganisationen des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen und fordern die Umsetzung der Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag. „Die starke Zunahme vor allem älterer pflegebedürftiger Personen in den nächsten Jahrzehnten kann nicht allein über häusliche Pflege durch nahestehende Personen aufgefangen werden. Sorgearbeit in Gestalt informeller Pflege muss umverteilt werden: sowohl hin zu professionellen Unterstützungsangeboten als auch zwischen den Geschlechtern“, fordern die Bündnismitglieder. Dafür sind aus Sicht des Bündnisses Reformen und Erleichterungen zur flexibleren Inanspruchnahme von beruflichen Freistellungen zwingend erforderlich, damit Personen, die pflegen, nicht in die Armutsfalle geraten. Die Bündnismitglieder plädieren für eine steuerfinanzierte Lohnersatzleistung, die Einkommensverluste bei pflegebedingter Erwerbsunterbrechung bzw. Reduktion der Arbeitszeit kompensiert und die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessert. Diese Leistung soll zugleich auch ein Anreiz für Männer sein, mehr Pflegeverantwortung zu übernehmen. Die Einführung der Lohnersatzleistung für Pflegezeiten und die Zusammenführung und Vereinfachung der Pflegezeit-Ansprüche müssen von einem bedarfsgerechten Ausbau der professionellen Pflegeinfrastruktur begleitet werden. Wie eine aktuelle Studie des DIW zeigt, trägt der Ausbau der formellen Pflegeinfrastruktur wesentlich zur Entlastung vor allem von Frauen von der häuslichen Pflege und damit zur Reduzierung des Gender Care Gap bei. Häusliche Pflege kann nur mit einem bedarfsorientierten Mix aus Angehörigenpflege und professionellen Pflege- und Assistenzangeboten sowie Alltagshilfen sichergestellt werden. Die vollständige Positionierung des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen zu fair geteilter Sorgearbeit in der informellen Pflege ist hier zu finden: https://www.sorgearbeitfair-teilen.de/wp-content/uploads/2024/03/BSFT-Position-Pflege.pdf Bundesverband Das Bündnis Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 26 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen.

Weitere Informationen: Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de Twitter: @sorgearbeit Instagram: @buendnis_sorgearbeit Dem Bündnis gehören an: • Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen • Bundesforum Männer e.V. • Bundesverband der Mütterzentren e.V. • Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. • Care.Macht.Mehr • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz • Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundesfrauenvertretung  Deutscher Evangelischer Frauenbund e.V. • Deutscher Frauenrat e.V. • Deutscher Gewerkschaftsbund • Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V. • Deutscher Verband Frau und Kultur e.V. • evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf) Evangelischer Fachverband für Frauengesundheit e.V. (EVA) Evangelische Frauen in Deutschland e.V. • Forum katholischer Männer (FkM) • Frauenwerk der Nordkirche • GMEI Gender Mainstreaming Experts International • Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) • Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. • Männerarbeit der EKD • Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. • SKM Bundesverband e.V. • Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband) • Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) • Sozialverband VdK Deutschland e.V. Union deutscher Zonta Clubs Bundesverband • Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. Volkssolidarität Bundesverband e.V. • WIR! Stiftung pflegender Angehöriger • Zukunftsforum Familie e.V. Pressekontakt Kontakt KDFB Franziska Weck Anne Rauen, Leitung Kommunikation presse@sorgearbeit-fair-teilen.de anne.rauen@frauenbund.de 0174 / 534 70 45 0221 / 860 92 24

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein

Gerechtigkeitslücke endlich schließen. KDFB macht sich weiter stark für die Mütterrente.

Birgit Kainz, Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) Landesverband Bayern, bekräftigt die Forderung von Sozialministerin Scharf nach dem dritten Rentenpunkt für alle Mütter. (München, 7.3.2024). „Schon seit vielen Jahren setzt sich der KDFB intensiv für eine geschlechter und generationengerechte Rente ein. Es ist höchste Zeit, dass diese Debatte in der Politik nun wieder aufgegriffen wird. Wir unterstützen die Forderung von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf nach der Vollendung der Mütterrente und setzen uns vehement für den dritten Rentenpunkt für jedes Kind für alle Mütter ein.“, bekräftigt Birgit Kainz, Vorsitzende des KDFB Landesverband Bayern. Mütter, deren Kinder nach 1992 geboren sind, erhalten pro Kind drei Rentenpunkte. Der Katholische Deutsche Frauenbund fordert seit vielen Jahren, dass jedoch auch Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, drei Rentenpunkte erhalten: Die Ungerechtigkeit bei der rentenrechtlichen Anrechnung der Erziehungszeit zwischen den Generationen muss beseitigt werden. „Gerade für diese Mütter gab es weniger Möglichkeiten, beispielsweise durch das Angebot von Kindertagesstätten, wieder zurück in das Berufsleben zu finden und für sich eine unabhängige Altersabsicherung sicherzustellen. Diese Mütter werden von der Politik größtenteils stillschweigend vergessen.“, so Birgit Kainz. In den vergangenen Jahren gab es zumindest zwei Teilerfolge. Seit Juli 2014 erhalten Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, zwei Rentenpunkte. Seit 2019 gibt es 2,5 Rentenpunkte pro Kind, das vor 1992 geboren wurde, also einen halben Rentenpunkt mehr. Die starke Stimme des KDFB trug maßgeblich zu den bisherigen Erfolgen bei. Landesvorsitzende Birgit Kainz betont: „Die Rentenhöhe stellt ein Spiegelbild der Lebensleistung dar, aber: Als Leistung dürfe nicht nur Erwerbsarbeit gerechnet werden, sondern auch Familiensorgearbeit, ob als Erziehungszeit oder als Pflegezeit. Der KDFB stärkt weiterhin die Stimme der Politiker*innen, die sich einsetzen, um die Gerechtigkeitslücke endlich zu schließen“.

Kontakt: Stephanie Remagen, Referentin für Politik und Öffentlichkeitsarbeit remagen@frauenbund-bayern.de, Tel. 089 / 28623-7

Weltfrauentag 2024 Bilanz nach einem Jahr: Feministische Außen- und Entwicklungspolitik allein reicht nicht aus.

Berlin/Köln/Aachen, 05.03.2024 – Ein Jahr nach der Vorstellung der Strategien für eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik der Bundesregierung ziehen das Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor und der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) Bilanz: Es sei wichtig gewesen, dass das Entwicklungs- und das Außenministerium Frauen und Mädchen stärker in den Fokus gestellt und damit den Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit geebnet haben. Allerdings dürfe der feministische Ansatz nicht allein auf das Entwicklungs- und Außenministerium beschränkt bleiben, so die beiden Organisationen. „Um Wirkung zu entfalten, muss eine feministische Politik ressortübergreifend stattfinden und insbesondere auch vom Wirtschafts- und Finanzministerium aufgegriffen werden“, fordert Barbara Schirmel, Misereor-Expertin für Gender und Diversität. „Die Hälfte der Weltbevölkerung sind Frauen. Gleichzeitig sind sie besonders von Armut betroffen. Ihre Arbeit ist oft unter- oder unbezahlt; in globalen Wertschöpfungsketten werden sie strukturell benachteiligt. Die Rechte von Frauen sollten daher auch ein zentraler Pfeiler der deutschen Wirtschaftspolitik sein. Ein europäisches Lieferkettengesetz, das weltweit bessere Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne z.B. für Näherinnen in Bangladesch schafft, wäre ein bedeutender Schritt für eine nachhaltige Entwicklung. Wir appellieren daher an Bundeskanzler Olaf Scholz, zu verhindern, dass das Gesetz im EU-Rat scheitert.“ Darüber hinaus habe die Regierung beschlossen, im kommenden Jahr die Beiträge an das Welternährungsprogramm beinahe zu halbieren. „Davon sind besonders Frauen und Kinder betroffen“, so Barbara Schirmel. So würden die Ansprüche einer feministischen Außen- und Entwicklungspolitik konterkariert. Fokus auf Frauen in Krisen- und Konfliktsituationen Monika Arzberger, Vizepräsidentin des KDFB, betont die wichtige Rolle von Frauen in Krisen und Konfliktsituationen: „Frauen und Mädchen sind in besonderem Maße von Krisen, Krieg und Gewalt betroffen. Gleichzeitig sind sie oft diejenigen, die in Konfliktsituationen den Alltag bewältigen, Angehörige versorgen und sich für eine friedliche Konfliktbeilegung einsetzen.“ Die deutsche Politik müsse sich daher noch entschiedener ressortübergreifend für die Umsetzung der UN-Resolution 1325 mit der Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“ einsetzen, um geschlechtsspezifische Gewalt in Krisensituationen zu bekämpfen und Frauen gleichberechtigt an Sicherheits- und Friedensbemühungen zu beteiligen. „Wenn Frauen mitverhandeln, ist der Frieden nachhaltiger und gerechter“, so Arzberger. Offen sei, wie die Bundesregierung ihr Konzept der feministischen Außen- und Entwicklungspolitik über die aktuelle Legislaturperiode hinaus sichern wolle. „Wir hoffen und setzen uns dafür ein, dass sie langfristig etabliert werden kann und auch mit entsprechenden finanziellen Ressourcen unterlegt wird“, erklären die beiden Organisationen

KDFB verärgert: Rom blockiert Fortschritt im Synodalen Prozess

Köln, 21.02.2024 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) ist verärgert über die jüngste Intervention aus Rom bezüglich des Synodalen Ausschusses, die vorerst zu einem Stillstand im synodalen Prozess führt.

Die bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) vorgesehene Abstimmung über die Satzung des Synodalen Ausschusses wurde aufgrund eines mahnenden Schreibens aus Rom von der Tagesordnung gestrichen.

Anja Karliczek, KDFB-Präsidentin, kommentiert: „Die Intervention aus Rom ist ein bedauerlicher Rückschlag für den synodalen Prozess und ein Zeugnis für den fehlenden Dialog zwischen der römischen Kurie und den deutschen Bischöfen. Es ist höchste Zeit, dass wir uns wieder auf die grundlegenden Prinzipien des Dialogs besinnen: Einander respektvoll zuzuhören und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Ein solches Signal vermisse ich aus Rom."

Maria Flachsbarth, ehem. KDFB-Präsidentin und Mitglied im Synodalen Ausschuss, kritisiert insbesondere die Unfähigkeit, die den sexuellen und spirituellen Missbrauch begünstigenden Strukturen grundlegend anzugehen: „Die anhaltende Verweigerung von Reformen angesichts des verheerenden Ausmaßes des Missbrauchsskandals macht mich fassungslos. Es ist unerträglich, dass die Betroffenen nach wie vor nicht angemessen gesehen werden. Ihr Vertrauensverlust und der dadurch verursachte massenhafte Exodus aus der Kirche bleiben unbeantwortet."

Der KDFB fordert die DBK und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf, den eingeschlagenen Synodalen Weg unbeirrt fortzusetzen. Die deutschen Bischöfe stehen in der Verantwortung, beharrlich auf den Dialog mit Rom zu bestehen und dort Überzeugungsarbeit für die Fortsetzung des Reformprozesses zu leisten. Die katholische Kirche muss endlich im Hier und Jetzt ankommen und eine Kirche für alle werden: Offen für alle Menschen, so, wie sie sind.

 

Hannah Ratermann

Pressereferentin

 

KDFB betont zentrale Rolle der Frauen in der Landwirtschaft

Köln, 19.01.2024 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) rückt zu Beginn der „Grünen Woche“ die Bedeutung von Frauen in der Landwirtschaft in den Fokus: „Ohne Frauen und ihr Wirken wären viele Höfe und Betriebe in der Landwirtschaft nicht zukunftsfähig. Diese Rolle muss mehr wahrgenommen und unterstützt werden“, so Anja Karliczek, Präsidentin des KDFB. Die internationale Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, die heute in Berlin startet, bietet Anlass für den KDFB und seine Landfrauenvereinigung, auf die essentielle Rolle der Landwirtschaft in Deutschland hinzuweisen. Angesichts des zunehmenden Strukturwandels in der Landwirtschaft, der vor allem kleinbäuerliche Betriebe bedroht, appelliert der KDFB eindringlich an die politisch Verantwortlichen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Leistungsträger*innen in der Landwirtschaft zu unterstützen und eine angemessene Wertschätzung ihrer Arbeit zu gewährleisten. Bärbel Kräutle, Vorsitzende der Landfrauenvereinigung des KDFB, hebt hervor: „Deutschland braucht eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft, um die Ernährung der Bevölkerung zu sichern und darüber hinaus eine regionale und nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln zu gewährleisten.“ Trotz der Tatsache, dass Frauen in der Landwirtschaft laut einer aktuellen Studie nur zu elf Prozent als Betriebsleiterinnen vertreten sind, tragen sie durch ihre vielfältige Arbeit einen entscheidenden Beitrag zum reibungslosen Ablauf der Betriebe bei. Über ein Drittel der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft sind Frauen, die nicht nur im landwirtschaftlichen Betrieb selbst, sondern auch in Nebenbetrieben wie Direktvermarktung und Urlaub auf dem Bauernhof sowie außerbetrieblicher Erwerbstätigkeit aktiv sind. Zudem übernehmen Frauen eine zentrale Rolle bei der Sichtbarkeit der Landwirtschaft, sei es durch den Kontakt zu Verbraucher*innen bei Bildungsangeboten oder im Vertrieb. Der KDFB und seine Landfrauenvereinigung loben die erfolgreichen Bemühungen der Landwirt*innen, den Protest friedlich und in Absprache mit den Behörden zu organisieren sowie extremistische Unterwanderungen zu verhindern. „Wir danken den Landwirtinnen und Landwirten, dass sie friedliche Proteste und damit Sichtbarkeit für die Belange der Landwirtschaft organisieren. Den extremistischen Kräften, die sich bemühen, sich im ländlichen Raum zu etablieren, muss weiterhin entschieden entgegengetreten werden“, so Karliczek und Kräutle gemeinsam.

Hannah Ratermann Pressereferentin

Bündnis Sorgearbeit fair teilen: Vorschläge zur Unterhaltsrechtsreform sind unausgewogen

Berlin/Köln 15.12.2023 – Das Unterhaltsrecht muss das kindliche Existenzminimum sichern und die gelebte Realität vor Trennung oder Scheidung berücksichtigen, statt einseitig auf die Situation danach zu schauen, mahnen die 31 Mitgliedsorganisationen im Bündnis Sorgearbeit fair teilen. Sie fordern gleichstellungspolitische Anreize für die faire Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit vor Trennung und Scheidung, damit die gemeinschaftliche Betreuung auch danach funktionieren kann. Sorgearbeit fair zu teilen steht in Trennungsfamilien unter anderen Vorzeichen als in Paarfamilien. Das Unterhaltsrecht sollte sich nicht nur wie die Eckpunkte an geänderten Rollenvorstellungen hinsichtlich einer gleichberechtigten Aufgabenteilung ausrichten, sondern muss die gelebte Realität vor Trennung oder Scheidung berücksichtigen. „Die von Bundesjustizminister Marco Buschmann vorgestellten Eckpunkte lassen insbesondere das im Koalitionsvertrag formulierte Ansinnen vermissen, auch die Betreuungsanteile vor Trennung oder Scheidung zu berücksichtigen sowie das Existenzminimum des Kindes sicherzustellen“, so die Bewertung der Bündnismitglieder. Bezahlte Erwerbs- und unbezahlte Sorgearbeit sind in Paarfamilien nach wie vor ungleich verteilt. In der Regel erfolgt mit der Familiengründung eine Weichenstellung in Richtung eines modernisierten Ernährermodells mit einem in Vollzeit erwerbstätigen Vater und einer Mutter, die längere familienbedingte Auszeiten nimmt und danach überwiegend in Teilzeit erwerbstätig ist. Die negativen Folgen dieser Arbeitsteilung zulasten der eigenständigen Existenzsicherung tragen nach einer Trennung vor allem die Mütter. Für Familienkonstellationen, bei denen vor der Trennung eine ungleiche Arbeitsteilung gelebt wurde, müssen im Rahmen der geplanten Reform daher angemessene Übergangsregelungen verankert werden, so die Bündnismitglieder. Die Bündnismitglieder fordern zudem, im Koalitionsvertrag vorgesehene Anreize für die faire Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit vor Trennung oder Scheidung der Eltern, wie z.B. die Freistellung nach Geburt für Väter bzw. zweite Elternteile oder mehr individuelle, nicht übertragbare Elterngeldmonate, endlich umzusetzen. „Die Förderung der partnerschaftlichen Betreuung gemeinsamer Kinder muss bereits vor Trennung oder Scheidung erfolgen, damit sie auch danach funktionieren kann.“ Bundesverband Sie plädieren nachdrücklich dafür, die bestehenden Unterschiede in den Erwerbsbiografien von Müttern und Vätern bei einer Reform des Unterhaltsrechts systematisch zu berücksichtigen: „Alles andere hätte erhebliche Nachteile vor allem für getrenntlebende Frauen und ihre Kinder und würde in Kauf nehmen, ihr ohnehin erhöhtes Armutsrisiko zu verschärfen.“

Die vollständige Positionierung des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen zu den Eckpunkten der Unterhaltsrechtsreform ist hier zu finden: https://www.sorgearbeit-fair-teilen.de/wp-content/uploads/2023/12/BSFT-Position-Unterhaltsrechtsreform.pdf Das Bündnis Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 31 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen. Weitere Informationen: Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de X: @sorgearbeit Instagram: @buendnis_sorgearbeit Pressekontakt Bündnis Sorgearbeit Franziska Weck presse@sorgearbeit-fair-teilen.de 0174 / 534 70 45 Pressekontakt KDFB Hannah Ratermann hannah.ratermann@frauenbund.de 0221 / 860 92 24 Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

PRESSESTATEMENT MITTEILUNG

Der Katholische Deutsche Frauenbund - Landesverband Bayern kritisiert das von Ministerpräsident Markus Söder in seiner Regierungserklärung angekündigte Genderverbot für Schulen und Behörden in Bayern. Sprache prägt nicht nur unser Bewusstsein und unser Denken, sie ist auch ein wirksames Instrument zur Förderung der Gleichberechtigung. Ein ausdrückliches Verbot des Genderns an Schulen und staatlichen Behörden gleicht einem Rückschritt im Kampf um Gleichberechtigung. Wir fordern den bayerischen Ministerpräsidenten auf, seine Wortwahl zu überdenken und sich statt dessen mit Ideen für eine Sprache einzusetzen, die alle einschließt und sichtbar macht.

München, 06.12.2023 Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 135.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der Verbraucherservice, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

Kontakt: Stephanie Remagen, remagen@frauenbund-bayern.de Tel. 089 / 28 623 723

KDFB fordert umfassende Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt

KDFB fordert umfassende Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt Köln, 24.11.2023 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November ein flächendeckendes und effektives Gesamtkonzept, um Frauen vor Gewalt zu schützen. Die Beendigung und Prävention von Gewalt gegen Frauen ist ein zentraler Schwerpunkt in der weltweiten Arbeit zur Stärkung der Frauenrechte sowie der Gleichstellung der Geschlechter und ein zentrales Anliegen des Frauenbunds. „Jede Frau hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben“, so KDFB-Präsidentin Anja Karliczek. In Deutschland ist Gewalt gegen Frauen erschütternde Realität. Laut dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben hat jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt gegen die eigene Person erfahren. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt, alle drei Tage wird eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet. Geschlechtsspezifische Gewalt kann unterschiedliche Formen annehmen – von psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt innerhalb der Partnerschaft bis hin zu Belästigung im öffentlichen Raum. Der KDFB fordert von jeder Einzelperson, jeder Form von Gewalt gegen Frauen entschieden entgegenzutreten. Gewaltprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die im politischen System stärker verankert werden muss. Von der Bundesregierung fordert der KDFB, die im Koalitionsvertrag zugesicherten Maßnahmen gegen Gewalt zu entwickeln und umzusetzen. Dabei muss der digitale Raum unbedingt eingeschlossen werden. Um Frauen effektiv vor Gewalt zu schützen und sie zu stärken – sowohl in Deutschland, in Europa als auch weltweit – müssen die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Zu den Forderungen des KDFB gehört auch die bundesgesetzliche Finanzierung des Hilfesystems und der konsequente Ausbau von Angeboten zur Beratung und Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen, damit diese aus dem Gewaltkontext austreten, sich zur Wehr setzen und neue Lebensperspektiven finden können.

Hannah Ratermann

Pressereferentin

Vielfalt als Chance: KDFB gestaltet synodale Prozesse mit

Köln, 17.11.2023 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) begleitet die Weltsynode 2021-2024 und den Synodalen Weg in Deutschland aktiv. In diesen synodalen Prozessen betont der Verband die Chance, die in der Vielfalt der katholischen Kirche liegt: „Einheit meint nicht Einheitlichkeit. Vielfalt ist die Stärke unserer Kirche“, unterstreicht KDFB-Vizepräsidentin Ute Zeilmann. Die Teilnehmerinnen der „Digitalen Kaffeepause auf dem Synodalen Weg“, einem Online-Gesprächsformat des KDFB zur Begleitung der verschiedenen synodalen Prozesse, führten am 16.11.2023 intensive Gespräche mit ZdK-Vizepräsidentin Birgit Mock über die aktuellen kirchenpolitischen Entwicklungen. Maria Flachsbarth, ehemalige KDFB-Präsidentin, vertritt den Verband im Synodalen Ausschuss, welcher sich am 10./11. November 2023 konstituierte. Der Ausschuss setzt sich aus Diözesanbischöfen, Mitgliedern des ZdK und gewählten Vertreter*innen der Synodalversammlung zusammen. Für die inhaltliche Arbeit werden Kommissionen eingerichtet. Anders als in der Synodalversammlung ist in Schlussabstimmungen keine Zweidrittelmehrheit der Bischöfe nötig, sondern eine Zweidrittelmehrheit aller anwesenden Mitglieder. Aus der Gesamtversammlung sowie aus allen drei Gruppen kann jeweils ein Drittel der Mitglieder bewirken, dass eine Fragestellung an die Kommission zurücküberwiesen wird. Eigens haben auch die weiblichen und nicht-binären Mitglieder mit jeweils einem Drittel ihrer Stimmen dieses Recht. „Niemand soll überfahren werden, wir wollen in breitem Konsens Beschlüsse fassen. Das stärkt die Akzeptanz und entspricht einer synodalen Debattenkultur“, so Maria Flachsbarth. Während der KDFB die synodale Arbeit in Deutschland weiterbegleitet, blickt er auch auf die nächste Etappe der Weltsynode und hofft, dass das regionale Engagement zunehmend in der Weltkirche Gehör findet und ausgehend vom wechselseitigen Zuhören Lösungen für die Fragen der Gegenwart gefunden werden. Wichtig ist aus Sicht des KDFB, in den weiteren Diskussionen der Weltsynode die vielfältigen Lebensrealitäten von Frauen zu berücksichtigen und die notwendigen Veränderungen in der Kirche nicht gegen die unaufgebbare Einheit auszuspielen. Vielmehr sollte Vielfalt in der Kirche wahrgenommen und als Vorteil gesehen werden. Die Versammlung im Oktober hat bereits gezeigt, dass Christ*innen trotz aller Unterschiede weltweit mehr verbindet als trennt. Die Ergebnisse der aktuellen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen und Katholischen Kirche in Deutschland spiegeln aus Sicht des KDFB die wachsende Unzufriedenheit unter Katholik*innen wider. Der Austritt aus der Amtskirche ist vielfach durch Wut und Enttäuschung über ausbleibende Veränderungen motiviert. „Die Austritte signalisieren einen klaren Auftrag an die Kirche: Sie muss zu einer Kirche werden, die nicht nur Veränderung verspricht, sondern diese umsetzt und glaubwürdig verkörpert. Andernfalls wird sich der Exodus der Gläubigen fortsetzen“, mahnt KDFB-Vizepräsidentin Ute Zeilmann.

Hannah Ratermann

Pressereferentin

120 Jahre Katholischer Deutscher Frauenbund: Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit und Frauensolidarität

Köln, 15.11.2023 – Morgen, am 16.11.2023, feiert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) sein 120-jähriges Bestehen. Die Verbandsgeschichte zeigt, dass durch mutiges Handeln und Beharrlichkeit Erfolge in der Gleichstellungsarbeit erzielt werden können. Am 16. November 1903 gründeten engagierte katholische Frauen in Köln den Verband. Sie stammten aus der damaligen bürgerlichen Frauenbewegung. Ihr Ziel war es, auf Basis christlicher Werte die soziale Benachteiligung von Frauen zu bekämpfen, die Lebensbedingungen von Frauen zu verbessern und für eine gleichberechtigte Teilhabe und Mitwirkung in allen Lebensbereichen zu sorgen. Frauenbundfrauen haben in den letzten 120 Jahren mit unermüdlichem Einsatz für die Rechte von Frauen gekämpft, unter anderem in der Politik: Nach Einführung des Frauenwahlrechtes 1918 gehörten Hedwig Dransfeld, Helene Weber und Ellen Ammann zu den Frauenbundfrauen, die sich mit großem Engagement in die Politik einbrachten und sich für die Rechte der Frauen einsetzten. Seit seiner Gründung steht der KDFB in der Tradition dieser visionären Frauen. Weiterhin besteht auch in Deutschland Handlungsbedarf, um Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen. Besorgt beobachtet der KDFB die Zunahme des in Gesellschaft und Kirche noch immer vorhandenen Antifeminismus. „Die zunehmenden frauenfeindlichen Tendenzen in der Gesellschaft sowie die anhaltend hohe Gewalt gegen Frauen unterstreichen die Notwendigkeit, das Verbandsengagement fortzuführen“, so KDFB-Präsidentin Anja Karliczek. Der KDFB sieht sich als Netzwerk der Solidarität, das für eine Welt eintritt, in der alle Menschen – unabhängig vom Geschlecht – gleiche Möglichkeiten haben. „Frauenbundfrauen nehmen Einfluss: Jeder Akt der Frauensolidarität, jede Auseinandersetzung, in der wir Bewusstsein für unsere Themen schaffen, ist ein Beitrag auf dem Weg zu einer gerechteren Welt. Der Kampf um Geschlechtergerechtigkeit erfordert unser Engagement, unsere Leidenschaft, unseren Mut und auch unsere Beharrlichkeit“, betont Karliczek. Anlässlich des 120-jährigen Jubiläums dankt der KDFB allen engagierten Mitgliedern sowie allen weiteren Verbündeten seines Netzwerks, die das Verbandsleben prägen und die den KDFB in den letzten 120 Jahren zu dem gemacht haben, was er heute ist: Eine unverzichtbare Stimme in Politik, Gesellschaft und Kirche.

Hannah Ratermann

Pressereferentin

KDFB warnt vor Erstarken rechtspopulistischer Ideologien

Köln, 09.11.2023 – Anlässlich des 100. Jahrestages des Hitler-Ludendorff-Putsches und des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht 1938 warnt der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) nachdrücklich vor dem weiteren Erstarken rechtspopulistischer Ideologien in der Gesellschaft. Am 9. November 1923 scheiterte der erste Putschversuch Hitlers. 15 Jahre später markierte der 9. November 1938 den Übergang der bestehenden Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung hin zu ihrer systematischen und brutalen Verfolgung. Der KDFB erinnert in diesem Zusammenhang an Ellen Ammann, Frauenbundfrau der Gründungsgeneration des Verbandes. Sie trug durch entschlossenes Handeln maßgeblich dazu bei, den Hitler-LudendorffPutsch 1923 zu vereiteln. „In Zeiten, in denen wir zunehmend mit antidemokratischen Strömungen konfrontiert sind und rechtspopulistische Parteien Zuwachs erhalten, soll ihr entschlossenes Handeln uns Vorbild sein“, so KDFB-Präsidentin Anja Karliczek. In Anbetracht des wiedererstarkenden rechtspopulistischen Gedankenguts in unserer Gesellschaft ruft der KDFB zu Wachsamkeit und Entschiedenheit auf: „Die Ereignisse der Jahre 1923 und 1938 sind mahnende Beispiele für die gefährliche Radikalisierung der Gesamtgesellschaft. Heute sind antidemokratische und antipluralistische Positionen weit verbreitet. Zudem tritt in den letzten Wochen in Deutschland ein bestürzender Antisemitismus zutage, dessen Ausmaß zuvor unvorstellbar schien. Wir müssen Intoleranz und Extremismus entschieden entgegentreten und eine starke freie und demokratische Gesellschaft fördern", betont Karliczek. Das Erstarken rechtspopulistischer Ideologien begünstigt zudem eine Zunahme des in Gesellschaft und Kirche noch immer vorhandenen Antifeminismus. Die Frage der Gleichstellung ist auch eine Frage des Demokratieverständnisses, deshalb gilt es, sich für beides einzusetzen. Der KDFB fordert die Gesellschaft und jeder und jede Einzelne dazu auf, sich mutig gegen Hass und Diskriminierung zu stellen. Angesichts antidemokratischer Bewegungen ist es entscheidend, ein gemeinsames Fundament für demokratisches Handeln zu stärken. Die Vielzahl der Konflikte darf nicht dazu führen, dass Angst und Ausgrenzung überhandnehmen. Vielmehr braucht es ein klares Eintreten für Gerechtigkeit, Solidarität und Menschenwürde. Es gehört zum Grundstein der Verbandsarbeit des KDFB, sich für die Umsetzung dieser Werte und für die Demokratie stark zu machen.

Hannah Ratermann Pressereferentin 

Geschlechtergerechtigkeit ist Voraussetzung für nachhaltigen Frieden

Köln, 24.10.2023 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) unter stützt das Konzept der feministischen Außenpolitik und fordert von der Bundesregierung, diesen Ansatz konkret umzusetzen und weiterzuentwickeln. Die Bundesdelegiertenversammlung des KDFB spricht sich im Nachgang der diesjährigen Studientagung „Mit Frauen zum Frieden? Potentiale feministischer Außen- und Entwicklungspolitik“ für eine Stärkung des Konzepts einer feministischen Außenpolitik aus. Mit dem Beschluss „Frau.Macht.Frieden“ fordert der KDFB von den politisch Verantwortlichen, feministische Akteur*innen und feministische Expertise bei der Wei terentwicklung, Umsetzung und Evaluation der deutschen feministischen Außen- und Entwicklungspolitik zu beteiligen. KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger dazu: „Trotz ihres großen zivilgesellschaftlichen Engagements werden Frauen weltweit in formellen politischen Friedensverhandlungen immer noch selten einbezogen. Aber: Nachhaltiger Frieden kann nur entstehen, wenn alle Bevölkerungsgruppen in ihrer Diversität an den Verhandlungen und Prozessen mitarbeiten und mitentscheiden.“ Bei den Wahlen des Bundesvorstands zeigte sich die lebendige Demokratie des Verbands: Für das Amt der KDFB-Präsidentin kandidierten Anja Karliczek und Ulrike Gerdiken, die in der Wahl knapp unterlag. Sie wird den Verband weiterhin als Sprecherin der Einzelmitglieder auf Bundesebene mitgestalten. Für die fünf zu besetzen den Vizepräsidentinnenämter gab es sieben Kandidatinnen. „Die Kandidaturen zeigen den großen Gestaltungswillen der Frauenbundfrauen. Die Vielfalt unter den Kandidatinnen und die demokratische Entscheidungsfindung sind Stärken des Verbands“, so die neu gewählte KDFB-Präsidentin Anja Karliczek. Des Weiteren befasste sich die Bundesdelegiertenversammlung mit dem Thema Spirituelle Integrität im Kontext der Beichte und fordert Verbesserungen im Feld der Frauengesundheit, konkret bei der Versorgung mit kurativen Mammografie-Untersuchungen.

Hannah Ratermann Pressereferentin 

Anja Karliczek ist neue Präsidentin des KDFB

Köln, 22.10.2023 – Die Bundesdelegiertenversammlung des Katholischen Deutschen Frauenbunds e.V. (KDFB) wählte am 22.10.2023 einen neuen Bundesvorstand. Neue Präsidentin ist Anja Karliczek MdB. Sie folgt auf Maria Flachsbarth, die satzungsgemäß nach 12 Jahren nicht erneut für das Amt kandidieren konnte. „Als Präsidentin des Frauenbunds möchte ich mich mit den engagierten Frauen auf allen Ebenen des Verbands für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche einsetzen“, erklärt Anja Karliczek. Wichtig sind ihr die Themen, mit denen sich der KDFB bereits intensiv beschäftigt, wie die gleichberechtigte Mitwirkung von Frauen in allen Lebensbereichen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die gleichberechtigte finanzielle Anerkennung der Arbeit von Frauen sowie die Öffnung aller Weiheämter für Frauen. Eine besondere Herausforderung sieht sie in den rückläufigen Mitgliedszahlen bei Verbänden, die auch den KDFB betreffen. Karliczek dazu: „Als Präsidentin möchte ich das beeindruckende Engagement und die Expertise der Frauenbundfrauen auf greifen und unseren Verband in eine erfolgreiche Zukunft führen. Gemeinsam können wir wieder attraktiver auch für jüngere Frauen werden – und damit auch noch wirk mächtiger.“ Karliczek betont die Bedeutung des KDFB als demokratischer Frauenverband. „Unsere Demokratie steht vielfältig unter Druck. Es ist jetzt unsere Aufgabe, auch mit der Kraft unseres Frauenbundes für Freiheit und Demokratie einzustehen.“ Die 52-jährige Frauenbundfrau aus Ibbenbüren in Nordrhein-Westfalen ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags für die CDU/CSU-Fraktion. Ihr bestehendes Netzwerk in der Bundespolitik will Anja Karliczek weiter nutzen, um die Anliegen des Frauenbunds auf Bundesebene präsent zu halten. Aus dem bisherigen Bundesvorstand schieden Rose Schmidt, Sabine Slawik und Ulrike Stowasser als Vizepräsidentinnen aus. In dieser Funktion wiedergewählt wurden Monika Arzberger und Ute Zeilmann. Neu als Vizepräsidentinnen gewählt wurden Martina Englhardt-Kopf MdB, Annette Fischer und Lisa-Marie Singer. Dorothee Sandherr-Klemp wurde als Geistliche Beirätin in ihrem Amt bestätigt, die Beauftragung durch die Deutsche Bischofskonferenz ist beantragt.

Hannah Ratermann Pressereferentin 

Online-Tutorial sensibilisiert für Missbrauch an Frauen

Köln, 13.10.2023 – In Kooperation mit der Professur für Pastoraltheologie und Homiletik an der Universität Regensburg stellt der KDFB ein kostenloses Online Tutorial zu Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche vor. Es schließt eine Lücke in Präventionsschulungen. Das Online-Tutorial sensibilisiert für das Thema Missbrauch an erwachsenen Frauen und zeigt Handlungsoptionen im Bereich Intervention und Prävention auf. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth dazu: „Dieses Tutorial ist Ausdruck unserer Entschlossenheit, dem systemischen Missbrauch in unserer Kirche entgegenzutreten, so dass bisher Ungehör tes endlich gehört wird.“ Die Projektleiterin, Professorin Ute Leimgruber, ergänzt: „Es handelt sich um eine Fortbildung, die die Qualität in der Pastoral fördert. Es ist ein praxis nahes, wissenschaftlich fundiertes Angebot und ein bedeutender Beitrag für die Präventi onsarbeit.“ Im Rahmen des Synodalen Wegs wurde der Handlungstext „Maßnahmen gegen Miss brauch an Frauen in der Kirche“ erarbeitet, der zur Weiterarbeit an den Synodalen Aus schuss übergeben wurde. Der Text fordert u.a. Schulungsprogramme zum Thema Miss brauch an Erwachsenen. Der KDFB nimmt den damit verbundenen Auftrag und seine Verantwortung mit dem Tutorial wahr. Mit abwechslungsreichen Lektionen, interaktiven Elementen und Interviews mit Expertin nen vermittelt das sechs Stunden umfassende Online-Tutorial Grundwissen zu Ausmaß, Ursachen, Folgen und Mustern des Missbrauchs in der Kirche. Persönliche Berichte be troffener Frauen zeigen die systemischen Dynamiken auf. Das Tutorial richtet sich insbe sondere an Menschen, die haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche tätig sind. Der KDFB fordert alle Diözesen und die deutschen Bischöfe auf, dieses kostenlose Bildungsange bot in ihre Fortbildungsprogramme zu integrieren und so eine konkrete Maßnahme für die Prävention von Missbrauch zu ergreifen. Mit dem Online-Tutorial knüpft der KDFB an das Buchprojekt „Erzählen als Widerstand“ (2020) und die Arbeitshilfe „Spirituelle Selbstbestimmung“ (2022) an. Das Tutorial steht ab sofort unter www.missbrauchsmuster.de zur Verfügung. Die Teilnahme an dem Tuto rial ist kostenlos. Der KDFB freut sich über eine Spende an die KDFB-Stiftung, die das Tutorial finanziell unterstützt hat.

Hannah Ratermann Pressereferentin

 

Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung: KDFB zum Beginn der Weltsynode

Köln, 04.10.2023 – Heute beginnt in Rom die Weltsynode. Der KDFB erwartet, dass die deutschen Teilnehmenden und Expert*innen die Beschlüsse des Synodalen Wegs in die Beratungen einbringen. Die Weltsynode bietet ein Novum: Erstmals nehmen Frauen stimmberechtigt an einer katholischen Synode teil. Der KDFB hatte dies in der Vergangenheit mehrfach gefordert. Im Instrumentum laboris, dem Vorbereitungsdokument für die erste Synodenphase, nimmt die Frage „wie eine stärkere Anerkennung und Förderung der Taufwürde von Frauen in Kirche gelingen kann“, großen Raum ein. Der KDFB ist von einem Zusammenhang zwischen Diskriminierung von Frauen und Ausschluss von der Weihe überzeugt und weiß sich darin mit Frauen aller Kontinente verbunden. KDFBVizepräsidentin Ute Zeilmann betont: „In der gesamten Weltkirche leben Frauen Glauben, geben ihn weiter, sind und waren authentische Zeuginnen des Evangeliums. Jede einzelne in ihren Fähigkeiten anzuerkennen und nicht länger zu marginalisieren ist dringend geboten.“ Die weltweite Missbrauchskrise wird im Instrumentum laboris nur als eine Krise neben andere gestellt. Immerhin deutet sich an, dass Missbrauch in all seinen Formen den Bedarf nach Umkehr und Reform weckt. Der KDFB fordert die Teilnehmer*innen der Synodenversammlung auf, Missbrauch und dessen systematische Vertuschung als Ausgangspunkt für Umkehr und Reform zweifelsfrei anzuerkennen. Nur so können zielführende Maßnahmen gegen alle Missbrauchsformen gefunden und umgesetzt werden. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth äußert: „Wir bedauern außerordentlich, dass keine Vertreter*innen der Missbrauchsbetroffenen zur Weltsynode eingeladen wurden. Ihre Stimmen müssen dringend gehört werden!“ Die Teilnehmenden aus Deutschland bringen vor allem konkrete Erfahrungen von Synodalität und die Beschlüsse des Synodalen Wegs mit nach Rom. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth, Delegierte des KDFB auf dem Synodalen Weg sowie im Synodalen Ausschuss, sagt: „Die Erkenntnisse und die wegweisenden Beschlüsse des Synodalen Wegs müssen in den weltweiten synodalen Prozess einfließen. Nur so kann das Ziel einer Kirche, die Vielfalt schätzt, die alle Getauften einbezieht und offen ist für alle Menschen, erreicht werden.“

Hannah Ratermann Pressereferentin

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein

Gottes starke Töchter – kfd und KDFB gestalten mit

Düsseldorf/Köln, 11.09.2023 – Ob Chile, Kroatien oder der Senegal  ̶  die Referent*innen der Hybrid-Veranstaltung „Gottes starke Töchter" kommen aus der ganzen Welt. Auch Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. und des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) gestalten das Programm am 18. und 19. September 2023 in Leipzig mit.

„Die Befragung der Weltsynode zeigt, dass die Frauen- und Ämterfrage keine innerdeutsche Debatte ist, sondern Katholik*innen auf der ganzen Welt beschäftigt", sagen Prof`in Agnes Wuckelt, stellv. kfd-Bundesvorsitzende und Ute Zeilmann, Vizepräsidentin des KDFB. „Auf allen Kontinenten gibt es Bewegungen und Stimmen, die die Zulassung von Frauen zur Weihe fordern. Daher freuen wir uns ganz besonders über die vielen internationalen Gäste und sind gespannt auf ihre Beiträge und Perspektiven." Der Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern der katholischen Kirche ist eine der zentralen Forderungen der kfd und des KDFB.

Anhand von Vorträgen und Podiumsdiskussionen wird die Tagung die Rolle der Frau in kirchlichen Diensten und Ämtern thematisieren und Möglichkeiten und Grenzen der Beteiligung ausloten. Dabei wird bewusst auf die anstehende Weltsynode im Oktober Bezug genommen.

Eine Teilnahme an der Tagung „Gottes starke Töchter. Frauen und das Amt im Katholizismus" ist sowohl vor Ort in der Propstei St. Trinitatis in Leipzig als auch digital möglich. Die digitale Teilnahme ist kostenlos. Veranstalter der Hybrid-Tagung sind die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen, die Universität Münster, die Eberhard-Karls-Universität Tübingen, die Universität Osnabrück, die Universität Erfurt und Partner*innen wie kfd und KDFB.

 

Anmeldung zu „Gottes starke Töchter"

 

____________________________________________

Hannah Ratermann

Pressereferentin und Content-Managerin
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)

Kaesenstr. 18

50677 Köln

Tel.: +49 (0) 221 – 860 92 24

E-Mail: hannah.ratermann@frauenbund.de

Homepage | Facebook | Twitter | Instagram

Kaum Verbesserungen für Alleinerziehende - Kindergrundsicherung bleibt hinter Versprechungen zurück

Dortmund, 07.09.2023. Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, Familien zu stärken und mehr Kinder vor armutsgeprägten Lebenslagen zu schützen. Ziel der Einführung einer Kindergrundsicherung sollte es sein, bessere Chancen für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Die nun nach langen öffentlichen Diskussionen der beteiligten Ministerien bekannt gewordenen Details der Kindergrundsicherung sind für die Arbeitsgemeinschaft Interessenvertretung Alleinerziehende (AGIA) ernüchternd. Die AGIA begrüßt zwar die geplante Anrechnung von lediglich 45% des Unterhaltseinkommens des Kindes auf den vorgesehenen Zusatzbetrag. Allerdings kritisiert sie die Änderung im Unterhaltsvorschussgesetz, die das Alter des Kindes von 12 auf 6 Jahre herabsetzt, ab dem Alleinerziehende mindestens 600 Euro Erwerbseinkommen haben müssen, um Unterhaltsvorschuss zu erhalten. Alleinerziehende brauchen keine höheren „Erwerbsanreize“, wie der Finanzminister glauben machen will, sondern bessere Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit. Hierzu gehört eine verlässliche Kinderbetreuung auch an Grundschulen, die aktuell durch den Fachkräftemangel und Kostensteigerungen zunehmend eingeschränkt werden muss. Deshalb fordert die AGIA dringend, auf diese Änderungen im Unterhaltsvorschussgesetz zu verzichten. Besonders ernüchternd ist aus Sicht der AGIA, dass die Vereinfachung des Leistungszugangs nicht konsequent umgesetzt wird. Stattdessen ist der Kindergrundsicherungs-Check zur ersten Prüfung der Anspruchsberechtigung auf den Zusatzbetrag unverbindlich und erfordert von den Eltern eine zeitversetzte zusätzliche Beantragung. Auch müssen Leistungen zur Bildung und Teilhabe weiterhin jeweils gesondert beantragt werden. Ein neues Kinderchancenportal ändert daran zunächst nichts. Vom im Koalitionsvertrag angekündigten Perspektivwechsel in den Familienleistungen und der diskutierten Bring-Pflicht des Staates zur Vereinfachung des Leistungsbezugs ist enttäuschend wenig übriggeblieben. Auch hier fordert die AGIA Nachbesserungen. Arbeitsgemeinschaft Interessenvertretung Alleinerziehende Trägerverbände der Arbeitsgemeinschaft Interessenvertretung Alleinerziehende (AGIA) sind: Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB), Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V., Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V. (SkF), Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Einrichtungen der Familienbildung (BAG) Ansprechpartnerin: Geschäftsstelle der AGIA, c/o SkF Gesamtverein e. V., Gisela Pingen-Rainer, Tel. 0231 557026-34, Email: pingen@skf-zentrale.de

Offener Brief zu Haushaltsberatungen 2024: Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert mehr Haushaltsmittel für Gleichstellung

Berlin/Köln 06.09.2023 – Ohne fair geteilte Sorgearbeit keine Gleichstellung! Die 31 Mitgliedsorganisationen des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen fordern die politisch Verantwortlichen auf, mehr finanzielle Mittel für gleichstellungspolitische Maßnahmen zur geschlechtergerechten Verteilung unbezahlter Sorgearbeit und zur Schließung der Sorgelücke zur Verfügung zu stellen. „Das faire Verteilen unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern über den gesamten Lebensverlauf ist ein zentraler Schlüssel für die Gleichstellung: Ohne die gerechte Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit ist die Gleichstellung im Erwerbsleben, die eigenständige Existenzsicherung und insgesamt die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen Lebensbereichen nicht zu erreichen“, so die Mitglieder im Bündnis Sorgearbeit fair teilen. „Die vorgesehenen Sparmaßnahmen im Bereich Gleichstellungs- und Familienpolitik senden fatale Signale. Stattdessen müssen dringend mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.“ „Die zuständigen Ressorts müssen nun zeitnah die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen für das faire Verteilen der unbezahlten Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern umsetzen“, schreiben die Bündnismitglieder in ihrem Offenen Brief anlässlich der Haushaltsberatungen 2024 an die Mitglieder des Deutschen Bundestages und die Mitglieder der Bundesregierung. Um das gerechte Verteilen unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern zu fördern, wurden im Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zahlreiche Maßnahmen verankert. Zentrale Vorhaben, wie die zweiwöchige bezahlte Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt, der Ausbau der nicht übertragbaren Elterngeldmonate, die Lohnersatzleistung für Pflegezeiten oder das Gutscheinsystem für haushaltsnahe Dienstleistungen, sind allerdings bislang noch nicht umgesetzt worden.

Der Offene Brief des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen ist hier zu finden: https://www.sorgearbeit-fair-teilen.de/wp-content/uploads/2023/08/BSFT-OffenerBrief-Haushaltsberatungen-2024.pdf Bundesverband Das Bündnis Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 31 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen.

Weitere Informationen: Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de Twitter: @sorgearbeit Instagram: @buendnis_sorgearbeit Pressekontakt Bündnis Sorgearbeit Franziska Weck presse@sorgearbeit-fair-teilen.de 0174 / 534 70 45 Pressekontakt KDFB Hannah Ratermann hannah.ratermann@frauenbund.de 0221 / 860 92 24 Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

KDFB fordert Verbesserungen bei der Hinterbliebenenrente

Köln, 18.07.2023 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) lehnt den Vorschlag, die Hinterbliebenenrente abzuschaffen, mit allem Nachdruck ab. Dass das Rentensystem aufgrund des demographischen Wandels vor einer hohen Belastungsprobe steht, ist unbestritten. Dass diese Herausforderung durch die Abschaffung der oftmals ohnehin bescheidenen Hinterbliebenenrente zu meistern sei, wie die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, die Ökonomin Monika Schnitzer, in der letzten Woche vorgeschlagen hat, ist allerdings abwegig. Dazu KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth: „Die Hinterbliebenenrente ist dringend notwendig, um Menschen nach dem Verlust des Ehepartners ein Mindestmaß finanzieller Sicherheit zu geben. Gerade Familien mit minderjährigen Kindern stehen nach dem Verlust eines Elternteils häufig nicht nur vor großen emotionalen, sondern eben auch wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Abschaffung der Hinterbliebenenrente wäre für diese Familien ein Desaster.“ Außerdem ist die Hinterbliebenenrente nach wie vor ein wirksames Mittel gegen Altersarmut – gerade für Frauen, die nicht im ausreichenden Maße die Möglichkeit der Vereinbarung von Erwerbs- und Sorgearbeit hatten. „Noch immer übernehmen Frauen einen Großteil unbezahlter Sorgearbeit. Darunter leiden die jeweiligen Rentenansprüche. Mit Equal Pay, der gleichen Bezahlung unabhängig vom Geschlecht, sowie einer gerechten Aufteilung unbezahlter Sorgearbeit würde Altersarmut wirksam entgegengewirkt werden“, so Flachsbarth. Der KDFB fordert daher eine Erhöhung des Freibetrags bei der Einkommensanrechnung auf die Hinterbliebenenrente sowie Verbesserungen zur Anrechnung von Pflegezeiten in der Rente, um insbesondere Frauen effektiv vor Altersarmut zu schützen. Flachsbarth dazu: „Diese Maßnahmen sind dringend erforderlich – und nicht etwa die Abschaffung der Hinterbliebenenrente.“

Hannah Ratermann Pressereferentin

Eine gesetzliche Regelung der Suizidbeihilfe ist dringend erforderlich

Köln, 06.07.2023 – Der Deutsche Bundestag hat heute über zwei Gesetzentwürfe zur gesetzlichen Neuregelung der Suizidhilfe abgestimmt, die beide nicht die notwendige Mehrheit erhielten. Damit bleibt die Suizidbeihilfe gesetzlich ungeregelt. Das Gesetzgebungsverfahren war notwendig geworden, nachdem das Bundesverfassungsgericht mit seinem Beschluss im Februar 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid für nichtig erklärt und ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben auch mit Hilfe Dritter formuliert hatte. Der KDFB mahnt an, dass auch nach dem Scheitern der Gesetzentwürfe dringend weiter an einer gesetzlichen Regelung gearbeitet werden müsse. „Die derzeitige Situation, in der Sterbehilfevereine ohne jegliche Regelung schwer kranken und verzweifelten Menschen, die besonderen Schutz und Unterstützung der Gesellschaft bedürfen, ihre Dienste anbieten, ist nicht akzeptabel“, so KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Von den politisch Verantwortlichen fordert der KDFB, das Thema zu priorisieren und eine umfassende gesellschaftliche Debatte anzustoßen. Der KDFB betont erneut die gesamtgesellschaftliche Verpflichtung zum Lebensschutz, bei der die Selbstbestimmung Einzelner selbstverständlich respektiert und gewahrt werden muss. Maria Flachsbarth: „Ein Suizidwunsch ist aber oftmals ein Hilferuf, der ernst genommen werden muss. Unsere Aufgabe muss die lebensbejahende Unterstützung und Begleitung in dieser schweren Lebensphase sein.“ Nur durch verpflichtende Beratungstermine kann sichergestellt werden, dass die Voraussetzungen der Ernsthaftigkeit, Dauerhaftigkeit und Freiverantwortlichkeit eines Suizidwunschs im Einzelfall sorgfältig geprüft werden und nicht die auch wirtschaftlichen Interessen von Sterbehilfevereinen überwiegen. Deshalb fordert der KDFB, parallel zur Regelung der Suizidbeihilfe Maßnahmen zur Stärkung der gendersensiblen Suizidprävention zu beschließen. Der KDFB-Bundesausschuss forderte dies bereits im März 2023 mit der Begründung, dass Suizidgedanken aus Angst, Einsamkeit und Isolationsgefühlen entstehen oder sich verstärken können. „Menschen, die schwer krank, einsam oder lebensmüde sind, dürfen nicht alleine gelassen werden“, betont Maria Flachsbarth. Persönliche Beziehungen, professionelle Begleitung und Beratung sowie vertrauensvolle Kommunikationsräume sind nach Ansicht des KDFB zur Suizidprävention essentiell.

Hannah Ratermann Pressereferentin 

KDFB unterstreicht die Bedeutung von Frauen in Friedensprozessen

Köln, 04.07.2023 – Unter dem Motto „Macht.Frauen.Stark. – für den Frieden!“ veranstaltete der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) am 01.07.2023 seine traditionelle Frauenfriedenswallfahrt. Rund 500 Frauen aus ganz Deutschland kamen zur Frauenfriedenskirche nach Frankfurt. Elke Büdenbender, Richterin in Berlin und Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, betonte im Gespräch mit KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth zum Thema „Bedeutung von Frauen in Friedensprozessen“ die Notwendigkeit, Frauen an allen politischen Entscheidungen, auch Friedensverhandlungen, zu beteiligen. Sie forderte weitere Schritte der Gleichberechtigung auch in der katholischen Kirche und drückte ihre Unterstützung für die KDFB-Forderung nach der Zulassung von Frauen zu allen Ämtern in der Kirche aus. Büdenbender würdigte das unermüdliche Engagement des KDFB für Geschlechtergerechtigkeit und sagte zum Abschluss der Veranstaltung: „Hier habe ich ganz starke Frauen erlebt, die ein Gewinn für unsere Kirche sind: Katholikinnen, die nicht bei uns stehen bleiben, sondern die in die Welt schauen und Frauensolidarität mit allen Frauen in dieser Welt zeigen.“ Während der Frauenfriedenswallfahrt feierte der KDFB auch sein 120-jähriges Bestehen. Die Teilnehmerinnen blickten auf eine reiche Verbandsgeschichte und würdigten die Gründerinnen des KDFB. Zugleich führten sie sich die aktuellen Herausforderungen im Streben nach Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland und weltweit vor Augen. „Frieden in Deutschland, Frieden in Europa und der ganzen Welt – das war und ist für den Frauenbund Ziel, Herausforderung und Vision gleichermaßen“, so KDFBVizepräsidentin Monika Arzberger bei der Eröffnung der Wallfahrt. Maria Flachsbarth rief die Teilnehmerinnen auf, sich weiter im Frauenbund für Frieden und Gerechtigkeit zu engagieren: „Gemeinsam sind wir eine Stimme, die in Kirche, Politik und Gesellschaft not-wendig ist. Nutzen wir unsere reiche Verbandsgeschichte als Inspiration und Motivation, um die Gegenwart zu gestalten und die Zukunft zu prägen.“

Hannah Ratermann

Pressereferentin

Rali Guemedji gewinnt Ellen-Ammann-Preis Frauenbund ehrt engagierte Frauen für ihre herausragenden Projekte

Rali Guemedji gewinnt Ellen-Ammann-Preis Frauenbund ehrt engagierte Frauen für ihre herausragenden Projekte München, 27.06.2023 – Rali Guemedji aus Nürnberg wurde mit dem Ellen-Ammann-Preis des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB) ausgezeichnet. Die Schirmherrin des Preises, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, und die KDFB-Landesvorsitzende, Birgit Kainz, verliehen den Preis während des Festakts im Bayerischen Landtag in München. Die weiteren Preisträgerinnen Karola Herbert, Elke Reinhardt, Andrea Hopperdietzel und Margarete Winnichner wurden ebenfalls für ihr Engagement ausgezeichnet. Ellen Ammann war eine mutige und vielseitige Frau, die ihre Visionen als Aktivistin und Wegbereiterin moderner Sozialarbeit in die Tat umsetzte. Ihr Vermächtnis ist ein breites Netzwerk von Institutionen und Organisationen, das bis heute lebendig ist und viele Frauen inspiriert. Um an das beeindruckende Lebenswerk von Ellen Ammann zu erinnern, vergibt der KDFB Landesverband Bayern seit 2013 alle zwei Jahre den Ellen-Ammann-Preis. „Soziale Ungerechtigkeiten abbauen, sich für Schwächere einsetzen, all das verbindet unsere Preisträgerinnen. Und das möchten wir wertschätzen und auszeichnen“, so KDFB-Landesvorsitzende Birgit Kainz während der Preisverleihung. „Den Ellen-Ammann-Preis erhalten Frauen, die in Beruf, Politik oder Ehrenamt neue Wege gehen, kreative Lösungen suchen und gegen Widerstände kämpfen, um ihre Ziele zu erreichen.“ Die Gewinnerin des diesjährigen Ellen-Amman-Preises ist Rali Guemedji, die Gründerin des Vereins „Fi Bassar“ („Rettet Bassar“). Die 46-jährige Gesundheits- und Krankenpflegerin aus Nürnberg engagiert sich für die Kinder und Frauen in ihrer Geburtsstadt im Norden Togos und hat sich zudem für eine Klinikpatenschaft zwischen dem Klinikum Nürnberg und dem Hôpital de Bassar eingesetzt, um die gesundheitliche Versorgung in Bassar zu verbessern. Karola Herbert aus Würzburg ist die zweite Preisträgerin. Sie hat ein Projekt für obdachlose Frauen ins Leben gerufen, um geflüchtete Frauen und Kinder Wohnraum sowie sozialpädagogische Begleitung bieten zu können. Elke Reinhart aus Schwarzhofen setzt sich in ihrem Integrationsprojekt für Mütter im ländlichen Raum ein, fördert sie durch Deutschkurse und bereitet sie auf den Arbeitsmarkt vor. Frau Reinhart ist die dritte Preisträgerin. Der vierte Platz ging an Andrea Hopperdietzel aus Roth-Schwabach: Sie leitet das Frauenhaus und die Interventionsstelle Schwabach, dabei stehen vor allem die betroffenen Kinder sowie Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen im Fokus. Platz fünf belegte Margarete Winnichner aus Traunstein: Sie hat den Verein „Frauen für Mädchen“ gegründet, der sich zur Aufgabe gemacht hat, über sexualisierte Gewalt zu informieren, aufzuklären und Betroffenen Wege aus der Gewalt aufzuzeigen. Die 15-köpfige Jury um Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Sozialministerin Ulrike Scharf hatte keine einfache Aufgabe im Vorfeld: Nach intensiver Begutachtung und einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen konnte die Platzierung der Preisträgerinnen beschlossen werden. Die Hauptpreis-Gewinnerin erhält 2.000 Euro, dazu die EllenAmmann-Kamee - ein Schmuckstück, das übrigens speziell für diesen Anlass entworfen wurde. Die zweite und dritte Preisträgerin erhalten 1.000 beziehungsweise 800 Euro, Platz vier und fünf können sich über 500 bzw. 300 Euro freuen. Das Säkularinstitut Ancillae Sanctae Ecclesiae, gegründet von Ellen Ammann, unterstützt den Frauenbund finanziell bei der Ausgestaltung des Preises. Weitere Infos zu Ellen Ammann gibt es hier. Zum Katholischen Deutschen Frauenbund Bayern geht es hier. Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 135.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der VerbraucherService, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

Kontakt: Andrea Bala, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bala@frauenbund-bayern.de Tel. 089 / 28623-727 

Gleichberechtigte

Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen Lebensbereichen setzt fair geteilte Sorgearbeit voraus! Berlin/Köln 14.06.2023 – Die 26 Mitgliedsorganisationen im Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordern die Gleichstellungsminister*innen anlässlich ihrer BundLänder-Konferenz am 15./16. Juni eindringlich auf, sich für die Umsetzung der im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen zur fairen Verteilung unbezahlter Sorgearbeit einzusetzen und die Bereitstellung der dafür notwendigen Haushaltsmittel anzumahnen. „Nach wie vor ist die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in vielen gesellschaftlichen Bereichen, etwa am Arbeitsmarkt, nicht gegeben. Damit sich das ändert, sind gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Rahmenbedingungen für eine gerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern zu schaffen“, fordern die Mitgliedsorganisationen im Bündnis Sorgearbeit fair teilen. Frauen leisten durchschnittlich mit über vier Stunden täglich anderthalb Mal so viel unbezahlte Sorgearbeit wie Männer. Die Ungleichverteilung unbezahlter Sorgearbeit lässt Frauen weniger Zeit und Raum für eine existenzsichernde Erwerbstätigkeit und politisches oder ehrenamtliches Engagement, aber auch für Erholung und Freizeitaktivitäten. Die verstärkte Übernahme familialer Sorgearbeit durch Männer stärkt die Teilhabemöglichkeiten von Frauen, knüpft an den Wünschen vieler Väter von heute an und trägt insgesamt zur Gleichstellung bei. „Gleichstellung und Chancengleichheit unabhängig vom Geschlecht müssen gerade in gesellschaftlichen Krisenzeiten seitens der Politik priorisiert werden. Wir fordern die Gleichstellungsminister*innen auf, sich für die Bereitstellung der notwendigen Bundeshaushaltsmittel einzusetzen, um die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen für die gerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern umzusetzen“, betonen die Bündnismitglieder. „Damit das ‚Jahrzehnt der Gleichstellung‘ Realität wird, müssen vereinbarte Vorhaben wie die zehntägige bezahlte Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt („Familienstartzeit“), eine Lohnersatzleistung für Pflegezeiten, die Ausweitung der individuellen, nicht übertragbaren Elterngeldmonate und die Abschaffung der Lohnsteuerklasse V noch in dieser Legislaturperiode kommen.“ Bundesverband Das Bündnis Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 26 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen. Weitere Informationen: Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de Twitter: @sorgearbeit Instagram: @buendnis_sorgearbeit Dem Bündnis gehören an: • Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen • Bundesforum Männer e.V. • Bundesverband der Mütterzentren e.V. • Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. • Care.Macht.Mehr • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz • Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundesfrauenvertretung • Deutscher Frauenrat e.V. • Deutscher Gewerkschaftsbund • Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V. • Deutscher Verband Frau und Kultur e.V. • evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf) • Forum katholischer Männer (FkM) • Frauenwerk der Nordkirche • GMEI Gender Mainstreaming Experts International • Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) • Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. • Männerarbeit der EKD • Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. • SKM Bundesverband e.V. • Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband) • Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) • Sozialverband VdK Deutschland e.V. • Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. • WIR! Stiftung pflegender Angehöriger • Zukunftsforum Familie e.V. Bundesverband Pressekontakt Kontakt KDFB Franziska Weck Hannah Ratermann, Pressereferentin presse@sorgearbeit-fair-teilen.de hannah.ratermann@frauenbund.de 0174 / 534 70 45 0221 / 860 92 24 Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

Pressemitteilung Kfd und KDFB ratlos über Blockadehaltung und Realitätsverweigerung: Vier Bischöfe stimmen gegen Bezuschussung des Synodalen Ausschusses

Düsseldorf/Köln, 20.06.2023 - Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. und der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) kritisieren scharf die Unfähigkeit des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz, eine finanzielle Förderung des Synodalen Ausschusses zu ermöglichen. „Offensichtlich haben vier Bischöfe den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt: Gläubige verlassen in Scharen die Kirche, durch sexuellen und spirituellen Missbrauch von Klerikern wird das Evangelium verdunkelt. Was muss noch passieren, um die ausgestreckten Hände zahlreicher engagierter Katholik*innen für eine zukunftsfähige Kirche zu ergreifen und ihnen nicht noch ins Gesicht zu schlagen?“, erklärt Prof`in Agnes Wuckelt, stv. kfd-Bundesvorsitzende. „Glauben die Neinsager tatsächlich, die tiefgreifende Krise der Kirche, in deren Folge die Bischöfe das ZdK gebeten hatten, sich auf den Synodalen Weg zu begeben, ließe sich so lösen? Und es ist das Geld der deutschen Katholik*innen, das die Bischöfe wie selbstverständlich verteilen“, fügt Dr. Maria Flachsbarth, Präsidentin des KDFB hinzu. „Es ist Zeit für grundlegende Veränderungen, so wie sie beim Synodalen Weg diskutiert und mit Zweidrittelmehrheiten, auch der Bischöfe, beschlossen wurden. Wir sind denjenigen Bischöfen dankbar, die sich klar für eine Finanzierung des Synodalen Ausschusses und alternative Finanzierungswege ausgesprochen haben. Wir sind fest davon überzeugt, dass der Synodale Ausschuss und in seiner Nachfolge der Synodale Rat ihre Arbeit aufnehmen werden – die beiden großen katholischen Frauenverbände werden sich unbeirrt dafür einsetzen“, so Wuckelt und Flachsbarth abschließend. Hintergrund: Nachdem der Reformprozess des Synodalen Weges im März dieses Jahres zu Ende gegangen ist, soll der Synodale Ausschuss über die Einrichtung eines Synodalen Rates beraten. Der Ausschuss soll im November dieses Jahres seine Arbeit aufnehmen. Ziel ist es, mit der Gründung des Synodalen Rates 2026 einen dauerhaften Reformprozess innerhalb der katholischen Kirche zu etablieren.

Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) Bundesgeschäftsstelle Kaesenstraße 18, 50677 Köln Hannah Ratermann, Pressesprecherin 0221 86092-24 hannah.ratermann@frauenbund.de www.frauenbund.de Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. Prinz-Georg-Straße 44, 40477 Düsseldorf Pressestelle 0211 44992-25 presse@kfd.de www.kfd.de Am 19. und 20. Juni 2023 stand in Berlin eine turnusmäßige Sitzung des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz an. Dieser setzt sich aus allen 27 katholischen Diözesanbischöfen Deutschlands zusammen und trifft wegweisende Entscheidungen, vor allem finanzieller Art. Eine finanzielle Förderung durch die Deutsche Bischofskonferenz ist zwingend erforderlich, damit der Synodale Ausschuss handlungsfähig ist. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein. www.frauenbund.de

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 350.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands. Die kfd vertritt die Interessen von Frauen in den Bereichen Politik, Kirche und Gesellschaft auf nationaler und internationaler Ebene. 20 Diözesanverbände und der Landesverband Oldenburg bilden den kfd-Bundesverband e.V. Die Hauptgeschäftsstelle des Verbandes ist in Düsseldorf. www.kfd.de

Bildung stärken – Bildungserfolge sichern Landesbildungsgeld für Familien gefordert

Regensburg/München, 17.06.2023 – „Wir setzen uns dafür ein, dass die Lücken geschlossen werden, die die Pandemie-Situation bei Kindern und jungen Menschen schulisch und sozial verursacht hat", so Birgit Kainz, Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) Bayern auf der Delegiertenversammlung in Lappersdorf bei Regensburg. Nach einem Grußwort des örtlichen Bischofs Dr. Rudolf Voderholzer haben die Delegierten des mit 135.000 Mitgliedern größten bayerischen Frauenverbandes am Wochenende wichtige Anträge an Politik und Kirche verabschiedet. Dabei stand vor allem das vom KDFB geforderte Landesbildungsgeld für Familien im Vordergrund.

Viele Bürger*innen, insbesondere die Familien mit der heranwachsenden Generation, haben nach wie vor mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Insbesondere Alleinerziehende und Mütter stehen in der persönlichen Verantwortung, die individuellen Lücken zu schließen, die die Pandemie-Situation verursacht hat. Lücken, die auch die angebotenen Fördermaßnahmen und das im Juli 2023 auslaufende bayerische Programm „gemeinsam.Brücken.bauen" zum Abbau pandemiebedingter Lernrückstände nicht auffangen konnten.

„Ob Nachhilfe, therapeutische Unterstützungsangebote oder auch Freizeitangebote zur Stärkung wichtiger Kompetenzen, all diese Angebote müssen oft privat bezahlt werden - was vor allem Mütter und Alleinerziehende schmerzlich zu spüren bekommen", so Tanja Pichlmeier, stellvertretende KDFB-Landesvorsitzende. „Deshalb fordert der Frauenbund Bayern die Einrichtung eines zeitlich begrenzten Landesbildungsgeldes als Entlastung für diese privat getragenen Kosten."

Das Landesbildungsgeld soll analog zum bayerischen Familiengeld allen Eltern bzw. Erziehungsberechtigten, unabhängig vom Einkommen und pro Kind, das in der Pandemiezeit (2020-2023) eine Schule besucht hat, gezahlt werden. Es soll den Eltern direkt und ohne bürokratischen Aufwand als eine individuell nutzbare, finanzielle Unterstützung für gesteigerte Aufwände dienen, die durch Nachhilfe, psychosoziale Therapieansätzen und diverse Aktivitäten im Nachgang der Pandemie anfallen. Der Frauenbund schlägt eine monatliche Höhe
von 100 € und eine Bezugsdauer von 24 Monaten vor.

„Die Bundesregierung hat wiederholt umfangreiche Corona-Hilfen für Unternehmen, im Bereich der Gastronomie oder auch für Soloselbstständige zur Verfügung gestellt und mehrmals die Wirtschaft finanziell unterstützt. Jetzt wird es endlich Zeit, dass unsere Kinder unterstützt werden. Eine Investition in die Bildung unserer Kinder ist eine Investition in unsere Zukunft", betont Tanja Pichlmeier. Man dürfe nicht vergessen, dass die heranwachsende Generation die dringend benötigten Arbeitskräfte von morgen ist. Dies zu übersehen, würde sich längerfristig auch auf die Wirtschaft auswirken. „Die Pandemie mag vorbei sein, die Auswirkungen auf die Familien zeigen sich erst jetzt deutlich - und dürfen nicht so hingenommen werden."

Nachdem der Antrag von den Delegierten verabschiedet wurde, setzt sich der KDFB-Landesvorstand nun bei der Bayerischen Regierung und den betreffenden Ministerien für die gesetzliche Einführung des Landesbildungsgeldes ein.

Andrea Bala
Redaktion KDFB engagiert
Referentin Öffentlichkeitsarbeit

Für Demokratie und Gerechtigkeit: Bayern ist Vielfalt KDFB stellt als Bayerns größter Frauenverband wichtige Forderungen an die Politik

Regensburg/München, 19.06.2023 – „Als starke Stimme für Frauen und Familien setzen wir uns gemeinsam für Vielfalt, Gerechtigkeit und Demokratie ein“, so Birgit Kainz, Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) Bayern auf der Delegiertenversammlung in Lappersdorf bei Regensburg. Nach einem Grußwort des örtlichen Bischofs Rudolf Voderholzer haben die Delegierten des mit 135.000 Mitgliedern größten bayerischen Frauenverbandes am Wochenende wichtige Anträge an Politik und Kirche verabschiedet, unter anderem auch zum wichtigen Thema Frauengesundheit. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Landesfrauen des Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) setzt sich der Frauenbund anlässlich der Landtagswahl am 8. Oktober dafür ein, dass der zukünftige Landtag weiblicher und jünger wird: „Nur ein vielfältiger Landtag, in dem Frauen und junge Menschen eine Stimme haben und in dem sie ihren Blick auf die Gesellschaft direkt einbringen können, sorgt für eine Politik, die echte Veränderungen und eine gerechte und solidarische Gesellschaft ermöglicht“, sagt KDFB-Vorsitzende Birgit Kainz. „Auch in unserem Bayerischen Landtag muss diese gesellschaftliche Vielfalt abgebildet werden. Bayern ist Vielfalt!“ Neben einer medienwirksamen Kampagne zur Landtagswahl sind intensive Gespräche zwischen dem KDFBVorstand und den fünf demokratischen Parteien zu den politischen Forderungen des Frauenbundes geplant. Alle weiteren Infos zur Landtagswahlkampagne - und wie man selbst aktiv werden kann - gibt es hier. Zudem stand bei den Delegierten ein Antrag aus dem KDFB-Diözesanverband Passau zur Frauengesundheit im Fokus. „Im Freistaat erhalten jedes Jahr rund 10.000 Frauen die Diagnose Brustkrebs, jährlich sterben in Deutschland mehr als 18.000 Patientinnen daran. Vor allem im ländlichen Raum müssen Frauen mit einem auffälligen Tastbefund oder im Rahmen der Tumornachsorge sehr lange Wartezeiten hinnehmen“, so Claudia Seibold, erste Vorsitzende des KDFB-Diözesanverbandes Passau. „Dabei kann aber durch die Brustkrebsfrüherkennung die Chance auf Heilung erheblich erhöht und die Sterberate gesenkt werden. Wir fordern deshalb, dass kurative Mammographie-Untersuchungen finanziell besser vergütet werden und eine ausreichende sowie zeitnahe Versorgung sichergestellt wird.“ Solidarität mit Betroffenen steckt übrigens auch in der Herzkissen-Aktion des KDFB: Jährlich werden ehrenamtlich bayernweit tausende Kissen angefertigt, die den Schmerz der Betroffenen nach der Operation lindern. Weitere Anträge der Versammlung betrafen die Entwicklung neuer Verbandsstrukturen oder auch die GEMAGebührenbefreiung für alle Zweigvereine. Der Landesvorstand stellte außerdem die Vernetzung mit der Verbandsbasis in den Vordergrund – so auch in der neuen Projektgruppe „KDFB + katholisch“. „Vielfalt macht auch unseren Verband stark“, so die stellvertretende Landesvorsitzende Tanja Pichlmeier. „Zu dieser Stärke gehört das Miteinander aller Verbandsebenen. Als größter Frauenverband in Bayern ist der KDFB eine starke Stimme.“ Das habe auch die Landesdelegiertenversammlung wieder gezeigt - diese Stärke nimmt der KDFB-Landesvorstand Bayern mit in die politischen Gespräche zur nahenden Landtagswahl. Alle weiteren Infos und Hintergründe zum Katholischen Deutschen Frauenbund Bayern gibt es hier.

Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert: Die vollbezahlte Freistellung nach der Geburt („Familienstartzeit“) muss kommen!

Berlin/Köln 02.05.2023 – Die 26 Mitgliedsorganisationen begrüßen das vom BMFSFJ konkretisierte Vorhaben der Bundesregierung, Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt eines Kindes zehn Tage bezahlt freizustellen, und drängen auf einen zügigen Gesetzgebungsprozess. Sie fordern zudem, die Ausweitung der nicht übertragbaren Elterngeldmonate ebenfalls jetzt zeitnah umzusetzen. Für fair geteilte Sorgearbeit von Anfang an! „Die geplante Familienstartzeit ist wichtig für die faire Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit von Anfang an. Mit der Geburt eines Kindes werden in Partnerschaften entscheidende Weichen gestellt. Die Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile muss jetzt zügig umgesetzt werden, damit sie ab 2024 gelebte Realität werden kann!“, fordern die Mitglieder im Bündnis Sorgearbeit fair teilen. Um die gerechte Verteilung von Sorgearbeit rund um die Familiengründung zu fördern, setzt sich das Bündnis zusätzlich für die Ausweitung der nicht übertragbaren Elterngeldmonate ein, die ebenfalls im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Mit beiden Maßnahmen werden Anreize für Männer gesetzt, vermehrt Sorgearbeit zu übernehmen, und Frauen in ihrer Erwerbstätigkeit gestärkt. Knapp die Hälfte der Eltern (46 Prozent) wünscht sich laut kürzlich veröffentlichtem Familienbarometer eine partnerschaftliche Aufteilung von Kinderbetreuung, Haushalt und Erwerbstätigkeit. „Die Politik ist gefordert, den Wünschen nach einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung Rechnung zu tragen“, unterstreichen die Bündnismitglieder. Die Zeit der Familiengründung ist der Abschnitt im Lebenslauf, an dem sich die Erwerbsbiografien von Frauen und Männern noch zu oft auseinanderentwickeln und sich die Sorgelücke vergrößert. Die Aufteilung geht bislang in der Regel zu Lasten der Erwerbstätigkeit von Frauen, was sich nachteilig auf ihre eigenständige ökonomische Absicherung über den Lebensverlauf auswirkt.

Vollständige Positionierung: https://www.sorgearbeit-fair-teilen.de/wp-content/uploads/2023/04/BSFT-Position-Fuer-fair-geteilte-Sorgearbeit-von-Anfang-an.

pdf Bundesverband Das Bündnis Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 26 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen.

Weitere Informationen: Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de Twitter: @sorgearbeit Instagram: @buendnis_sorgearbeit

Dem Bündnis gehören an: • Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen • Bundesforum Männer e.V. • Bundesverband der Mütterzentren e.V. • Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. • Care.Macht.Mehr • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz • Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundesfrauenvertretung • Deutscher Frauenrat e.V. • Deutscher Gewerkschaftsbund • Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V. • Deutscher Verband Frau und Kultur e.V. • evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf) • Forum katholischer Männer (FkM) • Frauenwerk der Nordkirche • GMEI Gender Mainstreaming Experts International • Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) • Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. • Männerarbeit der EKD • Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. • SKM Bundesverband e.V. • Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband) • Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) • Sozialverband VdK Deutschland e.V. • Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. • WIR! Stiftung pflegender Angehöriger • Zukunftsforum Familie e.V.

Bundesverband Pressekontakt Kontakt KDFB Franziska Weck Anne Rauen, Leitung Kommunikation presse@sorgearbeit-fair-teilen.de anne.rauen@frauenbund.de 0174 / 534 70 45 0221 / 860 92 25 Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

„Wartet nicht!“ – Frauen zum Diakonat zulassen

Frankfurt am Main, 29.04.2023 – Bereits seit 25 Jahren wird am „Tag der Diakonin“ gefordert, Frauen zum Diakonat zuzulassen. Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands – Bundesverband e.V. (kfd), das Netzwerk Diakonat der Frau und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) haben ihre langjährige Forderung nachdrücklich bekräftigt und zu Gottesdienst und Podiumsgespräch nach Frankfurt am Main eingeladen, dem Tagungsort des Synodalen Wegs. Die heutige Veranstaltung stand unter dem Motto „Wartet nicht!“, eine Anspielung auf eine mutige Forderung der Schirmherrin des Tags der Diakonin, der Hl. Kirchenlehrerin Katharina von Siena an den damaligen Papst Gregor XI. Die vier veranstaltenden Organisationen sind überzeugt: Entschlossenes Handeln – erwachsen aus kritischem Dialog und ehrlicher Begegnung – ist im Anschluss an den Synodalen Weg auch heute in der Kirche dringend notwendig. Agnes Wuckelt, stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende stellte zum Ausschluss von Frauen fest: „Solange keine Frauen zu allen Diensten und Ämtern zugelassen werden, werden die Charismen von Frauen geschlechtsstereotyp bewertet und Berufungen von Frauen zu sakramentalen Ämtern als irrig erklärt. So wird Frauen immer wieder strukturelle und spirituelle Gewalt angetan. Es wird verhindert, dass die einzelnen Berufungen gelebt werden können, dieser Schatz bleibt der Kirche vorenthalten.“ KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth betonte: „Nur eine Kirche, in der sich Gerechtigkeit verwirklicht, ist eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche. Christ*innen sind durch ihre Taufe und Firmung berufen, den Dienst an ihren Nächsten zu verwirklichen. Unabhängig von ihrem Geschlecht können sie gemeinsam das diakonische Profil der Kirche stärken.“ Ein Podiumsgespräch gab Frauen, die sich berufen wissen und denen das Weiheamt verwehrt bleibt, das Wort. Sie betonten, dass sie nicht länger warten könnten und wollten, sondern endlich gemäß ihrer Berufung handeln wollten. Ergänzt wurden die beeindruckenden persönlichen Zeugnisse aus Deutschland durch internationale Stimmen. Dazu sagte ZdK-Vizepräsidentin Birgit Mock: „Es ist ermutigend, dass die Vision einer geschlechtergerechten Kirche keine rein europäische Hoffnung ist. Die internationalen Zeugnisse des heutigen Tages sowie die aus der Vorbereitung der Weltsynode zeigen uns, dass es in allen Kontinenten Forderungen nach mehr Parti- zipation von Frauen an den Diensten und Ämtern in der Kirche gibt. Gerechtigkeit für alle Geschlechter ist ein globales Thema.“ Gemeinsam forderten die veranstaltenden Organisationen die deutschen Bischöfe auf, sich in Rom und während der Weltsynode für die Öffnung des Diakonats für Frauen einzusetzen, nachdem sich die Synodalen – auch die Mehrheit der Bischöfe – während der letzten Versammlung des Synodalen Wegs für diese ausgesprochen haben. Die Organisationen betonten während der Veranstaltung, dass sie neben der Öffnung des Diakonats für Frauen weiterhin die Öffnung aller Ämter für Frauen fordern. Irmentraud Kobusch, Vorsitzende des Netzwerks Diakonat der Frau, erklärte: „Wir sehen die Öffnung des Diakonats für Frauen als einen ersten, modellhaften Schritt hin zur vollen Teilhabe von Frauen an allen Diensten und Ämtern. Und als eine wichtige Etappe hin zu einem erneuerten, nicht-klerikalen Verständnis des sakramentalen Amtes.“ Diese Pressemitteilung wird zeitgleich von den Veranstaltern verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen. Herzlichen Dank! Stellvertretend für die beteiligten Organisationen: Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) Kaesenstraße 18, 50677 Köln Telefon: 0221 – 860 920 E-Mail: bundesverband@frauenbund.de Kontakt: Hannah Ratermann, Pressereferentin

KDFB: Respekt für Bischof Bodes Rücktritt

Köln, 27.03.2023 – „Mit seinem Rücktritt hat Bischof Bode Verantwortung übernommen – als vorläufiger und konsequenter Schlusspunkt eines Weges der Erkenntnis von Fehlern. Wir sprechen ihm dafür unseren Respekt aus“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Zugleich dankt sie dem Bischof von Osnabrück für sein langjähriges Engagement für die Anliegen von Frauen in der Kirche. In seiner Stellungnahme legt Bischof Bode selbstkritisch seine Gründe für sein Rücktrittsgesuch dar. „Bischof Franz-Josef Bode bekennt sich ausdrücklich zu seiner Verantwortung und zu seinen persönlichen Fehlern im Zusammenhang mit der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück. Sein Umgang mit den von ihm zu verantwortenden Fehlern macht ihn zu einem Vorbild für den notwendigen Veränderungsprozess in der katholischen Kirche“, so Flachsbarth. Sie hebt hervor, dass Bode als Stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz den Synodalen Weg entscheidend mitgetragen und wichtige Impulse vor allem als Co-Vorsitzender des Forums „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ gegeben habe. „Er war ein sehr wichtiger Akteur und konstruktiver Gesprächspartner in diesem Prozess!“ „Wir sind als katholischer Frauenverband außerdem sehr dankbar für Bischof Bodes Arbeit als langjähriger Vorsitzender der Unterkommission Frauen der DBK. Er ist uns stets zugewandt begegnet – mit der Bereitschaft zum Zuhören und zum Austausch auf Augenhöhe.“ Er habe sich immer wieder zum Anwalt der Anliegen katholischer Frauen gemacht. „Dank der Offenheit von Bischof Bode konnte beispielsweise 2022 der Tag der Diakonin im Osnabrücker Dom gefeiert werden – er selbst nahm ebenfalls daran aktiv teil“ In früheren Jahren habe der Tag der Diakonin (29.04.), der von mehreren katholischen Organisationen seit 1998 begangen wird und dieses Jahr in Frankfurt stattfindet, eher Gegenwind von amtskirchlicher Seite erleben müssen, so Flachsbarth. Sie hoffe, dass ein neuer Bischof von Osnabrück den notwendigen kirchlichen Reformprozess so entschieden weiter betreiben werde wie Bischof Bode, als Ortsbischof ebenso wie als Mitglied im Synodalen Ausschuss, dem auch Flachsbarth selbst angehört. 

KDFB fordert wirksame Suizidprävention

Köln, 21.03.2023 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert von den politischen Entscheidungsträger*innen, Maßnahmen für eine wirksame Suizidprävention zu etablieren. „Jedes Leben ist wertvoll und hat unantastbare Würde bis zuletzt“, so KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Im Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid für nichtig erklärt und ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben auch mit Hilfe Dritter formuliert – unabhängig von Alter oder Krankheit. Aktuell ist die Suizidbeihilfe gesetzlich ungeregelt, im Bundestag werden drei Gesetzentwürfe beraten. Einstimmig verabschiedete der KDFB-Bundesausschuss dazu am vergangenen Wochenende die Stellungnahme „Suizidprävention - Ängste vor unerträglichen Schmerzen, Einsamkeit und Leid frühzeitig erkennen und entgegenwirken“. Darin bekräftigt der KDFB u.a. seine Forderung nach dem flächendeckenden Ausbau psychosozialer, psychiatrischer, psychotherapeutischer und seelsorgerischer Versorgung sowie der sorgfältigen Einzelfallprüfung eines jeden Suizidwunschs. „Suizidprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betont Maria Flachsbarth. „Menschen, die schwer krank, einsam oder lebensmüde sind, dürfen nicht alleine gelassen werden. Wir müssen Begegnungsräume schaffen und Gefühlen von Angst, Verzweiflung, Druck sowie Einsamkeit und Isolation frühzeitig mit zwischenmenschlichen Verbindungen begegnen.“ Der KDFB fordert auch die Förderung der geschlechtersensiblen Suizidforschung, um unter Berücksichtigung der Geschlechterperspektive weitere Kenntnisse über die komplexen Ursachen und Beweggründe für Suizid- und Sterbewünsche sowie die Inanspruchnahme von Suizidhilfe zu erlangen. „Zahlen aus der Schweiz und den Niederlanden zeigen schon jetzt: Suizidhilfe wird vermehrt von Frauen aufgesucht. Für eine zielgruppenspezifische Suizidprävention sind weitere Erkenntnisse notwendig“, begründet Maria Flachsbarth die Forderung. Beratungsstellen und Angebote der geschlechtersensiblen Suizidprävention sollen auf- und ausgebaut werden. Persönliche Beziehungen und professionelle Begleitung von suizidgefährdeten Menschen und deren Angehörigen sowie vertrauensvolle Kommunikationsräume sieht der KDFB für die Suizidprävention als essentiell an. Hannah Ratermann Pressereferentin

Ungleichzeitigkeit – Chance für die Erneuerung unserer Kirche KDFB zum Abschluss des Synodalen Wegs.

Köln, 23.03.2023 – „Nicht alle Erwartungen, die wir zu seinem Beginn an den Synodalen Weg hatten, haben sich erfüllt. Dennoch ist es gut, dass wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht haben“, so KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth zum vorläufigen Ende des Synodalen Wegs im März 2023. „Jetzt müssen wir gemeinsam weitergehen und auf die Ergebnisse des Synodalen Wegs aufbauen. Es braucht nun Diözesen, in denen Bischöfe und Lai*innen konkrete Schritte vorangehen – als Zeichen der Hoffnung und Zukunftsfähigkeit unserer Kirche.“ Der KDFB hat im Synodalen Weg von Beginn an eine große Chance für die Kirche gesehen und den Prozess inhaltlich und personell intensiv mitgestaltet. „Durch den Synodalen Weg sind Bischöfe und Lai*innen auf neue Art zur Zukunft unserer Kirche in den Austausch gekommen“, sagt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. „Aber: Wir stehen noch am Anfang der Aufarbeitung des Missbrauchs und der Entwicklung präventiver Maßnahmen gegen diesen. Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass wir gemeinsam weiterarbeiten. Wir lassen die, die unter der Kirche leiden, nicht allein.“ Wir sind dankbar für die theologische Grundlagenarbeit und die Formulierungen, die im gemeinsamen Diskurs gefunden wurden. Für den KDFB besonders wichtige Beschlüsse sind „Frauen in sakramentalen Ämtern – Perspektiven für das weltkirchliche Gespräch“, durch den das Tor zum Diakonat für Frauen weiter geöffnet wurde; „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“, der endlich Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare und wiederverheiratet Geschiedene auf den Weg gebracht hat und „Prävention sexualisierter Gewalt, Intervention und Umgang mit Tätern in der katholischen Kirche“, der Täterschaft verhindern will und strenge Kriterien für den Umgang mit den Täter*innen in der katholischen Kirche vorsieht. Eine große Enttäuschung für den KDFB war die Ablehnung des Grundtextes zur Sexualmoral seitens der Bischöfe während der vierten Synodalversammlung. Der KDFB hat durch sein Buchprojekt „Erzählen als Widerstand“ das Thema des spirituellen und sexuellen Missbrauchs an erwachsenen Frauen in den Synodalen Weg eingebracht, wo es großen Widerhall fand. Auch der Text „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ wurde während der letzten Synodalversammlung in erster Lesung beraten und hat eine überwältigende Zustimmung erhalten. Er muss nun im Synodalen Ausschuss weiterbearbeitet werden. Bundesverband Die Einrichtung des Synodalen Ausschusses zur Errichtung eines Synodalen Rates zur weiteren Stärkung der Synodalität und Erneuerung der katholischen Kirche in Deutschland begrüßt der KDFB. Maria Flachsbarth, die diesem Gremium mit weiteren Frauenbundfrauen angehört, erklärt: „Nach wie vor ist es Ziel des KDFB, die Machtstrukturen, wie wir sie heute kennen, aufzubrechen um Missbrauch zu verhindern. Für dieses Ziel werden wir im Synodalen Ausschuss weiterarbeiten.“ Auch die von Papst Franziskus ausgerufene „Bischofssynode Synodale Kirche 2021– 2024“ begleitet der KDFB in Verbundenheit mit Katholik*innen weltweit. Die in den Gremien des Synodalen Wegs erarbeiteten Texte und die dadurch erfolgte wertvolle Grundlagenarbeit werden einen bedeutsamen Beitrag zur weltkirchlichen Debatte bilden, denn weltweit sind Maßnahmen erforderlich, um die klerikalen Strukturen zu ändern, die Missbrauch im vermeintlichen Schutzraum Kirche begünstigen. Der KDFB dankt allen, die sich bisher für den Prozess der Erneuerung engagiert haben und bereit sind, dies weiter zu tun. Er fordert die deutschen Bischöfe auf, ihrer Leitungsverantwortung gerecht zu werden und die Beschlüsse des Synodalen Wegs in ihren Diözesen in Kraft zu setzen. Auch in Ungleichzeitigkeiten sehen wir eine Chance für Wachstum und Erneuerung. Maria Flachsbarth dazu: „Ich hoffe, dass unsere Kirche sich endlich weiterbewegt, um den Menschen von heute geschwisterlich und authentisch die Frohe Botschaft verkünden und ihnen so spirituelle Heimat bieten zu können.“

Hannah Ratermann

Pressereferentin

KDFB fordert Paritätsgesetz

Köln, 22.03.2023 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert den Bundestag nachdrücklich auf, ein Paritätsgesetz zu verabschieden. In der Nachfolge der „Mütter des Grundgesetzes“ unterstreicht der KDFB seine langjährige Verbandsforderung nach einer geschlechtergerechten Besetzung aller politischen Parlamente. Der Bundesausschuss des KDFB hat dazu am vergangenen Wochenende den Beschluss „Parität Jetzt! - für die Einführung eines Paritätsgesetzes“ verabschiedet. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth betont: „Politische Gleichberechtigung darf nicht nur theoretisch gegeben sein, sondern muss auch in den politischen Parlamenten sichtbar werden!“ Das am 17.03.2023 im Bundestag verabschiedete Gesetz zur Reform des Wahlrechts beinhaltet keine Regelungen zu Parität. Die durch die Wahlrechtsreform gegebene Chance, Parität im Wahlrecht zu verankern und damit der strukturell bedingten Unterrepräsentation von Frauen im Deutschen Bundestag entgegenzuwirken, wurde leider nicht genutzt.

Hannah Ratermann Pressereferentin 

Equal Pay Day

Frauen arbeiten 66 Tage umsonst 2023 haben Frauen in Deutschland im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen die ersten 66 Tage ohne Lohn gearbeitet. Anlässlich des Equal Pay Days am 7.März haben deshalb das Bayerische Sozialministerium und der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern (KDFB Bayern) bereits jetzt in einer digitalen Talk-Runde nach Lösungsansätzen gesucht. „Als Frauenverband haben wir uns für ganz konkret für das sogenannte Optionszeitenmodell ausgesprochen, das für ein finanziell abgesichertes Zeitbudget für gesellschaftlich relevante Tätigkeiten, wie eben zum Beispiel Sorgearbeit oder Pflege vorsieht“, so Landesvorsitzende Birgit Kainz. Noch immer verdienen Frauen durchschnittlich 18% weniger als Männer – eine der Ursachen liegt in den familienbedingten Unterbrechungen, zum Beispiel durch Elternzeit oder Pflege von Angehörigen, die häufiger von Frauen übernommen werden. „Und deshalb setzt sich der KDFB auch für Equal Care ein, also einer echten Partnerschaft in Beruf und Familie“, sagt die stellvertretende KDFB-Landesvorsitzende Tanja Pichlmeier in der Veranstaltung am 28.Februar. „Die gleichberechtigte Aufteilung der Sorgearbeit muss immer noch weiter vorangebracht werden. Sorgearbeit muss sichtbar gemacht und endlich deutlicher wertgeschätzt werden.“ Gemeinsam mit Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf und KDFB-Landesvorsitzende Birgit Kainz diskutierten die Sozioökonomin Prof. Dr. Neşe Sevsay-Tegethoff (Hochschule Esslingen) und die Religionswissenschaftlerin Dr. Anna Höpflinger (LMU München). Per Video meldete sich die EqualCare-Expertin Johanna Lücke zu Wort. Moderiert wurde die Runde von der Journalistin und BRRedakteurin Barbara Streidl. Begleitend zur Veranstaltung wurde ein Live-Chat angeboten, der Zuschauerinnen und Zuschauern die Möglichkeit bot, den Expertinnen ihre Fragen zu stellen. Weitere Informationen zum KDFB sowie zu Equal Pay und Equal Care finden Sie unter: https://www.frauenbund-bayern.de/epd und https://www.frauenbund.de/themen/arbeitswelten

Solibrot: KDFB und Misereor feiern 10 Jahre Engagement für Frauensolidarität weltweit

Köln/Aachen, 21.02.2023 – Am morgigen Aschermittwoch startet die MisereorSolidaritätsaktion „Solibrot“, an der sich der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) seit 10 Jahren erfolgreich beteiligt. Seit 2013 engagieren sich KDFB-Zweigvereine bundesweit im Rahmen der Solibrotaktion von Misereor. Auf Initiative der Zweigvereine bieten zahlreiche Bäckereien während der Fastenzeit (22.02. – 08.04.2023) ein Solibrot an. Dabei handelt es sich um ein Brot, das mit einem Benefizanteil verkauft wird. Mit dem Beitrag werden Misereor-Projekte für Frauen und Mädchen gefördert, die nachhaltig und zukunftsgerichtet Lebensbedingungen in Afrika, Asien und Lateinamerika verbessern. Mit diesem gemeinsamen entwicklungspolitischen Engagement setzen sich Misereor und der KDFB für gerechtere Lebensbedingungen für Frauen und Familien in den Ländern des globalen Südens ein. „Das stetig wachsende Engagement im Rahmen der Solibrotaktion zeigt das hohe Verantwortungsbewusstsein der Frauenbundfrauen für ihre Mitmenschen, die von Armut betroffen sind. Der Blick und das Handeln der Engagierten reichen über ihr eigenes Leben hinaus. Das ist gelebte Frauensolidarität“, stellen KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth und Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel fest. Sie rufen dazu auf, sich von Aschermittwoch bis Karsamstag bewusst für den Kauf von Solibroten zu entscheiden, um so einen kleinen Beitrag zur Veränderung zu leisten. Das Jubiläum der KDFB-Beteiligung an der Misereor-Solibrotaktion feiert der Frauenbund mit seinen Mitgliedern am 25. Februar 2023 in Augsburg im Rahmen der Eröffnung der bundesweiten Misereor-Fastenaktion, die 2023 unter dem Motto „Frau. Macht. Veränderung.“ steht. Einzelheiten zur Solibrotaktion und dem Jubiläum unter www.frauenbund.de und www.misereor.de. Hannah Ratermann Pressereferentin

Deutschsprachige Frauenverbände stärken ihr Netzwerk

Köln/Brixen, 08.02.2023 – Vom 27. bis zum 29. Januar 2023 diskutierten die Präsidien der deutschsprachigen katholischen Frauenverbände in Brixen zum Thema: „Genug ist genug. einfach leben“. Im Fokus standen das Schwerpunktthema „Einfacher leben als Kennzeichen eines christlichen Lebensstils“ und die Frage „Wie können wir in der heutigen verletzlichen Welt eine weltgestalterische Kraft entwickeln?“ Beim dreitägigen Arbeitstreffen der Vorstände des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö), des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds (SKF) und der Katholischen Frauenbewegung Südtirol (kfb) wurde deutlich, dass sie sich bereits seit Jahrzehnten dieses Themas annehmen und im Bereich Umweltschutz, Nachhaltigkeit und der Bewahrung der Schöpfung ein starkes Engagement zeigen. Dennoch stellt die Frage nach der Zerstörung unseres gemeinsamen Hauses Erde und wie dieses für die nachkommenden Generationen erhalten werden kann die Organisationen vor große Herausforderungen. „Alles Handeln ist politisch – und kein Kauf bleibt folgenlos. Mit unseren tagtäglichen Entscheidungen haben wir es in der Hand, den Blick immer wieder zu weiten und solidarisch mit denen zu sein, die am meisten unter weltweiten Krisen leiden: Frauen und ihre Familien“, so KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik. „Der KDFB steht seit mehr als 120 Jahren für gelebte Frauensolidarität!“ Bei der Tagung, die zur Freude aller in diesem Jahr wieder real abgehalten werden konnte, wurde das Netzwerk der Verbände, die über 773.000 Frauen vertreten, gestärkt. Es ging auch um Absprachen zur kontinentalen Synode und darum, wie die Stimme der Frauen eingebracht wird. Die Delegierten bestärkten sich gegenseitig, auf allen Ebenen hartnäckig am Thema dran zu bleiben. Dazu wurde Bischof Felix Gmür aus der Schweiz zitiert: „Die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Kirche ist ein Point of-no-return“. Die Präsidien der Katholischen Frauenverbände betonten bei der Tagung die Wichtigkeit der Vernetzung und vereinbarten, die jährlichen Treffen fortzuführen.

Hannah Ratermann Pressereferentin 

Offener Brief: Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert Umsetzung des Partnerschaftlichkeitspakets

Berlin/Köln 07.12.2022 – Die 26 Mitgliedsorganisationen des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen fordern, die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen zur Verringerung der Sorgelücke zügig umzusetzen und die Finanzierung hierfür sicherzustellen. Ein Jahr nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrages hat keine der darin verankerten Maßnahmen zur Verringerung der Sorgelücke den Status des Gesetzgebungsverfahrens erreicht. „Wenn das ambitionierte Ziel erreicht werden soll, bis 2030 die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern herzustellen, dann müssen Maßnahmen, die die faire Verteilung der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit zwischen Frauen und Männern voranbringen, prioritär behandelt und jetzt zeitnah umgesetzt werden“, schreiben die Bündnismitglieder in ihrem Offenen Brief an die politisch Verantwortlichen. Die Einführung einer zweiwöchigen vergüteten Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt des Kindes, der Ausbau der nicht übertragbaren Elterngeldmonate sowie die Erweiterung des elternzeitbedingten Kündigungsschutzes sind aus Sicht des Bündnisses ein notwendiges und sinnvolles Maßnahmenbündel, um die faire Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit in der sensiblen Phase der Familiengründung zu unterstützen. Die Bündnismitglieder fordern, dafür die notwendigen Finanzmittel bereitzustellen. Auch weitere Maßnahmen, wie die Entgeltersatzleistung für Pflegezeiten oder das Gutscheinsystem für haushaltsnahe Dienstleistungen, gilt es wie geplant umzusetzen.

Den Offenen Brief des Bündnisses finden Sie unter: https://www.sorgearbeit-fair-teilen.de/wp-content/uploads/2022/12/BSFT-Offener-Brief-Partnerschaftlichkeitspaket.pdf

Das Bündnis Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 26 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen. Bundesverband Weitere Informationen: Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de Twitter: @sorgearbeit Instagram: @buendnis_sorgearbeit Dem Bündnis gehören an: • Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen • Bundesforum Männer e.V. • Bundesverband der Mütterzentren e.V. • Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. • Care.Macht.Mehr • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. • Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundesfrauenvertretung • Deutscher Frauenrat e.V. • Deutscher Gewerkschaftsbund • Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V. • Deutscher Verband Frau und Kultur e.V. • evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf) • Forum katholischer Männer (FkM) • Frauenwerk der Nordkirche • GMEI Gender Mainstreaming Experts International • Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) • Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. • Männerarbeit der EKD • Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. • SKM Bundesverband e.V. • Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband) • Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) • Sozialverband VdK Deutschland e.V. • Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. • WIR! Stiftung pflegender Angehöriger • Zukunftsforum Familie e.V.

Pressekontakt Kontakt KDFB Franziska Weck Ute Hücker, Pressesprecherin presse@sorgearbeit-fair-teilen.de ute.huecker@frauenbund.de 0174 / 534 70 45 0221 / 860 92 24 

Katholischer Frauenbund trauert um Papst Benedikt XVI. KDFB Bayern erinnert besonders an den reformbewegten Theologen

München, 31.12.2022 – „Die Katholikinnen in Bayern trauern um Papst Emeritus Benedikt XVI., um den bayerischen Papa, um den früheren Erzbischof von München und Freising, um einen Theologieprofessor von brillanter Rhetorik, scharfer Intelligenz und um den reformbewegten Theologen des Zweiten Vatikanischen Konzils.“ Die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB), Birgit Kainz, verneigt sich vor dem Lebenswerk von Joseph Ratzinger. Er stammte aus Marktl am Inn und starb heute, Samstag, im Alter von 95 Jahren. Kainz dankt Papst Benedikt für seine aufopferungsvolle Pflichterfüllung in den acht Jahren seiner Amtszeit als Oberhaupt der Katholischen Kirche von 2005 bis 2013. Sein Rücktritt sei von höchster Verantwortlichkeit gegenüber dem Amt, den Gläubigen in aller Welt und nicht zuletzt seiner Person geprägt gewesen. Kainz würdigt den Verstorbenen mit Blick auf das Hirtenwort der Deutschen Bischöfe von 1981, das er als Erzbischof unterzeichnet hatte. Darin hieß es unter anderem, dass aus dem gleichwertigen Personsein von Mann und Frau folge, dass beide in personaler Verantwortung gleich bedeutungsvoll an der Gestaltung und Ausprägung von Kirche und Gesellschaft mitwirken sollen. Alle noch vorhandenen, sich fälschlicherweise auf die Verschiedenheit stützenden Diskriminierungen und Rechtsungleichheiten der Frau in Kirche und Gesellschaft müssten überwunden werden. Auf dieser Grundlage könnten heute Fortschritte erreicht werden, so Kainz. Diese wären auch logische Fortsetzung im Sinn des Theologen Ratzinger, der im Zweiten Vatikanischen Konzil für Kirchenreformen wie mehr Laienbeteiligung, die Muttersprache im Gottesdienst und die neue Sicht der Kirche als wanderndes Volk Gottes stand. Gerade die Frauen und im Besonderen KDFB-Frauen waren es, mit deren Hilfe diese Neuerungen gelehrt und in Angriff genommen wurden, so die KDFB-Landesvorsitzende im Rückblick. Zahllose Zweigvereine des Frauenbundes seien in diesen Jahren gegründet worden – aus Sorge und Mitsorge um die Kirche. „Die Frauen waren das neue, engagierte und mutige Potenzial dieser neuen Kirche – so wie heute“, betont Birgit Kainz. Sie erinnert auch an den Papstbesuch in Bayern im Jahr 2006. Der Pontifex erhielt vom KDFB Landesverband im Vorfeld der Reise eine Sammlung von Gebeten, die Frauen des KDFB verfasst hatten. Kainz zeigt sich noch heute beeindruckt von den Texten: „Ein großes spirituelles und kreatives Potenzial verbirgt sich in diesen Gebeten. Durch unverbrauchte Formulierungen und oft überraschende Gedankenverbindungen werden die Leserinnen und Leser mit hineingenommen in Gespräche mit Gott.“ 

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

Spiritueller Missbrauch ist eine Gewalttat

Köln, 24.11.2022 – Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) lenkt der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) den Blick auf spirituellen Missbrauch, der im kirchlichen Kontext vielfach sexuellen Missbrauch anbahnt und begleitet. „Es ist wichtig, Mechanismen zu erkennen, die der spirituellen Selbstbestimmung schaden und zu Missbrauch und Gewalt führen“, stellt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth fest. Dazu veröffentlicht der Frauenbund heute die Arbeitshilfe „Spirituelle Selbstbestimmung“. „In den letzten Jahren haben Menschen zunehmend öffentlich über den eigenen erlebten spirituellen Missbrauch gesprochen. Dabei berichten sie davon, dass Spiritualität unangemessen, manipulativ oder sogar gewalttätig eingesetzt wurde“, erklärt Regina Heyder, Vorsitzende der Theologischen Kommission. Sie weist darauf hin, dass spiritueller Missbrauch eine Verletzung der spirituellen Selbstbestimmung ist und überall dort stattfinden kann, wo Menschen ihre Spiritualität zum Ausdruck bringen: in seelsorglichen Gesprächen, Pfarrgemeinden, Verbänden oder in Gemeinschaften. Maria Flachsbarth betont, dass der KDFB seine Mitglieder für die Thematik sensibilisieren möchte: „Wir wollen uns gegenseitig ermutigen, die persönliche Spiritualität zu suchen, zu bilden und selbstbestimmt zu leben. Denn darin zeigen sich Würde, Freiheit und Gottebenbildlichkeit des Menschen.“ Die Arbeitshilfe „Spirituelle Selbstbestimmung“ benennt verschiedene Alarmsignale für spirituellen Missbrauch sowie Anlässe und Gelegenheiten, spirituelle Selbstbestimmung zu fördern. Sie zeigt, dass theologische Traditionen wie Gewissensfreiheit und Menschenrechte wichtige Ressourcen gegen Missbrauch sein können. Außerdem enthalten sind Hintergrundinformationen zu Spiritualität und Formen des spirituellen Missbrauchs, der wie sexueller Missbrauch eine Form der Gewalt ist. Die Theologische Kommission des KDFB knüpft damit an ihr vor genau zwei Jahren erschienenes Buch „Erzählen als Widerstand“ an, das sexuellen und spirituellen Missbrauch an erwachsenen Frauen im Raum der Kirche thematisiert. Es erhielt im Oktober 2021 den Förderpreis der Marga Bührig-Stiftung. 

Ute Hücker Pressesprecherin 

KDFB nach Abschluss des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischöfe

Köln, 22.11.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) bestärkt die deutschen Bischöfe nach Abschluss des Ad-limina Besuchs in Rom, den Weg der Erneuerung trotz aller Verhinderungsversuche zuversichtlich weiterzugehen. Im Nachgang des Ad-limina Besuchs der deutschen Bischöfe dankt der KDFB vor allem dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, dass alle Themen zur Situation der katholischen Kirche in Deutschland angesprochen wurden – trotz aller Vorbehalte in der Kurie. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth dazu: „Es ist gut, dass auch die erwartungsgemäß konfliktreichen Themen des Synodalen Wegs, wie die Rolle der Frauen und die Erneuerung der Sexualmoral, benannt wurden. Allerdings ist bedenklich, dass durch den Verweis auf das ‚geduldige Gottesvolk‘ im gemeinsamen Kommuniqué des Heiligen Stuhls und der DBK ein irritierendes Signal des Hinhaltens ausgesendet wird. So entfernt sich die Kirche immer weiter von den Gläubigen und Relevanz und Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft gehen weiter verloren.“ Der KDFB vertraut darauf, dass die deutschen Bischöfe deutlich machen konnten, worin der Synodale Weg seinen Ursprung hat: In der dringend notwendigen Befassung mit den das Evangelium verdunkelnden Problemen und Defiziten der Kirche, insbesondere dem Skandal des spirituellen und sexuellen Missbrauchs. Rückmeldungen von Katholik*innen aus verschiedenen Regionen der Erde zur von Papst Franziskus eingeleiteten Weltsynode haben inzwischen bestätigt, dass diese Themen keineswegs auf die deutsche Kirche beschränkt sind. „Die hochkompetente und wegweisende Arbeit so vieler engagierter Christ*innen auf dem Synodalen Weg muss endlich als konstruktiver Beitrag zu einem Gelingen der Weltsynode erkannt werden“, so Maria Flachsbarth abschließend. „Den Reformgegnern im Vatikan rufen wir zu, sich nicht primär den erstarrten Regeln und Strukturen der katholischen Kirche verpflichtet zu sehen, sondern der Lehre Jesu Christi und den Gläubigen.“ Der Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe fand vom 14. – 20. November 2022 statt. Sie informierten Papst Franziskus über die Situation in den Diözesen und sprachen mit ihm auch über den 2019 gestarteten Reformprozess „Synodaler Weg“. Der KDFB begleitet diesen Prozess aktiv mit. Mehrere KDFB-Frauen sind Mitglieder der Vollversammlung und arbeiten in den eingerichteten vier Foren mit.

Bundesverband Hannah Ratermann Redakteurin 

KDFB: Wir machen Frauen stark für den Kampf um ihre Rechte Frauenbund bietet seit 45 Jahren Bildungsarbeit für Frauen in Bayern

München, 22.11.2022 – Seit 45 Jahren verleiht der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) der Frauenbewegung Schwung, indem er Bildungsveranstaltungen mit folgenden Zielen anbietet: Frauen fördern, unterstützen und in ihren Kompetenzen stärken. Anne-Marie Ederer, die Vorsitzendes des KDFB-Landesbildungswerks, betont angesichts des Jubiläums: „Mit seiner Bildungsarbeit wird der Frauenbund heute und in Zukunft echter Frauensolidarität und gesellschaftlicher Gleichstellung zu Leben und Wirksamkeit verhelfen.“ Ihr Blick geht zurück ins Gründungsjahr des KDFB-Landesbildungswerks: „1977 war in der Frauenbewegung viel los. Die erste „EMMA“ kam auf den Markt und wurde vor allem von männerdominierten Medien aufs Korn genommen, das neue Eherecht trat in Kraft, das Frauen erlaubte, auch ohne Einwilligung ihres Mannes einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.“, so Ederer. Aktuell bekräftigt sie diesen satzungsgemäßen Bildungsauftrag: „2022 ist die Frauenbewegung nicht weniger aktiv: Klimaschutz und nachhaltig leben stehen ganz oben auf der Agenda. „Omas gegen Rechts“ gehen auf die Straße zum Schutz der Demokratie; Frauen im Iran riskieren ihr Leben bei Protesten gegen das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung; und wir in Deutschland stehen nach der Pandemie vor einer Retraditionalisierung. Jede Facette von Care-Arbeit wird wieder auf die Schultern der Frauen geladen. Dagegen anzugehen, dafür stärken und bilden wir Frauen.“ Der Frauenbund fürchtet unter den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen eine Spaltung der Gesellschaft. „Patriarchale, menschenverachtende, rassistische, Frauen-diffamierende Strukturen aufdecken, analysieren, verändern im Sinne von Gleichberechtigung und Menschenwürde – das ist bis heute Auftrag des Frauenbundes und damit auch seines Landesbildungswerks“, so Birgit Kainz, Landesvorsitzende des Frauenbundes. Mit der Etablierung eines eigenständigen eingetragenen Vereins wurde dem Bereich Bildung besonderes Gewicht im KDFB-Landesverband verliehen. Von Beginn an orientierte man sich bei den Bildungsangeboten an wichtigen Lebensbereichen und Lebenssituationen von Frauen. Dabei spielten Angebote zu Spiritualität, Glaube, Ökumene und Kirchenreform immer eine große Rolle. Neben Seminaren zu aktuellen politischen Themen werden Aus- und Weiterbildungen beispielsweise für den Kranken- oder Altenbesuchsdienst, Trauerbegleiterinnen, Mittagsbetreuerinnen angeboten. 2009 kam die Leitung des „Netzwerk Familienpaten Bayern“ zum Aufgabenspektrum des Bildungswerks hinzu. Dieses Netzwerk ist inzwischen auf 63 Standorte bayernweit angewachsen. Das Bildungsprogramm des KDFB entwickelte sich weiter und so orientieren sich die Themen heute immer mehr in Richtung Seminare für Frauen mit Führungsaufgaben. Stichworte sind hier Rhetorik, Körpersprache, Konfliktmanagement oder Kompetenztraining. Das aktuelle Bildungsprogramm ist zu finden unter: www.kdfb-bildungswerk-bayern.de/alles-im-blick

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

KDFB zum Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe

Köln, 14.11.2022 - Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) ist Mitunterzeichner einer Gemeinsamen Stellungnahme von 34 Reformgruppen zum Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom. Der Text konzentriert sich auf den Synodalen Weg in Deutschland und nennt Erwartungen an das Gespräch der Bischöfe mit Papst Franziskus. Besonderes Anliegen des Frauenbundes ist dabei die Stellung der Frau in der katholischen Kirche und die damit verbundene fehlende wirkliche Gleichberechtigung. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth betont: „Als KDFB stehen wir mit unserer Forderung, die kirchlichen Dienste und Ämter allen Getauften zugänglich zu machen, nicht alleine da. Denn auch weltweit fordern Katholik*innen die Gleichberechtigung von Frauen im kirchlichen Leben, beim Feiern der Sakramente, in der Verkündigung und in den Leitungsämtern. Vielerorts wirken Frauen bereits segensreich in diesen Funktionen. Warum aber bislang ohne offizielle Beauftragung im entsprechenden Amt, wird immer unverständlicher.“ Der KDFB unterstützt und ermutigt die Bischöfe daher eindringlich, im Gespräch mit Papst Franziskus herauszustellen, dass der Synodale Weg kein deutscher Alleingang, sondern Bestandteil eines weltweiten Prozesses über die Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit der katholischen Kirche ist. „Wir appellieren an die Bischöfe und an Papst Franziskus, die Chance des Synodalen Wegs als den vor 60 Jahren mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil mutig begonnenen Reformprozess zu verstehen und zielgerichtet fortzusetzen“, so Flachsbarth. Der Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe findet vom 14. – 20. November 2022 statt. Sie informieren Papst Franziskus über die Situation in den Diözesen und sprechen mit ihm auch über den 2019 gestarteten Reformprozess „Synodaler Weg“. Der KDFB begleitet diesen Prozess aktiv mit. Mehrere KDFB-Frauen sind Mitglieder der Vollversammlung und arbeiten in den eingerichteten vier Foren mit. Gemeinsame Stellungnahme zum Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom.

Ute Hücker Pressesprecherin 

Drei Viertel der Deutschen finden gleichmäßige Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern wichtig

Berlin/Köln 10.11.2022 – Das ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGovUmfrage, wie das Bündnis Sorgearbeit fair teilen anlässlich seiner Fachtagung „Sorgearbeit – selbstverständlich weiblich? Close the Care Gap!“ am 9. November bekanntgab. Auf die Frage, wie wichtig es ihnen sei, dass Frauen und Männer sich bezahlte Erwerbsarbeit und unbezahlte Sorgearbeit gleichmäßiger aufteilen, antworten 42 Prozent der Befragten mit „wichtig“ und 34 Prozent mit „sehr wichtig“. „Für 76 Prozent der Deutschen ist die gleichmäßigere Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern wichtig bis sehr wichtig. Das ist ein Handlungsauftrag an die Politik. Dem Ziel muss jetzt politische Priorität eingeräumt werden“, betonen die 26 Mitglieder des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen. Um der gleichmäßigeren Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern näherzukommen, befürworten 51 Prozent der Befragten die Einführung einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige, wenn diese ihre Erwerbsarbeit reduzieren oder für eine gewisse Zeit aussetzen. Weitere 41 Prozent fordern geschlechtergerechte und familienorientierte, flexible Arbeitszeitmodelle. 36 Prozent sprechen sich für staatliche Zuschüsse für die Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienstleistungen aus. „Wir fordern die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen, die die faire Verteilung unbezahlter Sorgearbeit voranbringen, auf die politische Agenda zu setzen und schnellstmöglich umzusetzen“, unterstreichen die Bündnismitglieder. Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.053 Personen zwischen dem 18. und 20.10.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Das Bündnis Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 26 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen. Bundesverband Weitere Informationen: Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de Twitter: @sorgearbeit Instagram: @buendnis_sorgearbeit Dem Bündnis gehören an: • Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen • Bundesforum Männer e.V. • Bundesverband der Mütterzentren e.V. • Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. • Care.Macht.Mehr • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. • Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundesfrauenvertretung • Deutscher Frauenrat e.V. • Deutscher Gewerkschaftsbund • Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V. • Deutscher Verband Frau und Kultur e.V. • evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf) • Forum katholischer Männer (FkM) • Frauenwerk der Nordkirche • GMEI Gender Mainstreaming Experts International • Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) • Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. • Männerarbeit der EKD • Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. • SKM Bundesverband e.V. • Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband) • Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) • Sozialverband VdK Deutschland e.V. • Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. • WIR! Stiftung pflegender Angehöriger • Zukunftsforum Familie e.V. Pressekontakt Kontakt KDFB Franziska Weck Ute Hücker, Pressesprecherin presse@sorgearbeit-fair-teilen.de ute.huecker@frauenbund.de 0174 / 534 70 45 0221 / 860 92 24 Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

Kettelerpreis für Women4Youth Hilfe für junge Frauen in der Coronakrise ausgezeichnet

Köln, 23.11.2022 Die Spendenkampagne Women4Youth für junge Frauen in der Coronakrise wird am Sonntag im Kölner Maternushaus mit dem Kettelerpreis der Stiftung ZASS der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) ausgezeichnet. ZASS würdige dieses Jahr „Solidaritätsschaffende“, da in der Corona Pandemie überall schnell alternative Lösungen gefunden werden mussten, erklärte der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung ZASS, Peter Niedergesäss. „Wir danken für ihr Engagement für eine neue Kultur der Solidarität in unserer Gesellschaft. Sie ist bitter notwendig und tut uns allen gut.“ 2021 gründeten der Hildegardis-Verein e.V., IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V. und der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) die Kampagne Women4Youth. „Mit Women4Youth haben wir jungen Frauen Räume zur gegenseitigen Ermutigung eröffnet. Die Teilnehmerinnen der Women4Youth-Angebote haben uns bestätigt, dass ihnen diese Form des Empowerments sehr geholfen hat. Wir freuen uns sehr, dass die Stiftung ZASS unsere Arbeit auszeichnet,“ so die stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Dr. Hannah Schepers. Barbara Denz, Vorstand von IN VIA Deutschland, bedankt sich für die Auszeichnung: „Mit den Spenden von Women4Youth können wir Schülerinnen und jungen Müttern, die teils sehr unter den Pandemiefolgen leiden, aufbauende Beratungs- und Freizeitangebote machen.“ KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth erklärt: „Frauensolidarität ist ein zentrales Thema des KDFB, eine Sache des Herzens und Generationen übergreifend. Wir freuen uns, dass wir mit dem Spendenprojekt jungen Frauen helfen konnten, in der Pandemie wieder Mut zu fassen und neue Perspektiven für ihre Lebensgestaltung zu finden.“ Women4Youth unterstützt Mädchen und junge Frauen, die aufgrund der Corona Pandemie und der damit einhergehenden Belastungen den gesellschaftlichen Anschluss oder die berufliche Perspektive verloren haben. Denn Studien belegen, dass fast jede vierte Frau zwischen 16 und 35 Jahren unter den Folgen der Pandemie leidet. Die Einschränkungen im Schulleben, Studium, Berufseinstieg und Alltag belasteten junge Frauen sehr und sorgen dafür, dass sie auf ihrem Bildungsweg ausgebremst wurden. Sie brauchen gesellschaftliche Solidarität und gezielte Hilfen, damit wieder Normalität in Alltag und Arbeit einkehren kann. 5.000 Euro an insgesamt vier Preisträger Der IN VIA Verband Paderborn unterstützt beispielsweise Schülerinnen, die in der Pandemie den Spaß an der Schule verloren und sich zurückgezogen haben, mit dem Projekt „Reset!!! Lernlust statt Schulfrust“. In diesem Projekt bauen Sozialpädagoginnen Kontakt zu Schülerinnen auf, die ängstliche und depressive Symptome entwickelt haben. Zusammen mit ihnen und ihren Eltern suchen sie nach individuellen und kreativen Lösungen. Der Hildegardis-Verein, der seit 115 Jahren Frauen in besonderen Lebenslagen auf ihrem Bildungsweg unterstützt, hat einen „Chancentag“ für Schülerinnen konzipiert und durchgeführt. Im Dezember 2021 kamen unter dem Motto „Studyconnect: Mit Mut ins Studium trotz Corona“ Schülerinnen kurz vor dem Abitur mit Studentinnen digital zusammen. Sie erlebten Empowerment-Trainings, konnten an studienbezogenen Speeddatings teilnehmen und hörten mit sogenannten FuckUp Storys Geschichten von Frauen, die nach ihrem eigenen Scheitern Mut machen zum Wiederaufrappeln, Neubeginnen und Durchhalten. Die Stiftung ZASS (Zukunft der Arbeit und der sozialen Sicherung) vergibt den mit 5.000 Euro dotierten Preis in diesem Jahr an insgesamt vier Projekte in Deutschland, die in der Pandemiezeit kreative Ideen in ihrer Arbeit entwickelt haben. Ausgezeichnet werden neben Women4Youth die „Suppenküche Klosterstüble e.V.“ in Bad Waldsee, ein Männerkochkurs der KAB St. Elisabeth in Nordhorn sowie das Videoprojekt „MKH Sessions 2021“ der Musikkapelle Heiden. Die 1.250 Euro für Women4Youth wird IN VIA in Projekte für Mädchen und junge Frauen investieren.

Auf der Webseite www.women4youth.de gibt es Informationen zu der Kampagne.

Wer mit einer Spende ermöglichen möchte, dass Berufsorientierungs- und Chancentage, Patinnen-Programme und Ferienangebote für möglichst viele junge Frauen stattfinden können, kann unter der Angabe von „Projekt Women4Youth“ spenden an: Hildegardis-Verein e.V., IBAN: DE06 3702 0500 0001 7791 01, BIC: BFSWDE33XXX.

Medienkontakt: Agathe Lukassek, Tel: 0228/9087 1530, Mail: lukassek@hildegardis-verein.de

Straftat: Sexueller Missbrauch in Seelsorgebeziehungen

Köln, 24.10.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert, sexuellen Missbrauch in Seelsorgebeziehungen als Erweiterung in den § 174c des Strafgesetzbuches (StGB) aufzunehmen. Einstimmig spricht sich die Bundesdelegiertenversammlung des KDFB dafür aus, dass sexuelle Handlungen innerhalb von Seelsorgeverhältnissen unter Strafe gestellt werden. „Wir fordern von der Bundesregierung, die Interessen und Rechte von Betroffenen bei der individuellen Aufarbeitung zu stärken, verbindliche Kriterien und Standards für die Aufarbeitung in Institutionen festzulegen, diese intensiver zu begleiten und Defizite in der Aufarbeitung zu benennen“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Von der katholischen Kirche erwartet der KDFB, Missbrauch an Erwachsenen insgesamt konsequent in den Auftrag der Aufarbeitungskommission aufzunehmen. Der Handlungstext des Forums III (Synodaler Weg) „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“, der auf der Vierten Synodalversammlung im September 2022 aus Zeitgründen nicht behandelt wurde, ist dabei zu berücksichtigen und die darin enthaltenen Handlungsempfehlungen sind umzusetzen. Die Bundesdelegiertenversammlung verabschiedete im Nachgang der Studientagung „Let´s talk about sex“, die sich mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt sowie Wertschätzung von Lebensentwürfen in Gesellschaft und Kirche auseinandersetzte, eine Stellungnahme. Darin fordert der KDFB von politisch Verantwortlichen, existierende Diskriminierungen hinsichtlich des Geschlechts und der sexuellen Orientierung in Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltungspraxis aufzuheben sowie Schutz- und Hilfemaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt flächendeckend auszubauen. „Die deutschen Bischöfe rufen wir auf, die derzeitige kirchliche Sexualmoral dringend weiterzuentwickeln sowie den noch ausstehenden Handlungstexten des Synodalforums „Leben in gelingenden Beziehungen“ zuzustimmen. Ebenso muss die Änderung der Kirchlichen Grundordnung schnellstmöglich beschlossen und in Kraft gesetzt werden“, so Flachsbarth. In den KDFB-Bundesvorstand wurde Dr. Ute Zeilmann als Vizepräsidentin gewählt. Die 37-jährige Theologin arbeitet als Pastoralreferentin in Bremen-Nord (Bistum Hildesheim). Sie folgt auf die langjährige KDFB-Vizepräsidentin Birgit Mock, die nach ihrer Wahl als ZdK-Vizepräsidentin im November 2021 ihr Amt im Frauenbund niedergelegt hatte. Bundesverband Die bei der Bundesdelegiertenversammlung am 22./23.10.2022 beschlossenen Stellungnahmen zu diesem Themenfeld im Wortlaut: Missbrauch verhindern – Sexuellen Missbrauch in Seelsorgebeziehungen ins Strafgesetzbuch (StGB) aufnehmen (Ergänzung zu § 174c) Missbrauch aufarbeiten – Die Interessen von Betroffenen in der individuellen Aufarbeitung von Missbrauch stärken Sexualität: Vielfalt anerkennen – Gestaltungsverantwortung leben.

Ute Hücker Pressesprecherin 

60. Jahrestag Vatikanisches Konsil

Köln, 10.10.2022 – Zum 60. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils am 11. Oktober stellt der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fest, dass Impulse, Themen sowie Auf- und Umbrüche des Konzils in der katholischen Kirche weiterhin hoch aktuell sind. „Das Konzil wirkt nach, noch sind nicht alle Ressourcen gehoben. Die Kirche ist in Bewegung, das wird gerade im Synodalen Weg deutlich“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Der Frauenbund hat die Vorbereitung und Durchführung des Konzils intensiv begleitet und erstellte wie andere Frauenverbände, Theologinnen und Ordensschwestern im Vorfeld Petitionen zu Themen wie: Achtung aller Lebensformen von Frauen; positive Bewertung von Sexualität, nicht nur unter dem Aspekt der Fruchtbarkeit; Stellung und Anerkennung von Frauen in Kirche, Gesellschaft, Beruf und Kultur; mehr Beteiligung und Mitverantwortung von Laien. Mehrere Frauen verfassten unabhängig voneinander Konzilseingaben zur Zulassung von Frauen zum Priesteramt. „Seit dem Konzil ist die gesellschaftliche und politische Partizipation von Frauen weiter fortgeschritten. Leider ist die Kirche dieser Entwicklung nicht gefolgt, obwohl das Konzil selbst im Dekret über das Laienapostolat (Kap. III, 9) dies fordert: `Da heute die Frauen eine immer aktivere Funktion im ganzen Leben der Gesellschaft ausüben, ist es von großer Wichtigkeit, dass sie auch an den verschiedenen Bereichen des Apostolats der Kirche wachsenden Anteil nehmen.` Wir appellieren daher an die Bischöfe, die Chance des Synodalen Wegs zu ergreifen und kraftvoll den vor 60 Jahren mutig begonnenen Reformprozess fortzusetzen“, so Flachsbarth. Ziel müsse eine Kirche sein, in der Frauen und Männer ihrer Berufung folgen und in gleicher Weise Verantwortung für eine zukunftsfähige Kirche und eine starke Gemeinschaft der Glaubenden übernehmen können. Mit Blick auf die für Oktober 2023 stattfindende Bischofssynode in Rom setzt sich der KDFB dafür ein, dass Frauen aus allen Regionen der Weltkirche zur Mitwirkung eingeladen und besonders Expertinnen aus Theologie und Seelsorge gleichberechtigt einbezogen werden. Unverzichtbar ist dabei das Stimmrecht der Frauen. Ute Hücker Pressesprecherin Der Katholische Deutsch

Barbara Stamm: Kämpferin für Gleichstellung von Frauen Frauenbund Bayern: Sie war vorbildhaft in der Nachfolge von Ellen Ammann München,

05.10.2022 – Barbara Stamm war eine leidenschaftliche Kämpferin für Chancengleichheit und Gleichberechtigung von Frauen. Sie rief immer wieder dazu auf, Rollenklischees in den Köpfen und Herzen von Frauen und Männern zu überwinden. „Barbara Stamm hat sich als Politikerin durchgeboxt in einer Männerwelt. Sie hat nicht alles abgenickt, was ihre Partei wollte und machte, sondern war kritisch und hat mutig ihre Meinung vertreten. Sie war ein Glücksfall für die bayerische Politik und für viele Frauen in Bayern ein großes Vorbild., so Birgit Kainz, die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB). Barbara Stamm stand vorbildhaft in der Nachfolge der Gründerin des KDFB-Landesverbandes und langjährigen Landtagsabgeordneten Ellen Ammann. Seit 1971 war Barbara Stamm Mitglied im KDFB. Von 1976 bis 1986 war sie Vorsitzende der Staatsbürgerlichen Kommission des Landesverbandes, von 1986 bis 1990 stellvertretende Vorsitzende. In dieser Funktion hat sie sehr viele Tagungen mit Hunderten von Teilnehmerinnen organisiert. Für Barbara Stamm war der Landesverband des Frauenbundes eine „unüberhörbare Stimme in Gesellschaft und Politik“. Zeit ihres Lebens setzte sie sich für eine Stärkung und formale Anerkennung des Ehrenamtes ein. Für sie persönlich galt: „Der Frauenbund hat mich und meine politischen Ziele entscheidend mitgeprägt. Die Erfahrungen, die ich dort machen durfte, fließen heute in meine Arbeit ein“, so Barbara Stamm 1996. Barbara Stamm ist es zu verdanken, dass die Schirmherrschaft des Ellen-Ammann-Preises beim Landtagspräsidium liegt. 2011 wurde er ins Leben gerufen zum 100-jährigen Bestehen des KDFB Bayern. Stamm lagen auch die Schwachen und Hilfsbedürftigen, die am Rande der Gesellschaft stehen, am Herzen. „Mit Stolz und Freude denken wir zurück an die Ehrung für pflegende Angehörige, die 1999 in Würzburg stattfand. Auf Initiative des Frauenbundes hat Barbara Stamm als damalige Sozialministerin zum ersten Mal pflegende Angehörige öffentlich geehrt und damit in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt“, erinnert sich die KDFB-Vorsitzende. Der lebensbejahenden und humorvollen Würzburgerin ging es stets darum, Frauen zu unterstützen, ihre Potenziale und Kompetenzen zu aktivieren und für politisches Handeln und gesellschaftliche Einflussnahme zu nutzen. Sie hat sich bis zum Schluss mit den neuesten Entwicklungen für Frauen auseinander gesetzt für die Gleichstellung von Frauen und Verbesserungen ihrer Lebenssituation eingesetzt. „Wir danken ihr für ihre Verbundenheit mit dem KDFB, von der Basis bis zur Verbandsspitze. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken wahren“, so Kainz.

Ute Hücker Pressesprecherin

Solibrot-Aktion 2022: Gelebte Solidarität im Frauenbund Köln

05.10.2022 – Seit 2013 findet die Solibrot-Aktion als gemeinsame Solidaritätsaktion des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) und des Hilfswerkes MISEREOR statt. In diesem Jahr beteiligten sich knapp 300 Zweigvereine, Gruppen und Einzelpersonen aus 15 KDFB-Diözesanverbänden sowie zahlreiche Bäckereien an der Aktion. Das Ergebnis ist enorm: Mehr als 100.000 Euro für Frauenprojekte in Asien, Afrika und Lateinamerika. „Wir sind stolz und dankbar, dass Solidarität einen so hohen Stellenwert im Frauenbund hat. Zahlreiche Frauen haben die Solibrot-Aktion mit Leben erfüllt, Brote verkauft und mit Bäckereien in ihren Städten und Dörfern kooperiert. Mit diesem gemeinsamen Engagement tragen sie dazu bei, dass Frauen und Familien in Asien, Afrika und Lateinamerika neue Perspektiven für ihr Leben entwickeln können“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik. Sie überreichte virtuell einen Scheck in Höhe von 101.001 Euro, das höchste Ergebnis seit Bestehen der Solibrot-Aktion, an Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEREOR. Das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit ist Kooperationspartner der Solidaritäts-Aktion. Spiegel nannte den Einsatz der KDFB-Frauen „beeindruckend und ermutigend“. Er sei Zeugnis und Ausdruck dafür, „dass Sie Menschen, deren Leben von Schmerz und Benachteiligung gekennzeichnet ist, nicht aus dem Blick verlieren und ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben“. Mit dem Erlös werden Projekte weltweit unterstützt, z.B. klärt die Organisation TAGNE in Mali Menschen gegen die Praxis der Genitalverstümmelung auf und stärkt die betroffenen Frauen. In Timor Leste werden Frauen unterstützt, die von häuslicher Gewalt betroffen sind und Hilfe bei der Durchsetzung ihrer Rechte benötigen. Ein Projekt in Indien hilft Witwen, nach dem Tod des Ehemannes ein neues Leben mit Einkommensmöglichkeiten für sich und ihre Kinder aufzubauen Die Solibrot-Aktion des KDFB findet seit 2013 bundesweit statt. Bisher erhielt MISEREOR über 870.000 Euro zur Unterstützung von Frauen- und Mädchenprojekten. Die Kooperation wird im Rahmen der Fastenaktion 2023 fortgesetzt.

Ute Hücker Pressesprecherin

Prostitution: KDFB fordert Einführung „Nordisches Modell“

Köln, 04.10.2022 – Zum Internationalen Tag gegen Prostitution am 5. Oktober fordert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) die Bundesregierung auf, das „Nordische Modell“ als Maßnahme gegen das bestehende System der Prostitution einzuführen. „Wir sehen in der Prostitution ein Geschäft gegen Würde und Menschenrechte. Gerade Frauen in der Prostitution benötigen unterschiedliche Hilfen und Unterstützung, z.B. in Form von zielgerichteten Ausstiegsprogrammen und der Entkriminalisierung“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik. Deutschland gilt mit seinem vielschichtigen und heterogenen Prostitutionsgewerbe und seiner liberalen Gesetzgebung als „Bordell Europas“. Da das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) bisher nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensumstände von in der Prostitution tätigen Personen geführt hat, fordert der KDFB die Bundesregierung erneut auf, das „Nordische Modell“ zum Schutz der in der Prostitution Tätigen einzuführen. „Der KDFB lehnt eine Praxis ab, in der größtenteils Männer dieses System als Freier durch den Kauf von Sexleistungen betreiben oder davon als Zuhälter und Bordellbetreiber finanziell in erheblichem Maß profitieren. Die Bezahlung des sexuellen Zugangs zum Körper einer anderen Person stellt eine Form sexueller Gewalt dar und ist oftmals mit der Ausnutzung von Frauen in Notsituationen verbunden. Dem müssen wir als Gesellschaft im Sinne der Menschenwürde entgegenwirken“, so Slawik. Dazu gehören u.a. Sexkaufverbot und Freierbestrafung, Entkriminalisierung von Prostituierten, Ausstiegsprogramme sowie Hilfen zur physischen und psychischen Rehabilitation. Ebenso wichtig ist die bundesweit flächendeckende finanzielle Sicherung von Organisationen, die Frauen innerhalb Deutschlands oder in den Heimatländern beraten und betreuen, wenn sie von Zwangsprostitution und Gewalt betroffen sind. Als Mitglied im Bündnis „Nordisches Modell“ setzt sich der KDFB für gesetzliche Regelungen ein.

Ute Hücker Pressesprecherin

Synodaler Weg: Auftrag an die Bischöfe

Köln, 23.09.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) unterstreicht zur bevorstehenden Vollversammlung der deutschen Bischöfe die Beschlüsse des Synodalen Wegs als Auftrag an die Bischöfe. „Die Frage nach Frauen in kirchlichen Ämtern muss endlich auch im Vatikan offen diskutiert werden“, hebt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth hervor. Zudem sind bei der Missbrauchsaufarbeitung Frauen als Betroffene konsequent mit in den Blick zu nehmen. „Als KDFB stehen wir mit unserer Forderung, die kirchlichen Dienste und Ämter allen Getauften zugänglich zu machen, nicht alleine da. Das hat sich beim Synodalen Weg erneut gezeigt“, erklärt Maria Flachsbarth, Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds. Sie ist sehr erleichtert, dass dieser Beschluss die notwendige Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe erhalten hat. Denn auch weltweit fordern Katholik*innen die Gleichberechtigung von Frauen im kirchlichen Leben, beim Feiern der Sakramente, in der Verkündigung und in den Leitungsämtern. „Vielerorts wirken Frauen bereits segensreich in diesen Funktionen. Warum aber bislang ohne offizielle Beauftragung im entsprechenden Amt, wird immer unverständlicher“, so Flachsbarth. Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat Bischof Georg Bätzing zugesagt, die Beschlüsse der Synodalversammlung sowie auch die Inhalte des bedauerlicherweise abgelehnten Grundtextes „Leben in gelingenden Beziehungen“ bereits beim Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe im November nach Rom weiterzutragen. Maria Flachsbarth bekräftigt: „Wir verlassen uns auf diese Zusage und erwarten, dass die Bischöfe die Texte auch darüber hinaus in die gesamtkirchliche Debatte einbringen.“ Zwar konnte bei der Synodalversammlung die Beschlussvorlage „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ nicht mehr beraten werden, doch die Bischöfe hatten in ihr Seelsorge-Wort im März 2022 den geistlichen und sexuellen Missbrauch an erwachsenen Personen im seelsorglichen Kontext bereits aufgenommen. „Dies müssen sie in Aufarbeitung und Prävention umsetzen! Der KDFB wird sich weiterhin insbesondere für betroffene Frauen stark machen.

Bilanz des KDFB zum Synodalen Weg.

Köln, 12.09.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) zieht eine gemischte Bilanz nach der 4. Vollversammlung des Synodalen Wegs. „Wir freuen uns über die Annahme des Grundtextes „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“, denn er ist ein wichtiger Schritt für Geschlechtergerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit unserer Kirche. Ein Debakel ist jedoch - trotz der enorm großen Zustimmung der Synodalen - die Ablehnung des Grundtextes zur Sexualmoral seitens der Bischöfe“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Nach Auffassung des KDFB geht der Synodale Weg aber mit guten (Zwischen-)Ergebnissen in die Weiterarbeit und in seine letzte Etappe: die Not-Wendigkeit von Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche, auch bei der Verkündigung in Wort und Sakrament, ist anerkannt. Ebenso ist der Respekt vor der Würde und den Rechten eines jeden Menschen unabhängig von seiner sexuellen Identität unbestritten, trotz Ablehnung des entsprechenden Grundtextes. Die positiven Ergebnisse der Synodalversammlung zur lehramtlichen Neubewertung von Homosexualität, zur Grundordnung des kirchlichen Dienstes sowie der Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt untermauern die Grundlinien einer erneuerten Sexualethik. „Wir erwarten jedoch von den Bischöfen, dass sie sich bei ihrer kommenden Herbstvollversammlung gewissenhaft und unmissverständlich mit der Thematik „Leben in gelingenden Beziehungen“ befassen und sich klar positionieren. Synodalität bedeutet hören, miteinander reden, sich den Problemen stellen, beten und dann entscheiden. Ich bezweifele, dass alle Bischöfe dem bislang gerecht geworden sind“, so Flachsbarth. Der KDFB bedauert zudem, dass der Handlungstext „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ nicht behandelt werden konnte. „Wenn man bedenkt, dass Aufarbeitung und Verhinderung von Missbrauch der Anlass für den Synodalen Weg sind, dann ist die Nichtbefassung besonders misslich. Der KDFB hält es für dringend erforderlich, dass diese Thematik in das Gesamtgefüge des Synodalen Wegs und aller Diskussionen um Machtmissbrauch eingebunden wird“, erklärt die Präsidentin. Ausdrücklich begrüßt der KDFB die Einrichtung des Synodalen Ausschusses zur Errichtung eines Synodalen Rates. Dies dient der Stärkung der Synodalität und Erneuerung der katholischen Kirche - damit werden die insgesamt guten Erfahrungen mit der Synodalität in der deutschen Kirche auf Dauer gestellt.

Ute Hücker Pressesprecherin 

KDFB-Appell: Klimagerechtigkeit verwirklichen

Köln, 31.08.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) unterstützt die „Ökumenische Schöpfungszeit“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirche (ACK) in Deutschland, die jährlich vom 1. September bis 4. Oktober stattfindet. Dabei ruft der KDFB auf, sich für Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung und damit für die Bewahrung der Schöpfung zu engagieren, damit Klimagerechtigkeit Wirklichkeit wird. Seit vielen Jahren setzt sich der KDFB für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung, Klimaschutz, nachhaltiges Wirtschaften und für eine bewusste ökologische Lebensweise ein. „Die Welt braucht ein Klimaverhalten und eine Politik, die es gut mit ihr meinen. Um die jetzige Klimakrise zu bewältigen und Klimagerechtigkeit zu verwirklichen, müssen gerade reiche Industrienationen faire Beiträge leisten und sich an die Seite der Ärmsten stellen, die besonders unter den dramatischen Folgen des Klimawandels leiden“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik. Während der Ökumenischen Schöpfungszeit ruft der Frauenbund seine Mitglieder auf, sich an der Unterschriftenaktion "Klimazusagen einhalten: für einen fairen und gerechten Umgang mit der weltweiten Klimakrise" des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit (ÖNK) zu beteiligen. Als ÖNK-Mitglied unterstützt der KDFB die Aktion samt Online-Petition. Alle Unterschriften gehen an die deutsche Delegation der Weltklimakonferenz vom 6. - 18. November 2022 in Ägypten. „Gemeinsam fordern wir die Bundesregierung auf, den eigenen Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens oberste Priorität einzuräumen, sich entschieden für eine Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad einzusetzen und die finanzielle Unterstützung für ärmere Länder zu steigern. Eine für alle Menschen lebenswerte Welt muss das Ziel jeder Klimapolitik sein“, so Slawik. Der KDFB engagiert sich mit der ACK für ein Umdenken in Umwelt- und Klimafragen. Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen bedeutet, im eigenen Umfeld aktiv zu sein sowie laut und deutlich Politik und Wirtschaft aufzufordern, mehr für die Bewahrung der Schöpfung und für die Zukunftsfähigkeit der Welt zu tun.

Ute Hücker Pressesprecherin

Birgit Kainz ist neue Vorsitzende des KDFB in Bayern

Frauenbund wählt neue Landesvorstandschaft/Delegierte für Optionszeitenmodell Augsburg/München, 23.07.2022 – Birgit Kainz (59) aus Salching bei Straubing wurde heute, Samstag, mit überwältigender Mehrheit in Augsburg zur neuen Vorsitzenden des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB) gewählt. Die Delegierten des mit 150.000 Mitgliedern größten Frauenverbandes in Bayern votierten für Anne-Marie Ederer (61) aus Grafenau, Tanja Pichlmeier (39) aus Pfeffenhausen, Sabine Slawik (60) aus Augsburg und die Landtagsabgeordnete Carolina Trautner, Staatsministerin a.D. (61) aus Stadtbergen, als ihre Stellvertreterinnen. Die Versammlung sprach sich mehrheitlich dafür aus, dass der Verband sich auf allen Ebenen für das sogenannte Optionszeiten-Modell stark macht. Birgit Kainz ist seit vielen Jahren im Frauenbund aktiv, trug oft die finanzielle Verantwortung in ihren ehrenamtlichen Positionen. Nun wird sie den KDFB, basierend auf ihrem breiten Erfahrungsschatz, in herausfordernden Zeiten in die Zukunft führen. Für Anne-Marie Ederer ist das Miteinander der Generationen eine der großen Stärken im Frauenbund. Tanja Pichlmeier will den Fokus der Arbeit im KDFB auf die junge Frauen-Generation lenken und die Lobbyarbeit des Verbandes für diese Zielgruppe stärken. Nachhaltigkeitsziele, Geschlechtergerechtigkeit und Empowerment von Frauen weltweit liegen Sabine Slawik besonders am Herzen: „Damit das gelingt, muss der Frauenbund ein wichtiger Gesprächspartner in Kirche und Politik bleiben.“ Die frühere Sozialministerin Carolina Trautner will in ihrer Tätigkeit für den KDFB Bayern bei den Themen Frauengesundheit, Gleichstellung und die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen Fortschritte erzielen. Die Krise in allen Bereichen, die mit Sorgearbeit zu tun haben, beschäftigt den Frauenbund nicht erst seit der Corona-Pandemie. Die Veränderungen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situation beobachtet der Frauenbund seit vielen Jahren kritisch. „Eine 40-Stunden-Woche vom Beginn des Berufslebens bis zum Ende nach circa 45 Jahren - gemäß dem alten Familienernährer-Modell - entspricht nicht mehr der Lebenswirklichkeit in unserer Gesellschaft und lässt die Sorgearbeit außer Acht. Die Arbeit muss zu den Familien passen – nicht die Familien zur Arbeit. Es ist an der Zeit, alte Strukturen aufzubrechen und Raum für selbstbestimmte, bedarfsorientierte Lebensgestaltung – atmende Lebensläufe – zu schaffen“, so Kainz. „Unsere intensive Beobachtung der Gesellschaft und der besorgniserregenden Tendenzen bringt uns zu dem Ergebnis, dass das Optionszeiten-Modell eine gute Lösung ist,“ so Birgit Kainz. Das Optionszeiten-Modell sieht ein rechtlich und finanziell abgesichertes Optionszeitenbudget von neun Jahren pro Arbeitnehmer*in vor, welches im Erwerbsverlauf zweckgebunden für Kinderbetreuung, Pflege, Ehrenamt und Weiterbildung genutzt werden kann. Bisher werden die Unterbrechungen und Verkürzungen von Arbeitszeit im Erwerbsverlauf, meist getragen von Frauen, im Regelfall negativ sanktioniert: Sie führen zu Einbußen bei Lohn, Karriere und sozialer Sicherung. Die Delegierten zeigten sich ebenfalls überzeugt von diesem Lösungsansatz. Das Optionszeiten-Modell schafft einen Paradigmenwechsel in der Sozialpolitik. Diese grundsätzliche Veränderung befürwortet der KDFB, Bayerns größter Frauenverband.

Verbände wie der KDFB sind Garant für stabile Gesellschaft Frauenbund fordert: Übungsleiterpauschale für Vorstände/ Parité auf Wahllisten/Mehr Rechte für Räte

Augsburg/München, 25.07.2022 – „Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) wird sich dafür einsetzen, dass der Übungsleiterfreibetrag auch auf die Tätigkeit in Vorstandsämtern von gemeinnützigen Vereinen ausgeweitet wird,“ so Birgit Kainz, die neue Vorsitzende des KDFB-Landesverbandes bei der Delegiertenversammlung am Wochenende in Augsburg. Die Delegierten des größten bayerischen Frauenverbandes haben verschiedene Anträge an Politik und Kirche verabschiedet mit dem Ziel der Gleichstellung von Frauen: Das Themenspektrum beginnt bei der paritätischen Besetzung der Wahllisten für die Landtagswahl 2023, reicht über garantierte Rechte für gewählte Räte in der Kirche bis zum Schutz der bäuerlichen Landwirtschaft vor Landraub. Ursula Münch, die Direktorin der Politischen Akademie in Tutzing, analysierte in ihrem Vortrag „Wert der Verbände im gesellschaftlichen Wandel“: Die dramatischen Veränderungen der politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen könnten die Arbeit von Verbänden erschweren. Münch sagte: „Es zeigt sich aber auch: Gerade in Zeiten großer Verunsicherung sind Strukturen, inhaltliche Angebote und das Netzwerk von Verbänden wie dem KDFB wichtiger denn je. Verbandsarbeit, die mit der Modernisierung der Gesellschaft mithält, gibt Individuen Halt und wirkt gesellschaftlich stabilisierend.“ Tanja Pichlmeier, neue stellvertretende Landesvorsitzende des KDFB stuft deshalb die Forderung der Delegierten, mehr Personen die Übungsleiterpauschale und damit einen höheren Steuerfreibetrag zu gewähren, als sehr wichtig ein: „Sonst wird es immer schwieriger, junge Frauen zu finden, die Ehrenamt noch leisten können.“ Mit Blick auf die Landtagswahl 2023 geht der Aufruf des KDFB an die Parteien, für mehr Gleichstellung im Parlament und in ihren eigenen Strukturen zu sorgen. Bei der Aufstellung der Wahllisten sei auf paritätische Besetzung zu achten. Gerade bei Neubesetzung eines Stimmkreises sollen Frauen aufgefordert und motiviert werden, sich aufstellen zu lassen. „Der KDFB will, dass die demokratischen Parteien in Bayern alle Möglichkeiten nutzen, Frauen in der Politik zu stärken“, so die Landtagsabgeordnete Carolina Trautner, jetzt auch stellvertretende KDFB-Landesvorsitzende. Frauen bestellen weltweit hauptverantwortlich das Land und sichern somit die Ernährungslagen. Bodenspekulation und Landraub sind weltweit aktuelle Themen, denn Grund und Boden lassen sich nicht vermehren. „Dort wo er fruchtbar oder lukrativ ist, wird er zum knappen Gut und Spekulationsobjekt“, so Sabine Slawik, wieder zur stellvertretenden Landesvorsitzende des KDFB gewählt. „Deshalb wollen wir, dass politische Entscheidungsträger darauf hinwirken, dass in Ländern, in denen Investoren unter deutscher Beteiligung Land aufkaufen, diese Käufe genau geprüft werden, um die ansässigen bäuerlichen Familienbetriebe zu schützen. Es muss darauf hingewirkt werden, dass Gewohnheitsrecht in verbrieftes Recht umgewandelt wird und somit Rechtssicherheit herrscht.“ „Vor allem wir Frauen halten das soziale und das kirchliche Miteinander vor Ort am Laufen,“ analysiert Anne-Marie Ederer, neu in den KDFB-Landesvorstand gewählt. „Lai*innen prägen zwar das Leben der Kirche als Mitglieder von Räten; ein Mitbestimmungsrecht haben sie jedoch nicht.“ Das soll sich nach Ansicht des KDFB ändern: Die gewählten Räte müssten mit Entscheidungskompetenzen ausgestattet werden. Ederer betont: „Für uns als KDFB kann nur eine Kirche, in der Lai*innen und Kleriker auf Augenhöhe kirchliches Leben gestalten, eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche sein.“ 

Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

Herzkissen-Aktion: „Da denkt jemand anderes an mich“ KDFB-Landesverband unterstützt Patientinnen bei Brustkrebs

München, 29.09.2022 - In Bayern erkranken jährlich rund 10.000 Frauen an Brustkrebs. Brustkrebs ist damit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Grund genug für den KDFB Landesverband Bayern, den größten bayerischen Frauenverband im Freistaat, nicht tatenlos zuzusehen. Seit fast fünf Jahren unterstützt der KDFB Landesverband Brustkrebspatientinnen mit seiner Herzkissenaktion. In einem Film zur Aktion begleiten die Zuschauer eine betroffene Patientin und die Organisatorin auf Seiten der Klinik. Im Mittelpunkt des Films über die Herzkissenaktion des KDFB Landesverbandes steht neben dem medizinischen der menschliche Nutzen der Herzkissen. Die Frauen werden mit diesem Zeichen der Aufmerksamkeit, dem Herzkissen, das Schmerzen lindern hilft, überrascht. So auch Heike Bergmann, die im Film erzählt, wie sie das Kissen erhalten hat und welch wertvoller Begleiter es ihr wurde. Inzwischen ist sie selbst zur Näherin geworden; eine Gruppe von etwa 25 Frauen unterstützt sie. „Dieses Zeichen gelebter Frauensolidarität ist so typisch für unsere FrauenbundFrauen. Anpacken, da wo Hilfe nötig ist, das zeichnet unsere Mitglieder aus, schon seit mehr als 100 Jahren“, so Birgit Kainz, die KDFB-Landesvorsitzende. Der kurze Film zur Herzkissenaktion kann unter www.frauenbund-bayern.de/herzkissenaktion angesehen werden kann. Bereits im Jahr 2018 startete der KDFB Landesverband Bayern die Herzkissen-Aktion „Frauen für Frauen“ in Kooperation mit der Frauenklinik des Rotkreuzklinikums München. Seitdem nähten fleißige KDFB-Frauen Tausende von Herzkissen und Kissenhüllen für Brustkrebspatientinnen in der Rotkreuzklinik. Jedes Jahr würden allein in dieser Klinik 1.200 bis 1.500 Herzkissen für die Patientinnen benötigt, berichtet Irmgard Burger, die Initiatorin und Organisatorin im RotkreuzKlinikum in München. Etwa 30 Zweigvereine des Frauenbundes nähen nun die Kissen für dieses Brustkrebszentrum. In manchen Zweigvereinen teilen sich die Frauen die Aufgaben. Zuschneiden, Nähen, Waschen, Füllen – all diese Arbeitsschritte sind nötig und Spezialisierung gibt es auch hier, einerseits weil verschiedene Frauen unterschiedliche Aufgaben bevorzugen, andererseits ist damit eine höhere Stückzahl an Kissen zu erreichen. Ein generationenübergreifendes Projekt – junge Frauen nähen genauso wie Näh-Omas. Die Idee für Herzkissen stammt ursprünglich aus Dänemark. Die Herzform ist ein passendes Symbol zur Begleitung durch die Operation und die Chemotherapie. Die Herzkissen tragen dazu bei, Schmerzen und Spannungen nach einem chirurgischen Eingriff zu lindern und sind deshalb für Brustkrebspatientinnen eine große Erleichterung. Nicht selten übernehmen die farbenfrohen Kissen aber auch die Funktion eines Seelentrösters in einer schwierigen Lebensphase. Die Patientinnen reagieren hocherfreut und dankbar auf dieses Geschenk.Weitere Informationen zur Herzkissenaktion: https://www.frauenbund-bayern.de/aktion/herzkissenaktion/ Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 150.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der VerbraucherService, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung. Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

60. Todestag Helene Weber KDFB erinnert an die überzeugte Frauenbundfrau und Sozialpolitikerin

Köln, 22.07.2022 – Anlässlich des 60. Todestags von Helene Weber am 25.07.1962 erinnert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) an seine langjährige Weggefährtin und Mitgestalterin des Verbandes sowie an die überzeugte Sozialpolitikerin, eine der Mütter des Grundgesetzes. Helene Weber (1881 – 1962) fand den Weg zum Frauenbund 1916 und prägte ihn von da an maßgeblich durch ihr starkes sozial- und frauenpolitisches Engagement. Sie gehörte viele Jahre zum Bundesvorstand des KDFB und blieb dem Verband bis zu ihrem Tod treu. Ihr vorrangiges Ziel war, Frauen für soziale und politische Fragen zu sensibilisieren, staatsbürgerlich aufzuklären, zu bilden und zu öffentlichem Engagement zu befähigen. In diesem Sinne machte sich Helene Weber für die Einführung des Frauenwahlrechts 1919 stark und wurde mit fünf weiteren Frauen in die Deutsche Nationalversammlung gewählt. Als eine von wenigen Abgeordneten war sie sowohl Mitglied des letzten frei gewählten Reichstags als auch des ersten deutschen Bundestags, dem sie bis zu ihrem Tod angehörte. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth würdigt sie als herausragende Demokratin: „Helene Weber brachte sich als engagierte Katholikin auf Grundlage ihrer christlichen Werte in die Politik ein. Sie war eine streitbare Frau, die sich oft zu Wort meldete, besonders bei sozialen Fragen sowie zu Rechten und Interessen von Frauen.“ In der Debatte um Artikel 3 des Grundgesetzes votierte Weber für die Formulierung „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“ und setzte zudem die Ergänzung hinsichtlich der gesetzlichen Umsetzung durch: „Die Gesetzgebung hat dies auf allen Rechtsgebieten zu verwirklichen.“ Die Politikerin und KDFB-Frau Helene Weber ließ keinen Zweifel daran, dass eine funktionierende Demokratie nur mit der Teilhabe von Frauen machbar ist. „Ich bin stolz darauf, in ihrer Tradition stehen zu dürfen. Als Parlamentarierin und KDFB-Frau habe ich Helene Weber immer auch als persönliches Vorbild gesehen. Der Frauenbund folgt noch heute ihren Spuren, wenn er sich für die Gleichberechtigung von Frauen einsetzt und sich aktiv in die politische Willensbildung einbringt“, so Maria Flachsbarth anlässlich des 60. Todestags von Helene Weber.

Ute Hücker Pressesprecherin 

Maria Magdalena – Vorbild für die Kirche heute

Köln, 20.07.2022 – Zum Festtag der heiligen Maria Magdalena am 22. Juli hebt der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) die Bedeutung als Apostelin der Apostel für die heutige katholische Kirche hervor und unterstreicht damit die Rolle von Frauen bei der Verkündigung der Frohen Botschaft und der Mitgestaltung der Kirche. „Die von Papst Franziskus 2016 zur Apostola Apostolorum erhobene Glaubenszeugin Maria Magdalena ist die Einzige im Kreis der Jüngerinnen und Jünger Jesu, die den zentralen Dreischritt des „gestorben, begraben und auferweckt“ mit ihrer Person bezeugen kann“, stellt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth fest. Sie weist darauf hin, dass die aktive Jüngerschaft von Maria Magdalena auf mutigem Handeln und Standhalten in der Krise basierte und durch Treue zur Person Jesu Christi und seiner Botschaft gekennzeichnet war. „Sie blieb, kümmerte sich um die Salbung, trauerte und zeigte Stärke, als der Auferstandene sie auswählte und ihr den Verkündigungsauftrag gab“, so Flachsbarth. Mit Blick auf die aktuelle Kirchenkrise und den Synodalen Weg als Prozess der Erneuerung hält es der KDFB für notwendig, auf biblische Anfänge zu schauen. Sie bilden das Fundament und den Reflexionshorizont für Entwicklungen und Entscheidungen, um die heute in der Kirche gerungen wird. „Wir feiern diese glaubensstarke und treue Jüngerin, die uns anspornt, gemeinsam mit Gleichgesinnten Verantwortung für eine geschwisterliche Kirche zu übernehmen, in der Gleichberechtigung der Geschlechter auf allen Ebenen gewollt ist. An der Apostelin Maria Magdalena führt kein Weg vorbei, wenn es um eine zukunftsfähige Kirche geht. Deshalb ist die uneingeschränkte Einbeziehung von Frauen unverzichtbar“, erklärt die KDFB-Präsidentin. Der KDFB würdigt daher auch den Entschluss von Papst Franziskus, drei Frauen in das Dikasterium für die Bischofswahl zu berufen, als ein Signal für die Entwicklung der Kirche und hofft, dass weitere Entscheidungen folgen wie zum Beispiel das Stimmrecht für Frauen beim weltweiten synodalen Prozess.

Ute Hücker Pressesprecherin

Streichung § 219a: KDFB bedauert Entscheidung des Bundestages und appelliert an die Verantwortung der Länder

Köln, 24.06.2022 – Anlässlich der im Bundestag beschlossenen Streichung des Paragraphen 219a StGB fordert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) erneut flächendeckende und qualitätsgesicherte Unterstützungsangebote für Schwangere. Der heutige Beschluss wird laut KDFB weder der ethischmoralischen noch der rechtlich komplexen Situation gerecht. „Noch immer kommen die Länder ihrer Verpflichtung nicht nach, ausreichend ambulante und stationäre Einrichtungen für Schwangerschaftsabbrüche anzubieten sowie wohnortnahe Beratungsstellen einzurichten. An dieser Tatsache wird die Streichung des §219a nichts verändern“, betont KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Sie stellt fest, dass es kein Informationsdefizit, sondern ein fehlendes funktionierendes Versorgungsnetz für Frauen im Schwangerschaftskonflikt gibt und sieht dringenden Handlungsbedarf bei den Ländern. Der KDFB sieht die Streichung des Paragraphen 219a nur als kleinen Teil in der Gesamtdiskussion zur Unterstützung ungewollt Schwangerer und ihrer Partner*innen. Auch die finanzielle und materielle Lage von Frauen und Familien mit Kindern muss nachhaltig verbessert werden. Soziale Notlagen wie Armut, Arbeitslosigkeit oder Wohnungsmangel - häufige Gründe für Schwangerschaftsabbrüche - müssen konsequent bekämpft werden. Kinder dürfen kein Armutsrisiko darstellen. Neben dem Selbstbestimmungsrecht der Frau und einer guten Beratung der Schwangeren muss es immer auch um das Recht und den Schutz des ungeborenen Lebens gehen. Der KDFB sieht darin eine doppelte Anwaltschaft, hat diesen Aspekt jedoch in den gesellschaftspolitischen Diskussionen der letzten Monate stark vermisst. „Wir sehen mit großer Sorge, dass manche Gruppen mit der Streichung des §219a das Ziel verfolgen, mittelfristig auch den §218 abzuschaffen“, so Flachsbarth. Deshalb erwartet der KDFB von den politisch Verantwortlichen, dass die im Koalitionsvertrag geplante Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin die doppelte Anwaltschaft zur Grundlage der Debatte für die Regulierung von Schwangerschaftsabbrüchen macht.

Ute Hücker

Pressesprecherin

Herzkissenaktion des KDFB erhält Preis des Katholikentages Aktion „Frauen für Frauen“/Kissen lindern Schmerzen und sind Seelentröster

München, 30.05.2022 - Herzkissen lindern Schmerzen und helfen bei Spannungen nach einer Operation an der Brust und sind deshalb für Brustkrebspatientinnen eine große Erleichterung. Nicht selten übernehmen die Kissen auch die Funktion einer Seelentrösterin in einer schwierigen Lebensphase. Im Januar 2018 startete der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) die Herzkissen-Aktion „Frauen für Frauen“ in Kooperation mit der Frauenklinik des Rotkreuzklinikums München. Seitdem haben unzählige KDFB-Frauen unermüdlich Herzkissen und Kissenhüllen genäht. Für dieses ehrenamtliche Engagement hat der KDFB am Wochenende beim 102. Katholikentag in Stuttgart den zweiten Platz beim Preis der Deutschen Katholikentage (Aggiornamento-Preis) erhalten. „Wie passend, dass an diesem Tag der Internationale Tag der Frauengesundheit war“, so die KDFB-Landesvorsitzende Emilia Müller. Müller nahm den mit 2.000 Euro dotierten Preis gemeinsam mit der stellvertretenden Landesvorsitzenden Sabine Slawik in Stuttgart entgegen. Überzeugt hat die Jury die Aktion als „ein besonders menschliches und kreatives Projekt“, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. Seit 2018 nähen Mitglieder des Frauenbundes für die Herzkissenaktion „Frauen für Frauen“. Im Rahmen der Kooperation mit der Frauenklinik des Rotkreuzklinikums München erhielten mehrere Tausend frisch operierte Brustkrebspatientinnen ein Herzkissen. Für KDFB-Landesvorsitzende Emilia Müller ist die Herzkissenaktion ein äußerst wirksames Zeichen der Solidarität mit Frauen in Not: „Es ist großartig, mitzubekommen, wie so ein scheinbar kleines, stilles Projekt so viel positive Wirkung entfaltet und so viele unserer Mitglieder zum Mitmachen bewegt. Das Wissen, etwas Sinnvolles zu tun, ist für die Näherinnen eine hohe Motivation.“ Teilweise wird in den KDFBZweigvereinen generationenübergreifend genäht. Von jungen Frauen bis zu Nähomas – alle Generationen nähen für den guten Zweck. Die Herzkissenaktion beweist: KDFB-Frauen sind solidarisch mit Frauen in Not und opfern Zeit und Mühe für sie, auch wenn sie sie nicht kennen. Die Krankenschwester Irmgard Burger ist selbst Frauenbund-Frau. Sie hat die Kooperation mit dem KDFB initiiert und ist überwältigt vom Engagement der Näherinnen: „Hier wird auf unbürokratische Weise geholfen. Das ist genau das, was unseren Frauenbund ausmacht.“ Für Irmgard Burger ist jedes einzelne gespendete Kissen wichtig. Immer wieder beobachtet sie, wie ein solches Überraschungsgeschenk den Patientinnen guttut: „Es ist wie ein Lichtblick in einer dunklen, angstvollen Zeit.“ Der Preis der Deutschen Katholikentage ehrt seit 2012 Projekte und Initiativen, die sich mit drängenden gesellschaftspolitischen Fragen befassen oder einen Bezug zum Leitwort des jeweiligen Katholikentages haben. Weitere Informationen zur Herzkissenaktion: https://www.frauenbundbayern.de/aktion/herzkissenaktion/ Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der Verbraucherservice, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung. Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721 Landesverband Bayern Die Herzkissen-Aktion „Frauen für Frauen“ Woher stammt die Herzkissenaktion ursprünglich? Die Herzkissenidee stammt von der dänischen Krankenschwester Nancy Friis-Jensen und hat ihren Ursprung in den USA. Wieso Herzkissen? Die Herzform ist ein passendes Symbol zur Begleitung durch die Operation und die Chemotherapie. Die Herzkissen werden unter dem Arm getragen und helfen, Narbenschmerzen, Lymphschwellungen, Druckbeschwerden und Spannungen nach einem chirurgischen Eingriff zu lindern. Sie sind deshalb für Brustkrebspatientinnen eine große Erleichterung. Nicht selten übernehmen die Kissen auch die Funktion eines Seelentrösters. Die farbenfrohen Kissen spenden Trost und Zuversicht und bringen ein wenig Licht ins Dunkel des oftmals tristen Krankenhausalltags. Näherin und Empfängerin lernen sich zwar nicht persönlich kennen, aber jedes Kissen wird von den Näherinnen mit einer kleinen persönlichen Nachricht und guten Wünschen versehen, so dass ein Bezug zwischen Patientin und Näherin hergestellt werden kann. Wie viele Herzkissen werden pro Jahr genäht? Pro Jahr werden etwa 1.200 bis 1.500 Herzkissen im Rotkreuzklinikum benötigt, die an Brustkrebspatientinnen kostenlos verteilt werden. Besonders erfreulich: Auch während des coronabedingten Lockdowns mit Kontakt- und Ausgangssperren ging die Herzkissenproduktion unermüdlich weiter Reaktionen von Betroffenen: Die Herzkissen werden von den Brustkrebspatientinnen mit großer Freude und Dankbarkeit aufgenommen. Eine 53-jährige Brustkrebspatientin schilderte 2019 eindrucksvoll ihre Erfahrungen. Anfangs fühlte sie sich im Krankenhausbetrieb „mutterseelenallein“, aber als sie das Herzkissen in Händen halten konnte, sah sie sich „als Mensch aufgenommen“. Das weiche Kissen habe für sie die schwierige Krankheitssituation „total entschärft“. Es war für sie eine unerwartete menschliche Geste der Aufmerksamkeit, aber auch ein Symbol der Achtsamkeit: „Jemand hat sich Gedanken gemacht, was ich als Patientin brauche“. Das habe sie sehr berührt. Eine andere Brustkrebspatientin schrieb, dass sie sich mit dem Kissen unter dem Arm von den Frauen, die es genäht haben, „gesegnet“ fühlte und dass die Schmerzen dadurch erträglich waren.

Münsteraner Studie ist wegweisend für Aufarbeitung

Köln, 13.06.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) hält die heute vorgestellte Studie zu Macht und Missbrauch im Bistum Münster seit 1945 für wegweisend. „Erstmals hat ein Bistum eine historische Untersuchung beauftragt, in die neben dem Studium der Akten zahlreiche Interviews mit Betroffenen eingeflossen sind. Damit kann die Studie mehr als andere Gutachten das erschütternde Ausmaß und die Folgen des Missbrauchs für die Betroffenen aufzeigen und deren Engagement in der Aufarbeitung, Aufklärung und Vernetzung darstellen“, so KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Die Studie stellt gegen verbreitete Narrative eindeutig fest, dass weder die sogenannte Sexuelle Revolution noch die Pädophilenbewegung Missbrauch im Raum der Kirche begünstigt haben. Vielmehr hat die unangefochtene, sakral aufgeladene Autorität von Priestern den Widerstand von Betroffenen und die Glaubwürdigkeit von Zeugen – insbesondere von weiblichen – geschwächt. Deutlich sichtbar sind auch die erschreckende Untätigkeit und Komplizenschaft der Eliten aus Kirche und Gesellschaft. Sie trugen dazu bei, dass sich Täter den Strafverfolgungsbehörden entziehen konnten oder Eltern zum Schweigen gebracht wurden. Noch in den 1990er Jahren wurden Betroffene, die sich öffentlich zu Wort meldeten, diffamiert und Journalist*innen beschimpft. Das Forscherteam betont die Bedeutung der Frauenbewegung im Engagement gegen Missbrauch: Aktivistinnen wie Barbara Kavemann, Ingrid Lohstöter und Ursula Enders publizierten dazu bereits in den 1980er Jahren und gründeten Beratungsstellen. Leider fand dieser „Zeitgeist“ in der Kirche keinen Widerhall. „Wir sehen in der Studie eine Aufgabe für uns als Frauenverband: Wir müssen uns fragen, wie wir verstärkt dazu beitragen können, dass diese Taten in Kirche, Institutionen und Familien unmöglich werden. Wir sind überzeugt, dass ohne die Stimmen von Betroffenen weder Aufarbeitung noch Veränderung gelingen können“, so die KDFB-Präsidentin. Sie fordert auf Grundlage der Münsteraner Studie weitere Forschungen zu Betroffenen im Erwachsenenalter, bei denen oft spirituelle oder arbeitsrechtliche Abhängigkeitsverhältnisse bestehen. Der KDFB veröffentlichte 2020 den Band „Erzählen als Widerstand“ mit insgesamt 23 Berichten von Frauen, die als Erwachsene im kirchlichen Raum geschädigt wurden. Ute Hücker, Pressesprecherin  

„leben teilen – offen sprechen“ KDFB beim Katholikentag in Stuttgart

Köln, 19.05.2022 – Unter dem Motto „leben teilen – offen sprechen“ gestaltet der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) den 102. Katholikentag in Stuttgart (25. - 29.05.2022) aktiv mit. Das Große Podium „#AdultsToo. Missbrauch an Erwachsenen im Raum der Kirche“ (26. Mai, 16.30 – 18.00 Uhr, Beethovensaal Liederhalle) ist dabei eine zentrale Veranstaltung des KDFB. „Immer häufiger sprechen Katholik*innen darüber, dass sie als Erwachsene spirituellen oder sexuellen Missbrauch durch Priester oder Ordensleute erfahren haben. Ihre Berichte machen systemische Ursachen öffentlich. Sie zeigen auf erschreckende Weise, wie sehr Betroffene unter den Folgen von Machtmissbrauch leiden und wie schwerwiegend diese Erfahrungen für ihr Leben sind. Über ihr Leid und über die Schuld der Kirche muss offen gesprochen werden“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Sie fordert die Verantwortlichen in der katholischen Kirche auf, sich weiterhin für die lückenlose Aufarbeitung des Missbrauchs einzusetzen und im Rahmen des Synodalen Wegs den Prozess der Erneuerung mit notwendigen Reformentscheidungen voranzubringen. Darüber hinaus ist der KDFB Mitveranstalter weiterer Podien und Werkstätten. Ein besonderes Angebot für Frauen ist der Feierabend „Brot und Rosen“ am 27. Mai, 18.00 – 22.00 Uhr. Eine Übersicht über alle Veranstaltungen von und mit KDFBFrauen finden Sie unter https://www.frauenbund.de/aktion/katholikentag/. „Besonders freuen wir uns, dass der KDFB Landesverband Bayern für seine Herzkissenaktion „Frauen für Frauen“ mit einem zweiten Platz des Preises der Deutschen Katholikentage (Aggiornamento-Preis) ausgezeichnet wird“, so Maria Flachsbarth. Der KDFB präsentiert sich auf der Kirchenmeile im Stadtgarten der Universität Stuttgart (Standnummer 2-SG-39) mit aktuellen Themen und stellt Schwerpunkte seiner Arbeit vor. Am Ende jeden Tages, kurz vor Schluss, lädt der KDFB Besucher*innen zum Friedensgebet im KDFB-Begegnungszelt ein.

Mit am Stand vertreten ist AGENDA – Forum katholischer Theologinnen e.V.

Ute Hücker Pressesprecherin

Neuer Einblick ins Leben der Diakonin Ellen Ammann Ausstellung über Gründerin der „Vereinigung katholischer Diakoninnen“ und des Frauenbundes

München, 27.04.2022 - Den „Tag der Diakonin“ feiert der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) seit 1998 am 29. April, dem Gedenktag der Heiligen Katharina von Siena. Bayerns größter Frauenverband setzt sich aber schon sehr viel länger für die Weihe und Zulassung von Frauen zum diakonischen Dienst in der Kirche ein, letztendlich seit 1919. Denn in diesem Jahr legte die Gründerin des KDFB Landesverbands Bayern, Ellen Ammann, mit dem Segen des damaligen Erzbischofs von München und Freising, Kardinal Faulhaber, ein Gelübde ab und wurde Oberin der „Vereinigung katholischer Diakoninnen“. Um das deutlich sichtbar und das politische und gesellschaftliche Wirken von Ellen Ammann allen Interessierten zugänglich zu machen, eröffnete der KDFB-Landesverband heute, Mittwoch, die Dauerausstellung „Mein Name ist Ellen-Ammann …“ in München. Die Schirmherrschaft für die Ausstellung hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner übernommen. Sie ordnete Ellen Ammann ein als „eine der ersten, die für sich und die Frauen echte Teilhabe an den demokratischen Entscheidungsprozessen erkämpft hat.“ Monsignore Rainer Boeck, geistlicher Beirat des KDFB-Landesvorstands, konzentrierte sich auf die Bedeutung Ellen Ammanns für die Kirche. Das Amt des Diakons/der Diakonin sei entstanden, damit die Apostel Zeit für Gottesdienst und Predigt gehabt hätten. Sie hätten Diakone für die Armenspeisung eingesetzt, eine zentrale Aufgabe der Kirche. Zeitweise rangierten die Diakone vor den Priestern und waren mächtiger als sie. Darum sei es müßig, eine Kommission nach der anderen einzusetzen, die eruieren solle, ob es in der Frühzeit der Kirche Diakoninnen gegeben hat. Ellen Ammann, Kardinal Fraulhaber, auch die Heilige Edith Stein wie auch viele andere hätten schon in ihrer Zeit in Richtung der Diakonatsweihe für Frauen gedacht, betonte Boeck. So habe der „große Frauenversteher Faulhaber“ 1919 unbekümmert von der „Vereinigung der katholischen Diakoninnen“ gesprochen. Diese Vereinigung wurde zum Säkularinstitut und das existiert bis heute. „Ancillae Sanctae Ecclesiae“ ist die einzige Vereinigung ihrer Art weltweit, in der unverheiratete und verheiratete Katholikinnen miteinander einen spirituellen Weg gehen. Auch in ihrem politischen Wirken war Ellen Ammann eine Vorreiterin, war eine von acht Frauen, die als erste in den Bayerischen Landtag gewählt wurden. „Ellen Ammann hat den nachfolgenden Generationen von Frauen – auch mir – den Weg geebnet in die Politik, in die Spitzenpolitik“ so die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner. Sie ordnet das Tun Ammanns ein: „Frauenrechte, Menschenrechte, Jugendfürsorge, Gesundheitswesen und Wohlfahrtspflege – Ellen Ammann hat früh erkannt, dass soziale Arbeit eben kein ‚Gedöns‘ ist, sondern höchst politisch; und deswegen auch hochprofessionell betrieben werden muss.“ Emilia Müller weitete den Blick von der Person Ammann auf die aktuelle Situation der Kirche in Deutschland: Auch ohne Weiheämter zu haben, tragen Frauen heute im Wesentlichen gemeindliches Leben in den Pfarreien. Müller: „Sie verdienen gleiche Teilhabe und Chancengerechtigkeit wie Männer. Der Synodale Weg zeige: Nur gemeinsam schaffen wir eine zukunftsfähige Kirche.“ Das Büro für Gestaltung konzipierte die Ausstellung und lässt Ellen Ammann selbst über ihr Leben berichten. „Denn niemand anders als sie kann die Entschlossenheit, Klugheit, Begeisterung und Offenheit, mit der sie auf Zeitgenossen und Zeitgenossinnen ganz offensichtlich sehr eindrücklich wirken konnte, spannender und damit besser vermitteln“, erläuterten die Ausstellungsmacher Katja Bläßer und Frank Abele.

Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 150.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der VerbraucherService, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung. Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721 Landesverband Bayern

Dauerausstellung „Mein Name ist Ellen-Ammann …“ Die neue Dauerausstellung zu Ellen Ammann befindet sich im Eingangsbereich des Ellen-AmmannHauses in München in der Schraudolphstraße 1. Die Ausstellung ist jederzeit öffentlich zugänglich und kostenlos zu besuchen. Am Sitz des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern, den Ellen Ammann 1911 gegründet hatte, gewährt die Ausstellung damit an einem authentischen Ort anhand einer Zeitachse Einblicke in ihr Leben und ihre Person, zeigt Charaktereigenschaften, Motivationen und Schwerpunkte ihres Wirkens. Wie in einem persönlichen Album werden Fotos chronologisch aneinandergereiht, informell auf einer Bilderleiste aufgelegt. Direkt und unvermittelt eröffnet sich den Betrachtenden ihr Lebenswerk. Die Zeitachse als – im wahrsten Sinne des Wortes – roter Faden lässt in ihr Wirken eintauchen und Zeitbezüge herstellen. Zitate, Kurztexte, Fotos geben darüber schlaglichtartig einen schnellen Überblick über ihr Leben. Die lebendige Darstellung wird durch verschiedene Element unterstützt: die Formate, deren Überlagerung, die Farbtöne, die Winkel und die Räumlichkeit der Flächen. Auf der gegenüberliegenden Wandseite, am Eingang zur Verwaltung, befinden sich Informationen und aktuelle Statements zum Katholischen Frauenbund. Hierdurch wird ein Teil des Vermächtnisses Ellen Ammanns gespiegelt, welches bis heute lebendig und wichtig in unsere Gesellschaft hinein fortwirkt.

Tag der Diakonin: Frauenverbände drängen auf Einsatz deutscher Bischöfe für Diakoninnen

Samstag, 30.04.2022 - Das Votum war einmütig: Die deutschen Bischöfe mögen sich in Rom für die Weihe von Frauen zu Diakoninnen einsetzen. Nicht nur für die deutsche Ortskirche sei dies wichtig, sondern weltweit. Dr. Sandra Lassak, Miseror-Referentin für theologische Grundfragen in der Entwicklungszusammenarbeit, sagte mit Blick auf Lateinamerika als Lernfeld, die Forderung nach dem Frauendiakonat dürfe nicht bei liberal-bürgerlichen Konzepten stehen bleiben. Diese und andere Beiträge standen beim Tag der Diakonin am 29. April in Osnabrück zur Diskussion.

 

Dass der Synodale Weg in Deutschland das Thema „Diakonat der Frau“ wieder aufs Tableau gehoben hat, begrüßten alle Referent*innen des Tages, der mit einem Wortgottesdienst im Dom St. Petrus zu Osnabrück begann. Auf der sich anschließenden Veranstaltung im Gymnasium Ursulaschule wurde das Thema „Frauendiakonat weltweit“ breit gefächert.

 

Prof.in Dorothea Sattler und Bischof Dr. Franz-Josef Bode lieferten einen Werkstattbericht aus dem Synodalforum 3 „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“. Dieses Forum, dem beide gemeinsam vorstehen, hatte unter anderem jenen Text erarbeitet, der die Notwendigkeit des sakramentalen Diakonats der Frau begründete und der von der Synodalversammlung in erster Lesung mit breiter Mehrheit angenommen worden war. Nun hoffe man auf die Zustimmung der Bischöfe in zweiter Lesung. Prof.in Sattler ist zuversichtlich gestimmt, da „in der römisch-katholischen Kirche noch nie mit solch einer Ernsthaftigkeit und Kraft über die Öffnung der Weiheämter für Frauen diskutiert“ wurde. Nun müsse geschaut werden, wie das Kirchenrecht geweitet werden könne. Die kirchliche Diakonie sei ohnehin durch Frauen getragen. Wenn diese schon vorhandene Praxis in ein sakramentales Amt gefasst werde, „muss auch das Ordo neu angeschaut werden“, betonte Bischof Bode.

 

Dr. Sandra Lassak, Misereor-Referentin mit mehrjähriger Erfahrung in der Entwicklungsarbeit in Peru, sagte in ihrem Impulsvortrag, die Forderung nach dem Frauendiakonat dürfe „nicht bei liberal-bürgerlichen Forderungen stehen bleiben, dass Frauen lediglich Einlass in bestehende institutionell verankerte männliche Machtsphären gewährt wird.“ Vielmehr sei es nötig, diese „grundsätzlich infrage zu stellen“. Die Perspektive lateinamerikanischer Frauen sei hilfreich in der Entwicklung eines eigenständigen Diakonats, dass sich dem Denken in Hierarchiestufen entziehe: Aus feministisch dekolonialer Perspektive müsse das Frauendiakonat darauf zielen, die Ablehnung von Gewalt an Frauen widerzuspiegeln und zugleich das Wissen von Frauen, das über Jahrhunderte unsichtbar gemacht worden sei, wahrzunehmen und wertzuschätzen. Vor diesem Hintergrund sei die größte Herausforderung des Frauendiakonats, es aus „sakralisierten patriarchal-klerikalen Verhältnissen“ herauszulösen und „gemeinschaftlich von Frauen geprägte Räume“ zu schaffen.

 

Dr. Maria Flachsbarth (Katholischer Deutscher Frauenbund), Ulrike Göken-Huismann (Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands), Irmentraud Kobusch (Netzwerk Diakonat der Frau) und Prof. Thomas Söding (Zentralkomitee der deutschen Katholiken) sprachen sich dafür aus, die deutschen Bischöfe mögen sich in Rom für die Einrichtung eines Diakonats der Frau stark machen. Ein wichtiges Zeichen sei, wenn die Bischöfe auf dem Synodalen Weg nun auch den bereits in erster Lesung mit breiter Mehrheit versehenem Votum für ein solches Diakonat zustimmten.

 

Diese Pressemitteilung wird zeitgleich vom KDFB, der kfd, dem Netzwerk Diakonat der Frau und dem ZdK versandt. Wir bitten Doppelversendungen zu entschuldigen.

  

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 160.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

 

Ute Hücker

Pressesprecherin

 

i.A. Hilde Heiming

Frauen erheben ihre Stimme für Würde und Gleichstellung KDFB fordert gleiche Rechte und Chancen/Aktion zum Frauentag in München

Köln, 04.03.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) begrüßt, dass bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 07.–10.03.2022 die Beratungen zum Synodalen Weg breiten Raum einnehmen. „Die guten Ergebnisse der letzten Synodalversammlung bilden die Basis für die Diskussionen der Bischöfe. Wir rufen sie auf, in ihren jeweiligen Diözesen eigenverantwortlich die Beschlüsse im Rahmen des kirchenrechtlich Möglichen zeitnah umzusetzen und richtungsweisende Signale für die Fortführung des Reformprozesses zu senden“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Besondere Aufmerksamkeit verdient nach Ansicht des KDFB das Thema „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“. Seit vielen Jahren setzt sich der Verband für die volle Teilhabe von Frauen in Kirchenleitung, Verkündigung, theologischer Wissenschaft und Gottesdiensten ein. Die Öffnung des Diakonats für Frauen ist dabei eine wesentliche Forderung. „Bei der vergangenen Synodalversammlung fand eine intensive und konstruktive Auseinandersetzung mit der Thematik statt – in großer Offenheit, Wertschätzung und mit klarem Ergebnis. Wir erwarten nun von den Bischöfen, dass sie das Anliegen weiterführen und offensiv in Rom vertreten“, so Flachsbarth. Mit Blick auf die Weltsynode fordert der KDFB die ausdrückliche Mitarbeit von Fachfrauen und ein damit verbundenes Stimmrecht. „Wir appellieren eindringlich an die deutschen Bischöfe, sich dafür in Rom einzusetzen. Allen ist klar, dass eine wesentliche Zukunftsfrage der Kirche die Frage nach Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung ist. Das muss sich in der Zusammensetzung und Mitgestaltung der Weltsynode widerspiegeln“, stellt die KDFB-Präsidentin fest. Außerdem erwartet der KDFB, dass die Erfahrungen und Ergebnisse des Synodalen Wegs in Deutschland in die Weltsynode 2023 eingebracht werden – unter Beteiligung von Frauen. Ein weiteres Signal für die Umsetzung des Reformprozesses ist laut KDFB eine an der Lebenswelt der Menschen ausgerichtete Sexualmoral und die Neubewertung der Homosexualität. Der Verband spricht sich außerdem dafür aus, wiederverheirateten Geschiedenen den Empfang der Sakramente zu ermöglichen und ihnen sowie gleichgeschlechtlichen Paaren in der Kirche den Segen Gottes für ihre Partnerschaft zu spenden.

Ute Hücker Pressesprecherin

Mädchen und junge Frauen leiden besonders unter den Pandemiefolgen Spendenkampagne Women4Youth für gezielte Angebote und Hilfen

Freiburg/Bonn/Köln, 07.03.2022. Die Kampagne Women4Youth unterstützt Mädchen und junge Frauen, die aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Belastungen den gesellschaftlichen Anschluss oder die berufliche Perspektive verloren haben. Anlässlich des Internationalen Frauentags lenken die drei Projektinitiatorinnen IN VIA Deutschland, Hildegardis-Verein e.V. und Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) den Blick auf diese jungen Frauen. „Frauensolidarität ist ein zentrales Thema im KDFB. Deshalb wollen wir junge Frauen unterstützen, denen Corona sehr zugesetzt hat und die nun neue Perspektiven für ihr Leben suchen. Sie brauchen Hilfe, damit wieder Normalität in Alltag und Arbeit einkehren kann“, so Maria Flachsbarth, KDFB-Präsidentin. Die drei Verbände fordern zudem die Politik auf, in der Pandemie ein stärkeres Augenmerk auf Mädchen und Frauen zu legen und endlich verlässliche Unterstützungs- und Beratungsangebote zu schaffen bzw. abzusichern. Fast jede vierte junge Frau zwischen 16 und 35 Jahren leidet unter den Folgen der Pandemie. Studien belegen, dass sie noch stärker belastet sind als männliche Gleichaltrige. Sie berichten von Überforderung, Zukunftsängsten und Vereinsamung. Laut dem deutschen Jugendinstitut beschreiben 35 Prozent der Mädchen zwischen 16 und 19 Jahren depressive Symptome, bei den Jungen sind es 15 Prozent. Der IN VIA-Verband in Paderborn beispielsweise unterstützt Schülerinnen, die in der Pandemie den Anschluss in der Schule verloren und sich zurückgezogen haben, mit dem Projekt „Reset!!! Lernlust statt Schulfrust“. Der Verband hat zudem Praktikumsplätze für benachteiligte junge Frauen in seinem IN VIA-Lädchen eingerichtet, da ein Praktikum in vielen Betrieben nach wie vor nicht möglich ist. Katrin Keller, Vorsitzende von IN VIA Deutschland, kritisiert, dass wichtige Angebote fehlen. „Aktuell stehen an vielen Schulen keine Berufsorientierungsangebote mehr zur Verfügung. Das muss sich dringend ändern! Zudem sind Mädchentreffs, die eine wichtige Funktion für die Identitätsentwicklung und das Miteinander der Mädchen innehaben, chronisch unterfinanziert. Hier braucht es eine infrastrukturelle Förderung durch die Kommunen.“ 2 Mit Hilfe von Spenden für Women4Youth hat der Hildegardis-Verein einen Chancentag für Schülerinnen konzipiert und sehr erfolgreich durchgeführt. Im Dezember 2021 trafen unter dem Motto „Studyconnect: Mit Mut ins Studium trotz Corona“ Schülerinnen der Abschlussklassen mit Studentinnen zusammen. Sie konnten in Speed-Datings alle Fragen ansprechen. Die Studentinnen erzählten in sogenannten Fuck-Up-Stories sehr persönlich von Phasen des Scheiterns und was ihnen bei einem Neuanfang geholfen hat. Letztlich haben alle Anwesenden von dieser Offenheit in dem geschützten Raum profitiert. „Beide – Schülerinnen und Studentinnen – haben unseren Chancentag ermutigt und gestärkt verlassen“, würdigt Hannah Schepers, stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, den Chancentag. Schepers vom Hildegardis-Verein wirbt für Women4Youth: „Junge Frauen sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie massiv betroffen: Die starken Einschränkungen im Schulleben, Studium, Berufseinstieg und Alltag belasten junge Frauen sehr und sorgen dafür, dass sie auf ihrem Bildungsweg ausgebremst werden. Mit Ihrer Spende können Sie dazu beitragen, jungen Frauen Mut für die Zukunft zu machen und Ihnen neue Perspektiven zu eröffnen.“ Auf der Webseite www.women4youth.de gibt es Informationen zu dem Projekt. Wer mit einer Spende dazu beitragen möchte, dass Berufsorientierungs- und Chancentage sowie Patinnen-Programme für möglichst viele junge Frauen stattfinden, kann unter Angabe von Projekt Women4Youth spenden an: Hildegardis-Verein e.V., IBAN: DE06 3702 0500 0001 7791 01, BIC: BFSWDE33XXX.

Kontaktdaten KDFB: Ute Hücker Pressesprecherin Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) Kaesenstraße 18 50677 Köln Tel. 0221 – 860 92 24, E-Mail: ute.huecker @frauenbund.de Webseite: www.frauenbund.de

Weltfrauentag: Lage von Afghanistans Frauen dramatisch Krieg in der Ukraine darf Afghanistan nicht vergessen lassen

Berlin, 07.03.2022 – Anlässlich des morgigen Internationalen Frauentages fordern das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR, der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) e.V. und der KDFB Berlin e.V. von der Bundesregierung effektive Hilfe für die Frauen in Afghanistan. Nothilfen müssen ausgeweitet, von Tod und Folter bedrohte Frauenrechtlerinnen außer Landes gebracht und nachhaltige Projekte zur Stärkung der Frauen im Land gesichert werden. Die Situation für die Menschen in Afghanistan verschlechtert sich immer weiter. Die Angst vor der Unberechenbarkeit der Taliban, die die Aufmerksamkeit der Welt für die Ukraine nutzen und ihre Unterdrückung und Verfolgung besonders von Frauen ausweiten, ist groß. Frauen und Mädchen dürfen oft nur in Begleitung eines männlichen Verwandten in die Öffentlichkeit. Schulunterricht und Bildungsprogramme sind nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Friedliche Frauenproteste wurden gewaltsam aufgelöst. Frauenrechtlerinnen, Anwältinnen, Journalistinnen sowie frühere Regierungsbeamtinnen und Bürgermeisterinnen werden verfolgt und sind von Tod und Folter bedroht, berichten Partnerorganisationen vor Ort. „23 Millionen der 38 Millionen Afghan*innen sind auf externe Hilfe angewiesen. Mindestens 10 Millionen Kinder hungern“, warnt Afghanistan-Expertin Anna Dirksmeier von MISEREOR. Nothilfen und nachhaltige Projekte zur Stärkung der Zivilgesellschaft, insbesondere der Frauen, müssten weitergehen. „Wir fordern die Bundesregierung auf, Wege zu schaffen, damit die Bildungsprojekte für Frauen und Mädchen weiterhin finanziell gefördert werden können und die Rechte der Frauen gestärkt werden“, erklärt Dirksmeier. Deutschland habe eine moralische Verantwortung zu helfen und müsse sich jetzt dafür stark machen, dass die eingefrorenen internationalen Gelder wieder eingesetzt werden können. MISEREOR fördert in Afghanistan aktuell 11 Projekte, darunter Nothilfe-Maßnahmen, mit einer Gesamtfördersumme von rund acht Millionen Euro. Auch der KDFB steht als katholischer Frauenverband an der Seite der Frauen in Afghanistan. „Frauenrechte sind Menschenrechte, da gibt es keine Kompromisse“, betont KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth. So müssten Frauenrechtlerinnen, die von Folter und Mord durch die Taliban bedroht sind, und ihre Familien schnellstmöglich gerettet und außer Landes gebracht werden. Auch hier stehe die Bundesregierung in der Pflicht. Parallel dazu, so Dr. Flachsbarth weiter, müssten Frauen in Afghanistan kultursensibel in ihren Rechten gestärkt werden. Denn: „Frauen sind ,agents of change‘, unverzichtbare Treiberinnen des gesellschaftlichen Wandels. Gerade auch als Mütter gestalten sie die Zukunft ihres Landes mit.“ Als langjährige Partner bei der Unterstützung und Stärkung von Frauen weltweit fordern MISEREOR und der KDFB e.V. die Weltgemeinschaft auf, jetzt zu handeln: „Afghanistan befindet sich in einer akuten Notlage. Wir dürfen jetzt nicht wegschauen.“ Gemeinsam rufen sie zu Spenden für Afghanistan auf. Bundesverband Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. Bundesverband · Kaesenstraße 18 · 50677 Köln · Tel. 0221 860920 · Fax 0221 8609279 bundesverband@frauenbund.de · www.frauenbund.de Pax-Bank Köln · IBAN DE05 3706 0193 0010 5510 13 · BIC GENODED1PAX Vereinsregister 7538 (Amtsgericht Köln) · Steuer-Nr. 214/5859/0192 Veranstaltungshinweis: Die Lage der Frauen in Afghanistan ist auch Thema des Online-Podiums „Umkämpft und bedroht: Frauenrechte in Afghanistan“ am 10. März 2022, 18.00–19.30 Uhr, auf Zoom. Es sprechen:  Luise Amtsberg MdB, Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung  Anna Dirksmeier, MISEREOR-Länderreferentin für Afghanistan  Dr. Maria Flachsbarth, Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) e.V.  Nahid Shahalimi, Aktivistin, Künstlerin und Autorin Redaktionen sind herzlich eingeladen. Die Referentinnen stehen gern für Interviews zur Verfügung. Anmeldung unter diesem Link. Pressekontakt: Barbara Wiegard Pressestelle MISEREOR Berlin barbara.wiegard@misereor.de Tel.: 030/ 4435-198 8 oder +49 171 335 8887 www.misereor.de Marie-Charlotte Merscher Referentin im KDFB-Hauptstadtbüro marie.merscher@frauenbund.de | marie.merscher@kdfb-berlin.de Tel.: 030/ 321 39 01 oder +49 152 24452335 www.frauenbund.de | www.kdfb-berlin.de

Gerechte Bezahlung – auch in der digitalen Arbeitswelt! KDFB zum Equal Pay Day 2022

Köln, 03.03.2022 – Aus Anlass des diesjährigen bundesweiten Equal Pay Day (EPD) am 7. März bekräftigt der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) seine Forderung nach Lohngerechtigkeit für Frauen und Männer, wenn sie gleiche und gleichwertige Arbeit leisten. „Gleichberechtigung hat wesentlich mit gleicher Entlohnung zu tun. Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts müssen grundsätzlich aufgehoben werden, auch in der ständig wachsenden digitalen Arbeitswelt“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger. Die Digitalisierung schreitet in politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Bereichen voran und wird in den kommenden Jahren das Leben grundsätzlich verändern. Der KDFB hält es für dringend erforderlich, dass alle Geschlechter, Generationen und Gesellschaftsschichten von der digitalen Transformation profitieren. „Für viele Frauen hängt eine gesicherte Zukunft von gerechtem Lohn ab. Die berufliche Qualifikation muss Grundlage für eine gerechte Bezahlung sein, auch in der zunehmend digitalen Arbeitswelt“, stellt Monika Arzberger fest. Das diesjährige EPD-Motto „Equal Pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt“ bedeutet laut KDFB, dass die Teilhabe von Frauen in der Erwerbswelt durch den digitalen Wandel keine Verschlechterung erfahren darf. Lohnlücken müssen endgültig geschlossen und Gleichstellung ermöglicht werden. „Die Weiterentwicklung der Digitalisierung für eine gerechte und zukunftsorientierte Gesellschaft hängt von qualifizierten Frauen und Männern ab. Leider sind Frauen in der Digitalbranche noch immer unterrepräsentiert, hier müssen Zugangshürden abgebaut werden. Der digitale Wandel muss von Frauen und Männern gleichermaßen vorangebracht werden und beide müssen davon gleichermaßen profitieren. Auch bei diesem Wandel muss es um gleiche Arbeitsbedingungen, Aufstiegschancen und besonders um gleiche Löhne für alle gehen“, fordert KDFB-Vizepräsidentin Arzberger. Sie weist darauf hin, dass eine gerechte Entlohnung das Risiko von Altersarmut, besonders für Frauen, verringert. Weitere Informationen: www.equalpayday.de.

Ute Hücker Pressesprecherin

KDFB startet Solibrot-Aktion Köln/Aachen,

01.03.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) startet am morgigen Aschermittwoch seine bundesweite Solibrot-Aktion. Sie steht unter dem Motto „Backen. Teilen. Gutes tun.“. Während der Fastenzeit beteiligen sich zahlreiche KDFB-Gruppen und Bäckereien an dieser großen Solidaritäts-Aktion. Seit 2013 ist MISEREOR, das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit, der Kooperationspartner des Frauenbundes. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth und MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel stellen zum Start der 10. Solibrot-Aktion fest: „Entwicklungspolitisches Engagement und Solidarität sind eng miteinander verwoben. Sie kennen keine Grenzen, sondern schaffen gerechtere Lebensbedingungen und damit bessere Zukunftsperspektiven für Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Unser christliches Menschenbild ist unser Ansporn. Menschen, die unter Hunger, Armut, Gewalt oder den Folgen von Naturkatastrophen leiden, benötigen Unterstützung und Solidarität. Deshalb werden wir gemeinsam aktiv und rufen mit der Solibrot-Aktion dazu auf, Mitverantwortung für eine lebenswerte, friedliche und solidarische Welt zu übernehmen.“ Der Kauf eines Solibrotes ist für Flachsbarth und Spiegel sowie für KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik, die die Aktion federführend begleitet, auch ein politisches Zeichen, das im persönlichen Umfeld, im Frauenbund und in der Kirche gesetzt wird: Förderung einer weltweiten Gerechtigkeit und starken Entwicklungszusammenarbeit. Während der Fastenzeit (02.03.– 16.04.2022) bieten auf Initiative von KDFB-Gruppen zahlreiche Bäckereien ein so genanntes „Solibrot“ zum Kauf an. Dabei handelt es sich entweder um ein Brot nach neuem Rezept oder um ein Brot aus dem üblichen Sortiment, für das Kundinnen und Kunden einen zusätzlichen freiwilligen Beitrag, z.B. 50 Cent pro Brot, leisten. Damit unterstützen sie Projekte zur Förderung von Frauen und Familien in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die Solibrot-Aktion ist Bestandteil der jährlichen bundesweiten MISEREOR-Fastenaktion. Diese steht 2022 unter dem Motto „Es geht! Gerecht“. Einzelheiten unter: www.frauenbund.de und www.misereor.de/solibrot.

Ute Hücker Pressesprecherin

Solidarität mit Frauen in England, Wales und Nordirland KDFB zum Weltgebetstag der Frauen

Köln/München, 02.03.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) lädt zur Beteiligung am Weltgebetstag der Frauen ein. Jährlich kommen am ersten Freitag im März in über 150 Ländern Frauen zusammen, um miteinander zu sprechen und Gottesdienst zu feiern. Das Motto für den 4. März 2022 lautet: „Zukunftsplan: Hoffnung“. Christinnen aus England, Wales und Nordirland haben dazu Texte erstellt. „Alle Gottesdienstbesucher*innen wissen, dass die gleiche Liturgie von vielen Millionen Menschen rund um den Globus gefeiert wird - trotz Pandemie und der beängstigenden Situation in Russland und der Ukraine. Das ist ein starkes Zeichen der Hoffnung, Solidarität und Verbundenheit im Glauben“, stellt KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik fest. Wie in den Vorjahren werden sich bundesweit zahlreiche KDFB-Gruppen am Weltgebetstag beteiligen und sich solidarisch zeigen mit Frauen, deren Lebensbedingungen von Gewalt, Diskriminierung und fehlenden Zukunftsperspektiven geprägt ist. Der KDFB Landesverband Bayern bietet seit 1988 ökumenische Vorbereitungswochenenden für den Weltgebetstag (WGT) an. „Frauen können beim Weltgebetstag ihre ganzheitliche Spiritualität leben. Die Grundideen des WGT sind informiertes Beten und betendes Handeln - also Gottesdienst feiern mit dem Wissen um die Lebenssituation im Weltgebetstagsland und die Unterstützung von weltweiten Projekten durch die Kollektengabe“, betont Emilia Müller, Vorsitzende des KDFB Bayern. Die Pandemie und die kriegerische Situation in der Ukraine bestimmen aktuell das Leben vieler Menschen, besonders Frauen. Zuversicht schwindet, Ängste werden stärker. Aber Christ*innen glauben an die Rettung dieser Welt. Diese Hoffnung kommt auch in der Bibelstelle Jeremia 29,11-14 zum Ausdruck, die die Frauen aus England, Wales und Nordirland ausgesucht haben: Gott hat Pläne des Friedens und nicht des Unglücks für die Menschen! Beim Weltgebetstag Spuren der Hoffnung nachzugehen: dazu laden Frauen am 4. März ein. Der KDFB ist seit vielen Jahren Mitglied dieser größten weltweiten ökumenischen Bewegung. Er setzt sich mit anderen christlichen Frauenverbänden für weltweite Frauensolidarität, Frieden und Versöhnung ein. „Unser christliches Menschenbild und unser Demokratieverständnis sind der Motor für unsere Forderungen nach Gerechtigkeit und einem würdevollen Leben für alle Frauen dieser Welt“, so Emilia Müller und Sabine Slawik.

Mehr unter: www.weltgebetstag.de, www.frauenbund.de, www.frauenbund-bayern.de

Ute Hücker Regina Ries-Preiß Pressesprecherin Referentin für Theologie und Spiritualität

Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der Verbraucherservice, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung. Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

Gewalt verhindert Frieden KDFB: Kriegerische Aggression in Russland und der Ukraine sofort beenden

Köln, 28.02.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) verurteilt auf das Schärfste den Bruch des Völkerrechts durch die Angriffe Russlands auf die demokratisch gewählte Regierung und die staatliche Souveränität der Ukraine. „Die aktuelle Bedrohung des Friedens durch den russischen Präsidenten ist auch ein Angriff auf den Frieden in ganz Europa“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Der KDFB ist fassungslos angesichts der Gewalttaten gegen die Zivilbevölkerung und blickt mit Sorge auf die Menschen, die ihrer Freiheit beraubt werden und die aus großer Angst um ihr Leben nun ihr Land verlassen. In einer Stellungnahme fordert der Verband die sofortige Einstellung aller kriegerischer Aggression und die Aufnahme von Gesprächen insbesondere in Anbetracht des Leids der Zivilbevölkerung. „An die Regierungen in Deutschland und Europa appellieren wir eindringlich, all jenen Schutz zu gewähren, die fliehen müssen“, so Maria Flachsbarth. Bereits seit dem Ersten Weltkrieg setzt sich der Frauenbund für weltweiten Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit, eine starke Demokratie und ein Leben in Würde ein. Die damalige Präsidentin Hedwig Dransfeld ergriff 1917 die Initiative zum Bau der Frauenfriedenskirche in Frankfurt-Bockenheim. „Seit über 100 Jahren ist sie ein Mahnmal für den Frieden und gegen den Krieg. Sie ist Ausdruck der tiefen Sehnsucht der Frauen nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit. Gerade heute erheben wir unsere Stimme für Gewaltfreiheit und für alle Menschen in der Ukraine, die sich nach einem friedvollen Leben sehnen“, begründet KDFB-Präsidentin Flachsbarth das Engagement des Verbandes: Gewalt und Krieg verhindern Frieden und eine positive Zukunft.

Ute Hücker Pressesprecherin 

Sorgearbeit ist Aufgabe der Gesellschaft

Köln, 24.02.2022 – Zum Equal Care Day am 1. März erinnert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) daran, dass Sorgearbeit immer noch einen eher geringen Stellenwert in der Gesellschaft hat und weiterhin hauptsächlich „Frauensache“ ist. „Die Corona-Pandemie hat Vieles verschärft deutlich gemacht: die Care-Krise, in der sich unsere Gesellschaft befindet, die Systemrelevanz von Sorgearbeit jeglicher Art, zunehmende psychische Belastungen (mental load), die oft als selbstverständliche Begleiterscheinung eingeordnet werden, unfaire Entlohnung, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Erwerbs- und Sorgearbeit. Trotzdem ist ein großer Teil dieser Care-Arbeit noch immer unsichtbar und hauptsächlich Frauensache“, stellt KDFBPräsidentin Maria Flachsbarth fest. Der KDFB hält Sorgearbeit für eine wesentliche gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der eine größere Achtung zukommen muss. „Es bedarf eines neuen gesamtgesellschaftlichen Konsenses, bei dem eine Jede und ein Jeder das Recht hat, für andere zu sorgen und selbst versorgt zu werden – unabhängig davon, ob man in familiären Strukturen eingebettet ist. Der gesamte Care-Bereich muss als vernetztes System verstanden werden. Es geht darum, nicht bei der Behandlung einzelner Symptome anzusetzen, sondern den gesamten Lebensverlauf in den Blick zu nehmen“, so Flachsbarth. Außerdem fordert der KDFB Politik, Unternehmen und Sozialpartner auf, notwendige Rahmenbedingungen für geschlechtergerechte Aufteilung der Sorgearbeit, optimierte Vereinbarkeit von Erwerbs- und Pflegezeit, mehr vollzeitnahe Teilzeitstellen, größere Entlastung pflegender Angehöriger sowie adäquate Vergütung zu schaffen. Der Equal Care Day findet in Schaltjahren am 29. Februar statt, sonst am 1. März. Das Datum macht deutlich, dass (Für-)Sorge, Pflege von alten, kranken und behinderten Menschen, Familienarbeit, Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen, Unterstützungsarbeit im Haushalt zwar „da“, aber vielfach „unsichtbar“ ist.

Ute Hücker Pressesprecherin

Digitale Talkrunde zum Equal Pay Day 2022

Am 22. Februar 2022 - Zwischen Verantwortung und Flexibilität. Frauen und Equal Pay in digitalen Zeiten Das Bayerische Sozialministerium und der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB Bayern) veranstalten am 22. Februar 2022 um 18:00 Uhr eine digitale Talk-Runde zum Equal Pay Day mit dem Thema: „Zwischen Verantwortung und Flexibilität. Frauen und Equal Pay in digitalen Zeiten“. Gemeinsam mit Staatsministerin Carolina Trautner und KDFB-Landesvorsitzender und Staatsministerin a.D. Emilia Müller diskutieren Finanzfachfrau & Podcasterin Katharina Brunsendorf sowie Magdalena Rogl, Projectlead für Diversity & Inclusion bei Microsoft Germany. Journalistin Anouschka Horn vom BR Fernsehen moderiert die Runde. Der Equal Pay Day fällt dieses Jahr auf den 7. März 2022. Er markiert symbolisch den Zeitraum, in dem Frauen bei gleichem Stundenlohn unentgeltlich arbeiten, während ihre männlichen Kollegen bereits entlohnt werden. Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner: „Frauen müssen das gleiche verdienen wie Männer. Der Equal Pay Day weist uns darauf hin, dass nach wie vor eine geschlechterspezifische Lohnlücke besteht. Deshalb muss es unser Ziel sein, gleiche Arbeit auch gleich zu entlohnen. Das ist eine Frage von Anerkennung und Gerechtigkeit. Wir wollen weiterhin alles tun, um Familien zu stärken und Erziehungs- und Pflegeleistungen wertzuschätzen. Dabei sollen Eltern weiterhin selbst entscheiden können, wie sie ihr Leben organisieren wollen. Die Stellschrauben sind vielfältig und noch lange nicht zu Ende gedreht.“ Dazu die KDFB Landesvorsitzende Emilia Müller: „Gleichberechtigung in Beruf und Familie ist eine Forderung, die den KDFB schon lange bewegt, insbesondere aber im Angesicht der Coronakrise und deren Auswirkungen auf die soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft.“ Begleitend zur Veranstaltung wird es einen Live-Chat geben. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, den Expertinnen ihre Fragen zu stellen. Zur Teilnahme an der kostenfreien Online-Veranstaltung ist eine Registrierung erforderlich: Zur Anmeldung: https://k-9stream.de/equalpayday22/ Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie unter: https://www.frauenbund-bayern.de/epd 

KDFB zur Pfarrgemeinderatswahl: Nutzen Sie Ihr Stimmrecht Frauenbund: Pfarrgemeinde vor Ort muss Heimat für Gläubige bleiben

München, 18.02.2022 - Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) ruft alle Stimmberechtigten und insbesondere die 160.000 Frauenbund-Frauen in Bayern dazu auf, am 20. März 2022 zur Pfarrgemeinderatswahl zu gehen. „Lassen Sie Ihre Stimme nicht verfallen“, appelliert KDFB-Landesvorsitzende Emilia Müller, „und nehmen Sie durch Ihre Wahl Einfluss auf das konkrete Leben in Ihrer Pfarrgemeinde.“ Trotz des Vertrauensverlustes, den die katholische Kirche im Moment durchlebt, haben sich in allen Diözesen genügend Kandidat*innen für die Pfarrgemeinderatswahl zur Verfügung gestellt. Bayernweit werden sich auch in den kommenden vier Jahren wieder etwa 30.000 gewählte Gläubige ehrenamtlich im Pfarrgemeinderat engagieren. Für Müller ist das ein gutes Zeichen dafür, dass es noch genügend Katholik*Innen gibt, die auftreten statt austreten wollen. „Pfarrgemeinderät*innen gestalten das Alltagsleben ihrer Gemeinde und können dafür sorgen, dass die Gemeinde vor Ort für die Gläubigen Heimat bleibt", so Müller. Die Beteiligung vieler Frauen und Männer bringt die Chance, Kirche in ihrer großen Vielfalt erlebbar zu machen. „Kirche sind wir alle: eine Glaubensgemeinschaft von Frauen und Männern, die ihre unterschiedlichen Talente zum Wohle aller einbringen“, betont Müller und macht deutlich: „Wer den Pfarrgemeinderat stärkt, kann seine Wünsche und Vorstellungen für die Kirche vor Ort besser voranbringen.“ Das Münchner Missbrauchsgutachten hat die katholische Kirche in ihren Grundfesten erschüttert und führt zu einem Vertrauensverlust. Deshalb ist es für Müller wichtig, dass es weiterhin mutige, unerschrockene Pfarrgemeinderät*innen gibt, die dafür sorgen, dass etwaige Missstände offen angesprochen werden. Die Mitglieder des Frauenbundes prägen das Leben in den Pfarreien außerordentlich stark. Viele Pfarrgemeinderätinnen kommen aus den Reihen des Frauenbundes. KDFB-Frauen verbinden die Anliegen des Verbandes mit dem Wohl der Gemeinde. Dadurch ergeben sich wertvolle Synergieeffekte. Der KDFB ist der größte Frauenverband in Bayern. Seit mehr als 110 Jahren setzt er sich für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Gesellschaft, Kirche, Politik und Wirtschaft ein. Das Leben in den Pfarrgemeinden in Bayern und der Pfalz ist wesentlich geprägt von der Arbeit der 1.500 Zweigvereine des Frauenbundes. 

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

Dritte Synodalversammlung bringt Kirche in Bewegung

Köln, 07.02.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) bewertet die Ergebnisse der Synodalversammlung vom 03. – 05.02.2022 in Frankfurt als wegweisend für die katholische Kirche in Deutschland. „Die guten Vorlagen der Foren, die intensiven und konstruktiven Beratungen aller Synodalen, das klare Bekenntnis zu Geschlechtergerechtigkeit sowie die tragfähigen Beschlüsse stellen Weichen für eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche. Sie muss sich weiterbewegen, auch Schuld eingestehen. Nur so wird die Kirche ihrer Aufgabe gerecht, den Menschen heute das Evangelium zu verkünden. Wir fordern und hoffen, dass die Ergebnisse der Synodalversammlung die Grundlage für weitere Entscheidungen in der Deutschen Bischofskonferenz und in Rom bilden“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Als historisches Ereignis sieht der Frauenbund die Annahme aller Texte des Forums „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ in der ersten Lesung. Nach vielen Jahren des Argumentierens und Diskutierens ist damit ein wichtiger Schritt vollzogen: das Bekenntnis für die Öffnung des Diakonats für Frauen. „Der Diakonat der Frau ist ein zentrales Amt, um das Evangelium in der Gesellschaft heute erfahrbar zu machen. Frauen müssen ihrer Berufung folgen können. Nicht die Teilhabe von Frauen an allen Diensten und Ämtern ist begründungspflichtig, sondern der Ausschluss von Frauen vom sakramentalen Amt“, so die KDFB-Präsidentin. Sie dankt besonders jenen Bischöfen, die sich zum Diakonat für Frauen bekennen und die damit allen, die sich seit vielen Jahren dafür einsetzen, den Rücken stärken. Mit Blick auf eine notwendige Modernisierung der kirchlichen Sexualmoral und die Neubewertung der Homosexualität stellt der KDFB fest: „Die Qualität von Beziehungen und die Liebe der Menschen müssen im Vordergrund stehen. Würde und Gotteskindschaft eines jeden Menschen, unabhängig von seiner oder ihrer Sexualität, sind zu unterstreichen. Diskriminierungen darf es in der Kirche nicht geben.“ Das Forum „Leben in gelingenden Beziehungen“ habe deutlich gemacht, dass die Positionierung zu Fragen der Sexualität, der Segnung von Paarbeziehungen außerhalb der Ehe und auch zur kirchlichen Grundordnung, des Arbeitsrechts, wesentlich zur Glaubwürdigkeit der Kirche heute beitragen, so Maria Flachsbarth.

Ute Hücker Pressereferentin

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

Klimabewusstes Handeln im Verband – KDFB erfüllt erneut Anforderungen von „Zukunft Einkaufen“

Köln, 08.02.2022 - Im Katholischen Deutschen Frauenbund e.V. (KDFB) engagieren sich seit vielen Jahren Frauen für die Bewahrung der Schöpfung, Klimaschutz und eine globale ökologische Umkehr. Dabei fordert der Verband neben einer deutlichen Verstärkung von Maßnahmen zur Energieeinsparung auch konkrete effiziente Schritte zur Energienutzung. Im Rahmen einer nachhaltigen Beschaffungspolitik hat sich der KDFB zudem für den ökologisch verträglichen Einkauf von Büromaterialien, Papier etc. verpflichtet. Nun erhielt der Bundesverband für sein klimabewusstes Handeln erneut das Siegel „Zukunft Einkaufen“. „Tag für Tag haben wir vielfältige Möglichkeiten, durch kleine Aktivitäten und konkretes ökologisches Handeln zum Schutz des Klimas und zum verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung beizutragen. Ganz konkret im eigenen Umfeld, sei es zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit. Der KDFB-Bundesverband hat sich schon vor Jahren für eine Selbstverpflichtung entschieden. Wir stellen uns den Herausforderungen und bessern dort nach, wo es möglich und nötig ist“, erklärt KDFBVizepräsidentin Rose Schmidt. Besondere Meilensteine in den letzten Jahren waren die Durchführung der bundesweiten Aktionswoche „für mich. für dich. fürs Klima.“ und eine stärkere Vernetzung des KDFB mit anderen Verbänden und Organisationen, die sich intensiv mit Fragen der Klimagerechtigkeit auseinandersetzen. Außerdem fanden für Multiplikatorinnen verschiedene Seminare und Arbeitstagungen zu Themen wie „Rund ums Wasser“ und „Klimawandel" statt. Nach der ersten Zertifizierung aufgrund den Richtlinien von „Zukunft Einkaufen“ im Dezember 2015 und der Rezertifizierung 2018 erfolgte im Januar 2022 wieder eine Überprüfung der Aktivitäten der letzten Jahre und der zukünftigen Ziele. Dabei wurde besonders die Entwicklung von Arbeitsprozessen und Beschaffungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit abgefragt. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Umwelterklärung zusammengefasst (www.frauenbund.de).

Ute Hücker

Pressesprecherin

Klimabewusstes Handeln im Verband – KDFB erfüllt erneut Anforderungen von „Zukunft Einkaufen“

Köln, 08.02.2022 - Im Katholischen Deutschen Frauenbund e.V. (KDFB) engagieren sich seit vielen Jahren Frauen für die Bewahrung der Schöpfung, Klimaschutz und eine globale ökologische Umkehr. Dabei fordert der Verband neben einer deutlichen Verstärkung von Maßnahmen zur Energieeinsparung auch konkrete effiziente Schritte zur Energienutzung. Im Rahmen einer nachhaltigen Beschaffungspolitik hat sich der KDFB zudem für den ökologisch verträglichen Einkauf von Büromaterialien, Papier etc. verpflichtet. Nun erhielt der Bundesverband für sein klimabewusstes Handeln erneut das Siegel „Zukunft Einkaufen“. „Tag für Tag haben wir vielfältige Möglichkeiten, durch kleine Aktivitäten und konkretes ökologisches Handeln zum Schutz des Klimas und zum verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung beizutragen. Ganz konkret im eigenen Umfeld, sei es zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit. Der KDFB-Bundesverband hat sich schon vor Jahren für eine Selbstverpflichtung entschieden. Wir stellen uns den Herausforderungen und bessern dort nach, wo es möglich und nötig ist“, erklärt KDFBVizepräsidentin Rose Schmidt. Besondere Meilensteine in den letzten Jahren waren die Durchführung der bundesweiten Aktionswoche „für mich. für dich. fürs Klima.“ und eine stärkere Vernetzung des KDFB mit anderen Verbänden und Organisationen, die sich intensiv mit Fragen der Klimagerechtigkeit auseinandersetzen. Außerdem fanden für Multiplikatorinnen verschiedene Seminare und Arbeitstagungen zu Themen wie „Rund ums Wasser“ und „Klimawandel" statt. Nach der ersten Zertifizierung aufgrund den Richtlinien von „Zukunft Einkaufen“ im Dezember 2015 und der Rezertifizierung 2018 erfolgte im Januar 2022 wieder eine Überprüfung der Aktivitäten der letzten Jahre und der zukünftigen Ziele. Dabei wurde besonders die Entwicklung von Arbeitsprozessen und Beschaffungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit abgefragt. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Umwelterklärung zusammengefasst (www.frauenbund.de).

Ute Hücker Pressesprecherin Der Katholische Deutsche Frauenbund (

KDFB: Klares Nein zu Genitalverstümmelung

Köln, 03.02.2022 – Zum Internationalen Tag gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar fordert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) die Politik auf, sich vehement für die weltweite Beendigung weiblicher Genitalverstümmelung und Beschneidung einzusetzen. „Diese Praktiken sind eine tiefe Verletzung der Menschenrechte und Missachtung der Würde von Mädchen und Frauen. Sie geschehen nicht nur in fernen Ländern, sondern auch in Deutschland und Europa“, stellt KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik fest. Weibliche Genitalverstümmelung ist Ausdruck tief verwurzelter Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und eine Diskriminierung von Mädchen und Frauen. Sie ist nicht zu dulden, sondern muss aus KDFB-Sicht weltweit abgeschafft werden. Betroffene leiden ihr Leben lang an den körperlichen, seelischen und sozialen Folgen der Beschneidung, die aufgrund von Traditionen und Normen, kulturell geprägten Vorstellungen von Weiblichkeit, gesellschaftlichem Druck, männlicher Macht und vermeintlich religiösen Argumenten vollzogen wird. Der KDFB setzt sich dafür ein, dass Frauen grundsätzlich ein selbstbestimmtes, gewaltfreies und eigenverantwortliches (Sexual-)Leben führen können. „Frauen sind Subjekte und keine Objekte, über die eine andere Person bestimmen kann. Es muss überall verstanden werden, dass Genitalverstümmelung ein nicht wiedergutzumachendes Verbrechen ist. Frauenrechte sind Menschenrechte, ohne Wenn und Aber“, so Sabine Slawik. Von der Politik fordert der KDFB, erlittene und drohende Folgen der Genitalverstümmelung konsequent als geschlechterspezifische Verfolgung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) anzuerkennen. Unabhängig vom Grad der Beschneidung (partielle oder vollständige Entfernung der weiblichen Genitalien) muss ein Anspruch auf Asyl in Deutschland bestehen. Außerdem sollen Frauen und Mädchen, die von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht sind, frühzeitig rechtlich und fachmedizinisch aufgeklärt werden. Beratungen müssen niedrigschwellig und kultursensibel erfolgen. Das Thema soll Bestandteil der Ausbildung von Ärzt*innen, Hebammen, Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen und Lehrer*innen werden, damit sie für den Kontakt mit Betroffenen gut geschult sind. Ute Hücker Pressesprecherin

Für Diversität in der katholischen Kirche! Katholische Verbände und Organisationen unterstützen die Initiative #OutInChurch - für eine Kirche ohne Angst

Köln, 24. Januar 2022 – „Die katholische Kirche ist so vielfältig wie die Gesellschaft selbst und Heimat für jede*n. Niemand darf wegen der eigenen sexuellen Orientierung und /oder geschlechtlichen Identität diskriminiert oder ausgeschlossen werden“, stellen über 20 katholische Verbände und Organisationen, darunter auch der KDFB, in einer gemeinsamen Erklärung fest. Sie unterstützen damit die Initiative #OutInChurch – für eine Kirche ohne Angst. Die beteiligten Verbände und Organisationen betonen die Notwendigkeit von mehr Diversität in der katholischen Kirche. Es darf nicht länger hingenommen werden, dass Menschen in kirchlichen Kontexten – seien es Hauptberufliche im kirchlichen Dienst oder Ehrenamtliche in Verbänden – aus Angst gegenüber Kirchenvertreter*innen ein Schattendasein führen müssen, wenn sie nicht dem von der Kirche normierten Geschlechterbild entsprechen. Darum sei ein Outing im Rahmen von #OutInChurch ein mutiger und für viele sicherlich kein einfacher Schritt, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Mit der Stärke ihrer gemeinsamen Stimme solidarisieren sich die beteiligten Verbände und Organisationen mit ihnen und schließen sich den Forderungen der Initiative an. Weit mehr als 100 Personen outen sich in der Kampagne #OutInChurch als lesbisch, schwul, bi, trans*, inter, queer oder non-binär. Sie sind oder waren in unterschiedlichen Bereichen der katholischen Kirche tätig, z.B. in der sozialen und caritativen Arbeit, Katechese, Erziehung, Pflege, Seelsorge, Kirchenleitung, Verwaltung oder im Bildungsbereich. Alle Informationen sowie Forderungen: www.outinchurch.de

Gemeinsame Erklärung katholischer Verbände und Organisationen Für Diversität in der katholischen Kirche!

Die katholische Kirche ist so vielfältig wie die Gesellschaft selbst und Heimat für jede*n. Niemand darf wegen der eigenen sexuellen Orientierung und /oder der geschlechtlichen Identität diskriminiert oder ausgeschlossen werden. Das betrifft auch Hauptberufliche und Ehrenamtliche, die sich in der katholischen Kirche sowie in Verbänden und Organisationen aus Überzeugung und auf vielfältige Weise engagieren. Diverse Menschen müssen in der katholischen Kirche sicht- und hörbar werden. Wir stellen uns deshalb ausdrücklich gegen Homophobie und fordern eine Kultur der Diversität in der katholischen Kirche. Wir brauchen eine kirchliche Sexualmoral, die die Lebenswirklichkeit der Menschen akzeptiert und respektiert. Es darf nicht länger hingenommen werden, dass Menschen in kirchlichen Kontexten aus Angst gegenüber Kirchenvertreter*innen ein Schattendasein führen müssen, wenn sie nicht dem von der Kirche normierten Geschlechterbild entsprechen. Ein Outing im Rahmen von #OutInChurch ist ein mutiger und für viele sicherlich kein einfacher Schritt. Mit der Stärke unserer gemeinsamen Stimme solidarisieren wir uns mit den mutigen Personen - auch in unseren Reihen - und unterstützen ihre Forderungen. Als katholische Verbände und Organisationen setzen wir uns für Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche ein und engagieren uns auf dem Synodalen Weg. Christ*innen wollen und sollen sich grundsätzlich gleichwertig, gleichberechtigt und in ihrer Einmaligkeit wertgeschätzt fühlen. Wir brauchen jetzt und in der Zukunft eine glaubwürdige und angstfreie Kirche, in der alle Christ*innen willkommen sind. Deshalb fordern wir, dass Diskriminierungen und Ausgrenzungen, besonders im kirchlichen Arbeitsrecht, grundsätzlich unterbunden werden. Gleichzeitig rufen wir alle Menschen, ob innerhalb oder außerhalb der Kirche, dazu auf, ebenfalls ein Zeichen für eine Kultur der Diversität in der katholischen Kirche zu setzen und sich für eine Kirche ohne Angst zu engagieren. Das Manifest und die Kernforderungen der Initiative #OutInChurch – für eine Kirche ohne Angst befinden sich auf der Website www.outinchurch.de. 24. Januar 2022 Folgende katholische Verbände und Organisationen unterstützen die Initiative #OutInChurch und sind Unterzeichner*innen der Gemeinsamen Erklärung: AGENDA – Forum katholischer Theologinnen e.V. AKH – Arbeitsgemeinschaft Katholischer Hochschulgemeinden BDKJ – Bund der Deutschen Katholischen Jugend e.V. BKRG – Bundesverband der katholischen Religionslehrer und –lehrerinnen an Gymnasien e.V Bundesverband der Gemeindereferent/-innen Deutschlands e.V. BVPR – Berufsverband der Pastoralreferent*innen in Deutschland e.V. DPSG – Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg e.V. Gemeinschaft Christlichen Lebens – Jungen und Männer (GCL-JM) Gemeinschaft Christlichen Lebens – Mädchen und Frauen (GCL-MF) INFAG – Interfranziskanische Arbeitsgemeinschaft Initiative Maria 2.0 Initiative „meinGottdiskriminiertnicht.de“ Junge AGENDA KAB – Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands e.V. Katholisches LSBT+ Komitee KDFB – Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. kfd – Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands – Bundesverband e.V. KLJB – Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e.V. Pax Christi – deutsche Sektion e.V. PSG – Pfadfinderinnenschaft St. Georg e.V. SkF – Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. SKM – Sozialdienst katholischer Männer Bundesverband e.V. VKR – Verband der Katholischen Religionslehrerinnen und Religionslehrer an berufsbildenden Schulen e.V. Wir sind Kirche e.V. – KirchenVolksBewegung Zentralkomitee der deutschen Katholiken e.V. (ZdK) – Präsidium

Streichung des § 219a: KDFB und kfd lehnen Referentenentwurf strikt ab.

Köln/Düsseldorf, 19. Januar 2022 - Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands e.V. (kfd) kritisieren den Referentenentwurf von Bundesjustizminister Marco Buschmann zur Streichung von §219a aufs Schärfste. Die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil betont: „Wir müssen von Staats wegen und aus der Gesellschaft heraus alles dafür tun, dass Frauen, die ungewollt schwanger werden, Unterstützung und Informationen bekommen. Das ist etwas deutlich anderes, als Frauen eine Abtreibung aktiv anzubieten. Werbung für Schwangerschaftsabbrüche, wie zum Beispiel Flyer in Wartezimmern, halten wir angesichts der schwierigen Konfliktsituation von Frauen für nicht angemessen. Ich möchte mir auch nicht vorstellen, in den Sozialen Medien oder auf Bildschirmen in der S-Bahn plötzlich Werbebanner zu sehen, auf denen dann um das günstigste Abtreibungsangebot gefeilscht wird.“ Beide Frauenverbände bekräftigen ausdrücklich ihre Forderung nach der unbedingten Notwendigkeit, die flächendeckende und qualitätsgesicherte Versorgung durch psychosoziale Beratungsstellen sicherzustellen, um schwangere Frauen (und ihre Partner*innen) in existentiellen Krisen vor und nach ihrer Entscheidung begleiten zu können. Die Streichung des §219a ändert daran überhaupt nichts. Mit der Gesetzesnovelle 2019 wurde im Paragraph 219a bereits die Informationslage für schwangere Frauen in Notlagen sowie die Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten von Ärztinnen und Ärzten, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, klar geregelt. Daher betont KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth: „Mit wenigen Klicks landen Ratsuchende im Internet bei Adresslisten von Ärzt*innen in ihrem Bundesland, die Abbrüche anbieten; Organisationen informieren über rechtliche und inhaltliche Fragen. Es besteht also weder ein Informationsdefizit noch eine Rechtsunsicherheit und damit keine Notwendigkeit zur Abschaffung von §219a. Neben dem reproduktiven Recht der Frau muss es um den Schutz des ungeborenen Lebens und zugleich um eine gute Beratung der schwangeren Frau gehen: eine Beratung, die ergebnisoffen ist und die der Schwangeren auch Möglichkeiten für ein Leben mit dem Kind zeigt“. Gleichzeitig warnen Flachsbarth und Heil vor weiteren politischen Entscheidungen hinsichtlich der Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen: „Die Paragraphen 218 und 219a Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) Bundesgeschäftsstelle Kaesenstraße 18, 50677 Köln Ute Hücker, Pressesprecherin 0221 86092-24 ute.huecker@frauenbund.de www.frauenbund.de Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. Prinz-Georg-Straße 44, 40477 Düsseldorf Pressestelle 0211 44992-25 presse@kfd.de www.kfd.de stellen einen breiten gesellschaftlichen Konsens dar. An diesen Grundpfeilern darf nicht gerüttelt werden. Schutz und Wohl des Kindes müssen wie die Unterstützung schwangerer Frauen weiterhin Pflichtaufgabe des Staates sein. Werbung für eine Abtreibung widerspricht der Würde des Menschen“.

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein. www.frauenbund.de Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands

(kfd) ist mit rund 400.00 Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. www.kfd.de

Ehrenamt – Gleichberechtigung – Innovation Der KDFB Bayern und die Ehrenamtsbeauftragte feiern den Tag des Ehrenamtes 2021

München, 02.12.2021 – Ehrenamtliches Engagement rund um echte Partnerschaft zwischen den Geschlechtern – das steht dieses Jahr beim KDFB Bayern im Mittelpunkt des Internationalen Tages des Ehrenamtes. Mit Unterstützung der Bayerischen Ehrenamtsbeauftragten Eva Gottstein MdL, wurden drei Konzepte aus dem generationenübergreifenden, digitalen Hackathon #gleichistgleich für Geschlechtergerechtigkeit prämiert. Veranstaltet wurde der Hackathon im März 2021 vom KDFB Bayern, gefördert durch das Bayerische Sozialministerium. Dabei beschäftigten sich rund 200 Teilnehmende zwischen 18 und 85 Jahren mit Chancen und Risiken der Corona-Krise, Gleichstellung der Geschlechter und „eine Gesellschaft mit Zukunft“. Nachfolgende prämierte Ideen aus dem Hackathon #gleichistgleich erhielten zum Tag des Ehrenamtes einen professionellen Videodreh: „Let’s talk about roles“ Ein Kartenspiel zur bewussten Auseinandersetzung mit fairer Verteilung von Erwerbs- und Care-Arbeit und individueller Entscheidungsfindung. Das siebenköpfige Team will stereotype Denkmuster und Erwartungshaltungen spielerisch widerspiegeln. Das Feedback des TestPärchens: „Egal, wie gut man sich zu kennen glaubt, im Spiel lernt man Neues über seine Beziehung!“ VIDEO 1 – 3:27 Min „Paritätische Repräsentanz in den Parlamenten“ Für mehr Demokratie sollen alle Bürger*innen für ein paritätisches Wahlrecht sensibilisiert werden. Dazu informiert die Konzeptgruppe, warum Frauen im Wahlsystem unterrepräsentiert sind und zeigt Lösungsvorschläge auf. Ob nun Studentin oder Professorin, alle im Team verbindet der gemeinsame Wunsch nach paritätischen Wahllisten und paritätischer Vergabe der Direktmandate. VIDEO 2 – 1:23 Min (Trailer) Komplette Fassung: VIDEO „meinKDFB.digital“ Digitale Teilhabe ist keine Frage des Alters, sondern des persönlichen Willens – unter diesem Motto hat das bunt gemischte Team eine App entwickelt, mit der sich Vereinsleben einfach, digital und selbstbestimmt organisieren lässt. „Es werden immer mehr Lebensbereiche digitalisiert, dabei werden ältere Generationen oft vergessen“, so die Sorge des Teams. Mitentwickelt hat unter anderem auch eine 75-jährige Frauenbundfrau – sie hat sich beim KDFB-Hackathon zum ersten Mal an die Erstellung einer App gewagt. VIDEO 3 – 1:58 Min Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein.

Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der Verbraucherservice, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

Kontakt: Marion Hornung, hornung@frauenbund-bayern.de Tel. 089 / 28 623 715

Ehrenamtliches Engagement - Stütze der Gesellschaft

Köln, 02.12.2021 – Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember stellt Maria Flachsbarth, Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) fest: „Ehrenamtliches Engagement stützt die Gesellschaft, macht sie tragfähig und lebendig. Wer sich freiwillig einsetzt, auch in Krisenzeiten, fördert den Zusammenhalt und stärkt die Demokratie. Dies verdient Respekt und Dank sowie auf politischer Ebene eine dauerhafte Förderung.“ Die oft sehr zeitintensiven und verantwortungsvollen Tätigkeiten von Ehrenamtlichen, die sie unentgeltlich in ihrer Freizeit leisten, bedürfen der Würdigung und dauerhaften Unterstützung seitens der Politik. „Wir begrüßen das Vorhaben der neuen Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellte neue Engagementstrategie gemeinsam mit der Zivilgesellschaft zu erarbeiten sowie Freiwillige durch ein Ehrenamtskonzept zu stärken. Der digitale Wandel hat den Alltag vieler Menschen bereits gründlich verändert und damit auch die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt. Begegnungen und Aktivitäten finden weniger persönlich, sondern vielfach im digitalen Raum statt. Hier brauchen Träger und Organisationen Hilfen bei der Umsetzung sowie eine verlässliche Förderung“, so Maria Flachsbarth. Durch Corona und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen können zahlreiche Ehrenämter nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen ausgeübt werden. Das hat laut KDFB bei Ehrenamtlichen und bei denjenigen, mit denen sie in gewohnter Weise Zeit verbringen, zu zahlreichen Veränderungen im Zusammensein und in der Unterstützung geführt. „Die Pandemie verstärkt vielfach Vereinsamung und Rückzug aus dem gesellschaftlichen, kirchlichen und verbandlichen Leben. Trotz Beeinträchtigungen und Ungewissheiten entstehen dennoch neue kreative Formen des Kontaktes und des Engagements. Das Ehrenamt ist ein Indikator für Mitmenschlichkeit, Solidarität und für einen stabilen gesellschaftlichen Zusammenhalt“, erklärt KDFB-Präsidentin Flachsbarth. Sie dankt allen Engagierten ausdrücklich für das, was sie neben Familie und Beruf ehrenamtlich leisten.

Ute Hücker Pressesprecherin 

Impfen ist Nächstenliebe

Impfen ist Nächstenliebe Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) appelliert an alle Mitglieder, Impfangebote zur Überwindung der Corona-Pandemie in Deutschland anzunehmen und sich damit zu einer gesellschaftlichen Solidarität zu bekennen. Wir sind besorgt angesichts der aktuellen Corona-Situation, der bundesweit steigenden Inzidenzwerte und der zunehmend dramatischen Lage auf den Intensivstationen der Krankenhäuser. Die Pandemie bringt das gewohnte Leben aus dem Takt, ruft Verunsicherung und Ängste hervor angesichts der hohen Zahl erkrankter und verstorbener Menschen. Die Zahl der infizierten Menschen, die nicht geimpft sind - auch der Kinder und Jugendlichen - wächst täglich rasant. Auch wenn die meisten von ihnen den Corona-Infekt gut überstehen, bleibt das Risiko gesundheitlicher Langzeitfolgen. Außerdem droht zum wiederholten Mal die Schließung von Schulen und Universitäten, Freizeiteinrichtungen und anderen Orten der Begegnung. Betroffen ist auch der Arbeitsmarkt. Wirtschaftliche Folgen wie Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Lieferengpässe oder eingeschränkte Ladenöffnungszeiten werden die Gesellschaft erneut herausfordern. Besonders viele kleine Unternehmen sind dabei in ihrer Existenz gefährdet. Und auch ein Staat, der so wohlhabend ist wie der unsere, gerät an die Grenzen seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Corona ruft zum Handeln auf. Viele Bürger*innen sind bereits vorsichtiger im Umgang mit anderen, reduzieren Kontakte, testen sich regelmäßig und häufiger. Die Pandemie erledigt sich nicht durch Warten oder Verweigern. Sie ist keine Erkältung, die nach einer Weile wieder verschwindet. Das Gegenteil ist der Fall: Corona breitet sich aus, gefährdet die Gesundheit aller Generationen, schränkt das Miteinander im persönlichen und beruflichen Umfeld ein. Trotz dieser bedrohlichen Situation gibt es eine Minderheit von Menschen, die den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission nicht traut, die Vorsichtsmaßnahmen für übertrieben und nicht notwendig erachtet und eine Impfung ablehnt. Der Eindruck verfestigt sich, dass sie ihre persönliche Meinung, Freiheit und Verhaltensweisen für wichtiger halten, als die Solidarität mit den Menschen, die besonders verletzlich sind, wie kleine Kinder, Pflegebedürftige und Patient*innen mit einer Immunschwäche z.B. während einer Krebsbehandlung oder nach einer Organtransplantation. Als KDFB stellen wir fest: In unserem Verband hat Solidarität einen hohen Stellenwert. Sie bedeutet, Verantwortung für andere zu übernehmen, auch wenn dies - im Fall der Impfung - persönliche Überwindung kostet. Eine tragfähige Solidargemeinschaft braucht die Bereitschaft für ein uneingeschränktes Ja zur gemeinsamen Bewältigung einer Krise. Sie muss auch bereit sein, für einen gewissen Zeitraum ei- Bundesverband gene Interessen zurückzustellen und Gewohnheiten zu durchbrechen. Solidarität ist in unserem Verständnis eng verknüpft mit Nächstenliebe, Achtung und Wert-schätzung, sowie einem sorgsamen Umgang miteinander, in dem wir füreinander Verantwortung übernehmen. Deshalb bekräftigt der KDFB den Impfaufruf von Papst Franziskus und den deutschen Bischöfen. Wir bitten Sie: Lassen Sie sich impfen! Seien Sie Vorbild und stärken Sie den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Der Schutz des eigenen Lebens und das Ihrer Angehörigen, Freund*innen, Nachbar*innen, Kolleg*innen und all jener, denen Sie täglich begegnen, muss in dieser schwierigen Zeit Priorität haben. Bekämpfen wir die Corona-Pandemie gemeinsam, damit wir in absehbarer Zeit gewohnte Freiheiten und das Leben wieder neu genießen können.

Beschluss des KDFB-Bundesvorstands, 27.11.2021

KDFB-Glückwunsch an das neue ZdK-Präsidium.

Köln, 19.11.2021 – „Wir freuen uns sehr über die Wahl von Irme Stetter-Karp als ZdK-Präsidentin und gratulieren ihr und den ebenfalls gewählten Vize-Präsident*innen Birgit Mock, Claudia Nothelle, Thomas Söding und Wolfgang Klose sehr herzlich. Damit bricht eine neue Ära für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken an, denn auf die zweite Frau als Präsidentin hat die katholische Lai*innenbewegung fast ein Vierteljahrhundert gewartet“, erklärt Maria Flachsbarth, Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB). Der KDFB begrüßt die Wahl einer Frau im Amt der Präsidentin ausdrücklich und betont, dass mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche, auch in Führungs- und Leitungspositionen, zu einer Selbstverständlichkeit werden muss. „Wir wünschen Frau Stetter-Karp und dem Präsidium eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, besonders bei der konsequenten Fortsetzung des Synodalen Wegs. Notwendige Reformen für eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche bleiben ein wichtiges Ziel für das ZdK. Gleiches gilt für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen“, erklärt Maria Flachsbarth. Ein besonderer KDFB-Glückwunsch geht an die neue Vize-Präsidentin Birgit Mock. „Die Freude über das Wahlergebnis beinhaltet für uns auch einen Wermutstropfen. Birgit Mock hat angekündigt, dass sie in Folge der Wahl ihren Rücktritt aus dem KDFB-Bundesvorstand erklären wird. Der Frauenbund verliert damit eine langjährige äußerst engagierte Vize-Präsidentin. Dennoch freuen wir uns mit ihr über das klare Votum der ZdK-Vollversammlung und wünschen ihr alles Gute und viel Energie für die neuen Aufgaben“, so die KDFB-Präsidentin. Herzlich bedankt sich der KDFB bei seinem Mitglied Claudia Lücking-Michel für die langjährige Vize-Präsidentschaft im ZdK und das große Engagement in der katholischen Lai*innenbewegung. „Du warst bewegend und prägend, im ZdK und in der katholischen Kirche. Deine Worte hatten Gewicht – Danke dafür!“, stellt Maria Flachsbarth fest, die über den Wechsel des KDFB- und ZdK-Staffelstabs von Claudia Lücking-Michel an Birgit Mock erfreut ist.

Ute Hücker

Pressesprecherin 

Es wird Zeit für eine ZdK-Präsidentin

Köln, Düsseldorf, 11.11.2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands Bundesverband e.V. (kfd) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) unterstützen die Kandidatur von Dr. Irme Stetter-Karp als neue Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). KDFB, kfd und BDKJ erinnern daran, dass seit der ersten und bislang einzigen Präsidentschaft einer Frau im Spitzenamt des ZdK durch Rita Waschbüsch (1988 – 1997) mittlerweile 24 Jahre vergangen sind. „Es wird wieder Zeit für eine Frau als Präsidentin! An dieser zentralen Position der katholischen Lai*innenbewegung haben wir jetzt gemeinsam die Chance zur Veränderung und unterstreichen damit unsere Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit und mehr Frauen in kirchlichen und gesellschaftlichen Führungs- und Leitungspositionen“, so Maria Flachsbarth (KDFB), Mechthild Heil (kfd) und Gregor Podschun (BDKJ). „Zumal die Zeit für Veränderung jetzt ist: Das macht sich formal fest am Umzug des ZdK von Bonn nach Berlin und der damit verbundenen - auch personellen – Neuorganisation. Veränderung ist aber auch erforderlich, um die anstehenden Beschlüsse des Synodalen Wegs umzusetzen.“ Die drei Verbände sind überzeugt: „Dr. Irme Stetter-Karp ist für diese Aufgaben in hohem Maße befähigt: Sie verfügt über ein breites, langjähriges Erfahrungsspektrum in kirchlichen Strukturen, Organisationen und Verbänden. Ihre fundierten sozialpolitischen Kenntnisse, ihre Führungserfahrung im caritativen Bereich und ihr Engagement für öffentliche und private Fürsorge sind dafür exzellente Voraussetzungen. Darüber hinaus hat sie sich in ihren verschiedenen beruflichen Kontexten intensiv mit drängenden Fragen und Herausforderungen zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und Ermöglichung eines Lebens in Würde für alle Menschen beschäftigt. Aus unserer Sicht ist es unverzichtbar, dass sich die katholische Kirche mit diesen Aspekten in all ihrer Komplexität auseinandersetzt und gesellschaftliche Impulse setzt. Sozialpolitik und Kirchenpolitik müssen ineinandergreifen, damit sie gemeinsam stark sind und den Menschen dienen. Die Wahl von Dr. Irme Stetter-Karp zur ZdK-Präsidentin wäre daher ein starkes Signal des Aufbruchs“, erklären die drei Verbandsvorsitzenden.

Ute Hücker Pressesprecherin Bundesverband Pressekontakte Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) Ute Hücker Pressesprecherin E-Mail: ute.huecker@frauenbund.de Tel.: 0221 – 860 92 24 www.frauenbund.de

Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) Jutta Laege Leiterin Kommunikation E-Mail: laege@kfd.de Tel.: 0211 – 4499 243 www.kfd.de

Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Christiane Schnaubelt Pressesprecher E-Mail: schnaubelt@bdkj.de Tel.: 02 11/46 93-155 www.bdkj.de/presse

KDFB gratuliert dem neuen Bundestags-Präsidium

Köln, 26.10.2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) gratuliert Bärbel Bas zur Wahl als Präsidentin des Deutschen Bundestags und wünscht ihr und dem gesamten Präsidium viel Freude und eine gute Zusammenarbeit. „Es ist mehr als richtig und notwendig, dieses protokollarisch zweithöchste Amt im Staat mit einer Politikerin zu besetzen. Die Zeit dafür ist mehr als reif, denn nach Annemarie Renger (1972 – 1976), der ersten Frau und Sozialdemokratin in diesem Amt, und der CDU-Politikerin Rita Süssmuth (1988 – 1998) steht es dem deutschen Parlament gut an, nun wieder ein deutliches Zeichen für Gleichberechtigung und Chancengleichheit zu setzen“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Bärbel Bas ist laut Flachsbarth eine gestandene Abgeordnete aus den Reihen der größten Fraktion des Bundestags, der SPD, die sich neben Themen wie Gesundheit, Bildung, Sicherung des Sozialstaates auch für Gleichstellungspolitik stark macht. „Besonders freut es mich, dass neben der Präsidentin Bas auch Yvonne Magwas (CDU/CSU), Aydan Özoguz (SPD), Petra Pau (Die Linke) und Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) als Vizepräsidentinnen gewählt wurden. Erstmals ist das Bundestags-Präsidium vornehmlich weiblich besetzt und die Parität mehr als erreicht! Ich wünsche allen, dass sie gemeinsam mit Wolfgang Kubicki (FDP) als Vizepräsident dem neuen Deutschen Bundestag zielführend vorstehen und durch ihre politische Arbeit deutlich zur Stärkung der Demokratie beitragen“, so Maria Flachsbarth.

Ute Hücker

Pressesprecherin

KDFB fordert schärfere Maßnahmen für den Klimaschutz

Köln, 28.10.2021 – Zur 26. Weltklimakonferenz in Glasgow (31.10. – 12.11.2021) appelliert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) an die teilnehmenden Staaten und besonders an die politisch Verantwortlichen aus Deutschland, sich vehement für schärfere Maßnahmen einzusetzen, damit die globale Erwärmung bis 2030 auf unter 1,5° begrenzt wird. „Der Klimawandel gefährdet die Menschheit und alle Lebewesen auf der ganzen Welt in zunehmendem Maße. Um die vielfältigen Auswirkungen zu bewältigen, stehen die Industrienationen in der Pflicht, mehr Verantwortung für den Umweltschutz zu übernehmen“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik. Eine deutliche und dauerhafte Reduzierung der CO2-Emissionen im Energie- und Verkehrssektor sowie verstärkte Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur effizienteren Energienutzung sind dazu notwendige Schritte. Der KDFB fordert daher von der Weltklimakonferenz ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz mit festen Einsparzielen und sinkenden Jahresemissionsmengen für die einzelnen Handlungsfelder des Klimaschutzplans. „Als Christinnen und Frauenbundfrauen stehen wir in der Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung. Wir setzen uns für eine stärkere Verknüpfung von Wirtschafts-, Umwelt-, Entwicklungs- und Gleichstellungspolitik ein und drängen darauf, das Prinzip der Nachhaltigkeit weltweit prioritär zu verankern. Klimaziele müssen zügig und einheitlich umgesetzt werden. Wer heutige und zukünftige Generationen schützen, stärken und ihnen bessere Lebensperspektiven ermöglichen will, kann nicht umhin, Solidarität an die erste Stelle zu setzen und Klimagerechtigkeit ohne Wenn und Aber im eigenen Land und weltweit zu fordern und zeitnah zu verwirklichen“, so Sabine Slawik. Der KDFB appelliert an alle politisch Verantwortlichen, so auch an seine Präsidentin Maria Flachsbarth, die als Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung an den Verhandlungen teilnimmt, durch Initiativen in ihren jeweiligen Handlungsfeldern zu einer Senkung der Treibhausgas-Emissionen beizutragen, damit eine weltweite klimagerechte Zukunft gelingen kann.

Ute Hücker

Pressesprecherin

KDFB-Buch „Erzählen als Widerstand“ ausgezeichnet

KDFB-Buch „Erzählen als Widerstand“ ausgezeichnet Köln, 25.10.2021 – Vor elf Monaten, zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November), präsentierte der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) das Buch „Erzählen als Widerstand“. Am vergangenen Freitagabend, 22.10.2021, wurde es mit dem Förderpreis der Marga Bührig-Stiftung ausgezeichnet. Die Herausgeberinnen Barbara Haslbeck, Regina Heyder, Ute Leimgruber und Dorothee Sandherr-Klemp, Mitglieder der Theologischen Kommission des KDFB, nahmen den Preis im Rahmen einer Feier im Literaturhaus Basel entgegen. „Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche ist schon lange bekannt, aber es wurde kaum darüber gesprochen. Es hat uns empört, dass niemand öffentlich etwas gegen diese Gewalt an Frauen unternahm“, erklärt Regina Heyder, Vorsitzende der Theologischen Kommission des KDFB und Initiatorin des Buches „Erzählen als Widerstand“. Darin schreiben 23 Frauen über den sexuellen und spirituellen Missbrauch im Raum der Kirche. Sie brechen ihr jahrelanges Schweigen und berichten, was Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen ihnen angetan haben. Luzia Sutter Rehmann als Präsidentin des Stiftungsrats sowie die Laudatorinnen Melanie Muhmentaler und Moni Egger würdigten neben den Berichten der 23 Frauen insbesondere die befreiungstheologische Dimension der wissenschaftlichen Essays in „Erzählen als Widerstand“. Dorothee Sandherr-Klemp, Geistliche Beirätin des KDFB, stellt fest: „Durch unser Buch wurde im Verband und in der Kirche bisher Unsagbares sagbar. Das ist deshalb wichtig, weil eine Tabuisierung immer die Täter*innen unterstützt. Die Berichte zeigen deutlich, dass Täter*innen strategisch vorgehen: Im Raum der Kirche bahnt spiritueller Missbrauch den sexuellen Missbrauch an. Jede Frau, jeder Mensch kann zum Opfer werden.“ Für die vier Herausgeberinnen bedeutet der Marga Bührig-Förderpreis eine öffentliche und ökumenische Solidarität. „Mit dem Namen dieser Pionierin der Frauenbewegung und feministischen Theologie, der internationalen und ökumenischen Vernetzungen, der Friedensarbeit und Befreiungstheologie verbunden zu sein, ist Ehre und Ermutigung zugleich“, so ihr Fazit. Mehr unter www.marga-buehrig.ch und unter www.erzaehlen-als-widerstand.de.

Ute Hücker

Pressesprecherin

KDFB: Gleichstellungspolitische Erwartungen an neue Bundesregierung

Köln, 21.10.2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) richtet für die kommende Legislaturperiode Erwartungen an die neue Bundesregierung. „Wir halten es für dringend erforderlich, bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen Gleichstellungspolitik offensiv anzugehen und sie bei jeglichen politischen Entscheidungen konsequent mitzudenken“, so KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Der KDFB sieht im Vorhaben der kommenden Bundesregierung, einen neuen Aufbruch zu wagen, Zeichen für gesellschaftliche Veränderungsprozesse, die die Berücksichtigung von Geschlechterverhältnissen und Lebenswelten einschließt. „Wenn neue Wege in der Politik beschritten werden sollen, gehört mehr als das Bekenntnis zur Partizipation von Frauen dazu. Dann darf Parität nicht etwas für die ferne Zukunft sein. Wer sich ein jüngeres und weiblicheres Parlament wünscht, muss dafür Voraussetzungen schaffen“, erklärt Maria Flachsbarth und mahnt die zügige Umsetzung an. Für die Koalitionsverhandlungen fordert der KDFB die politisch Verantwortlichen auf, sich klar für den Schutz des Lebens in seinen besonders verletzlichen Phasen einzusetzen und am Verbot der Eizellspende sowie der Leihmutterschaft in Deutschland festzuhalten. Zur Neuregelung der Suizidbeihilfe hält der Frauenbund die gesetzliche Verankerung eines angemessenen Schutzkonzeptes für notwendig. Ebenso erwartet der Verband besseren Schutz von Frauen und Mädchen und die Bekämpfung jedweder Form von sexualisierter Gewalt. Außerdem appelliert der KDFB an die Entscheider*innen, eine partnerschaftliche und geschlechtergerechte Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit zu verfolgen, die dem Konzept der „atmenden Lebensläufe“ folgt. Der gesamte Care-Bereich muss als vernetztes System verstanden werden, das sich aus „privaten und unbezahlten“ sowie „professionellen und bezahlten“ Elementen organisch zusammensetzt. „Wir brauchen eine flächendeckende Sorgeinfrastruktur, Verbesserungen der Personalausstattung in Pflegeeinrichtungen und besonders die Anerkennung von Erziehungsleistungen durch den dritten Entgeltpunkt für die vor 1992 geborenen Kinder“, so Flachsbarth.

Ute Hücker

Pressesprecherin

KDFB gratuliert der neuen Caritas-Präsidentin

Köln, 14.10.2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) gratuliert Eva Maria Welskop-Deffaa herzlich zu Ihrer Wahl als Caritas-Präsidentin und wünscht ihr viel Freude, Kraft und Erfolg für diese Tätigkeit. „Wir freuen uns über das Ergebnis und sind stolz, dass ein Mitglied unseres Verbandes die erste Frau in der Geschichte des Caritas-Verbandes ist, die dieses Amt ausübt“, so KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth zur gestrigen Wahl. Der KDFB bezeichnet die Wahl als ein deutliches Signal für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche. „Die Delegierten haben letztendlich entschieden, dass eine erfahrene Frau mit ausgewiesenen Führungskompetenzen und fundierten Kenntnissen im katholischen Milieu sowie im sozialen Gefüge unserer Gesellschaft dem größten deutschen Sozialverband vorstehen soll. Es ist die richtige Entscheidung, denn die hauptberufliche wie ehrenamtliche Caritas-Arbeit wird von Frauen geleistet. Die Zeit war reif für diesen Schritt“, erklärt Maria Flachsbarth. Der Frauenbund begrüßt die Schwerpunktsetzung der neuen Caritas-Präsidentin, Themen wie Digitalisierung, sozial gerechter Klimaschutz, Sicherung der sozialen Infrastruktur sowie Schaffung neuer Beteiligungsformate in den Wohlfahrtsverbänden prioritär zu behandeln. Als katholischer und gesellschaftlich aktiver Frauenverband wird der KDFB auch in Zukunft die Arbeit der Caritas unterstützen und die Kooperation mit Fachverbänden, die sich für bessere Lebenssituationen von Frauen und Mädchen engagieren, fortsetzen.

Ute Hücker

Pressesprecherin 

„Die Zeit ist reif für eine Caritas-Präsidentin.“

Köln, 11.10.2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) begrüßt die Kandidatur von Eva Maria Welskop-Deffaa zur Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes ausdrücklich. „Die Zeit ist reif für eine Caritas-Präsidentin“, stellt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth fest. Der KDFB freut sich, dass sich eine Frau mit vielfältigen Erfahrungen in Kirche und Politik und zudem als Mitglied des Frauenbundes für das Amt der Präsidentin bewirbt. „Es wäre ein starkes Signal, wenn sich die Caritas-Delegiertenversammlung am 13. Oktober 2021 für eine Präsidentin aussprechen würde. Die Zeit ist reif für eine Frau auch in diesem Führungsamt. Besonders, da die hauptberufliche sowie ehrenamtliche Arbeit in der Caritas, des größten deutschen Sozialverbandes, mit deutlicher Mehrheit von Frauen geleistet wird“, erklärt Maria Flachsbarth. Mit Blick auf die Bedeutung und Rolle von Frauen in der Kirche ist es für den KDFB eine logische Konsequenz, wenn es neben diözesanen Seelsorgeamtsleiterinnen und Ordinariatsrätinnen sowie der Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz auch eine Caritas-Präsidentin gibt. „Die Erfahrungen zeigen, dass Frauen ihre Führungskompetenzen bestens einbringen. Sie arbeiten partnerschaftlich mit Frauen und Männern und gestalten so kirchliches und gesellschaftliches Leben wesentlich mit. Deshalb muss sich der Frauenanteil mit Leitungsfunktionen in allen Bereichen noch deutlicher erhöhen“, so die KDFB-Präsidentin.

Ute Hücker

Pressesprecherin

PRESSEMITTEILUNG Raus aus der Corona-Krise mit Women4Youth IN VIA, Hildegardis-Verein und KDFB starten Kampagne zugunsten von Mädchen und jungen Frauen am internationalen Mädchentag

Freiburg/Bonn/Köln, 11.10.2021 Fast jede vierte junge Frau zwischen 16 und 35 Jahren hat bis heute unter den Folgen der Pandemie zu leiden. Studien belegen, dass sie mehr belastet sind als männliche Gleichaltrige und von Überforderung, Zukunftsängsten und Vereinsamung berichten. Um Mädchen und jungen Frauen aus dem Coronatief und zurück ins Leben zu helfen, haben drei katholische Frauenverbände „Women4Youth“ ins Leben gerufen. Das spendenfinanzierte Projekt von IN VIA Deutschland, dem Hildegardis-Verein e.V. und dem Katholischen Deutschen Frauenbund e.V. (KDFB) schafft kurzfristig passgenaue Angebote für die Anliegen junger Frauen, die sich zurückgezogen und den gesellschaftlichen Anschluss oder auch die berufliche Perspektive verloren haben. Geplant sind in der bis Dezember 2022 dauernden Kampagne unter anderem jeweils ein Chancentag für Schulabsolventinnen und junge Mütter, der den Frauen neue berufliche Perspektiven bietet, sowie bundesweit mehrere Empowerment-Coachings, die Mädchen und junge Frauen wieder Mut geben sollen. In Vorbereitung sind zahlreiche Angebote, angefangen vom 1:1-Coaching durch Berufspatinnen, über sportliche, kreative und gesellige Gruppenaktivitäten (durchgeführt von IN VIA) bis hin zu Karriere- und Zukunftsbörsen, bei denen Netzwerke geknüpft und neue Zuversicht geschöpft werden können (durchgeführt vom Hildegardis-Verein). „Die Corona-Pandemie hat bei Mädchen und jungen Frauen Resilienz-Reserven in hohem Maße aufgebraucht. Der Wunsch, die damit verbundenen Folgen abzuwenden, hat mich bewogen, diese Initiative anzuregen,“ sagt Eva WelskopDeffaa, Vorstand Sozial- und Fachpolitik des Deutschen Caritasverbandes und Initiatorin von Women4Youth. Sie wirbt um Spenden für das Projekt: „Jetzt kommt es 2 auf Ihre Mithilfe an, damit Women4Youth ein Erfolg wird und vielen jungen Frauen neue Chancen eröffnet“, so Welskop-Deffaa. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth appelliert an ältere Frauen: „Die Corona-Maßnahmen haben jungen Menschen viel Solidarität gegenüber den Älteren abgefordert. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir als gestandene Frauen diese Solidarität zurückgeben und junge Frauen unterstützen, die es alleine nicht aus dem Corona-Tief herausschaffen,“ so die Parlamentarische Staatsekretärin. Beate Gilles: „Eine wichtige Aufgabe, bei der wir alle mit anpacken sollten“ „Dabei mitzuhelfen, dass Mädchen und junge Frauen trotz der Pandemie gute Chancen haben, ein selbstbestimmtes Leben zu gestalten, ist eine wichtige Aufgabe, bei der wir alle mit anpacken sollten,“ sagt die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Beate Gilles, die auch Vorsitzende des Frauenfachverbands IN VIA ist. Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof, Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, weist auf die lange anhaltende Wirkung von stärkenorientierter und biografiebezogener Begleitung durch den Verein hin: „Mit Angeboten wie unseren Chancentagen eröffnen wir jungen Frauen den Raum für Begegnungen, Kontakte und Impulse, die sie weit über die kurzfristige Hilfe hinaus unterstützen können.“ Auf der Webseite www.women4youth.de gibt es mehr Informationen zu den geplanten Projektvorhaben. Wer mit einer Spende ermöglichen möchte, dass Berufsorientierungs- und Chancentage, Patinnen-Programme und Ferienangebote für möglichst viele junge Frauen stattfinden können, kann unter der Angabe von Projekt Women4Youth spenden an: Hildegardis-Verein e.V., IBAN: DE06 3702 0500 0001 7791 01, BIC: BFSWDE33XXX. Pressekontakt: Ute Hücker Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) Kaesenstraße 18 50677 Köln Tel.: +49 221 860 92 24 Fax: +49 221 860 92 79 E-Mail: ute.huecker@frauenbund.de Finden Sie uns unter www.frauenbund.de und bei Facebook unter www.facebook.com/fraue

Prostitution – das Geschäft mit der „Ware Frau“

Köln, 05.10.2021 – Zum heutigen Internationalen Tag gegen Prostitution macht der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) auf Missstände in der Prostitution aufmerksam. „Wir sehen in der Prostitution ein System, in dem Frauen und auch Männer oftmals benutzt, ausgebeutet und ihrer Würde beraubt werden. Menschen als Sexobjekte zu kaufen und sie zudem auch noch durch Gewalt und Erniedrigung gefügig zu machen, ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik. Der KDFB lehnt eine Praxis ab, in der größtenteils Männer dieses System als Freier durch den Kauf von Sexleistungen betreiben oder von diesem System als Zuhälter und Bordellbetreiber finanziell in erheblichem Maß profitieren. Die Bezahlung des sexuellen Zugangs zum Körper einer anderen Person stellt eine Form sexueller Gewalt dar und ist oftmals mit der Ausnutzung von Frauen in Notsituationen verbunden. „Deutschland gilt mit seinem vielschichtigen und heterogenen Prostitutionsgewerbe und seiner liberalen Gesetzgebung als „Bordell Europas“. Sexkauf ist oftmals billig und führt dazu, dass Frauen als Ware angesehen und ausgebeutet werden. Freiern, die sich möglichst preiswert sexuell vergnügen, fehlt es häufig an jeglichem Unrechtsbewusstsein. Es gibt weder ein Recht auf sexuelle Dienstleistungen noch auf sexuellen Missbrauch von Frauen“, so Slawik. Da das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) bisher nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensumstände von in der Prostitution tätigen Personen geführt hat, fordert der KDFB die Bundesregierung auf, auf Grundlage des „Nordischen Modells“ aktiv zu werden. Dazu gehört u.a. die Einführung eines Sexkaufverbotes und der Freierbestrafung, die Entkriminalisierung von Prostituierten, Ausstiegsprogramme für traumatisierte Frauen sowie Hilfen zur physischen und psychischen Rehabilitation. Ebenso wichtig ist die finanzielle Sicherung von Organisationen, die Frauen beraten und betreuen, wenn sie von Zwangsprostitution und Gewalt betroffen sind.

Ute Hücker Pressesprecherin

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von 

Großartiges Ergebnis der Solibrot-Aktion 2021

Augsburg, 29.09.2021 - Wie im Vorjahr beteiligte sich der KDFB-Diözesanverband Augsburg mit über 30 Zweigvereinen an der Solibrot-Aktion des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) und dem Hilfswerk MISEREOR. Sie stand unter dem Motto „Backen. Teilen. Gutes tun.“ In den vergangenen elf Jahren konnten durch diese Aktion im Bistum Augsburg über 210 000 Euro für weltweite Frauenprojekte gespendet werden. Trotz der Corona-Einschränkungen waren 30 Gruppen und Bäckereien während der Fastenzeit dabei. Durch den Verkauf der Solibrote sowie durch Spenden kamen 14.279 Euro zusammen. Das bundesweite Spendenergebnis ist enorm: 94.097 Euro für Frauenprojekte in Asien, Afrika und Südamerika. Der KDFB-Diözesanverband Augsburg hat entschieden, mit den Spendengeldern ein Projekt für Straßenmädchen in Kenia sowie den Kampf gegen Genitalverstümmelung in Mali zu unterstützen. „Es ist ein unglaubliches Zeichen der Solidarität, dass trotz aller Einschränkungen durch Corona der Zuspruch und die Unterstützung so groß sind. Wir danken allen Beteiligten, den Bäckereien, Kundinnen und Kunden für den Kauf der Solibrote während der Fastenzeit sowie für ihre Spenden“, erklärt Diözesanvorsitzende Monika Knauer. „Dem Frauenbund ist es wichtig, besonders in Krisenzeiten wie Corona auch an diejenigen zu denken, deren Lebenssituation eher schwarz als rosig ist. Deshalb engagieren wir uns als Christinnen für eine gerechte Welt und wollen besonders Frauen helfen, damit sie neue Zukunftsperspektiven für sich und ihre Kinder entwickeln können.“ Während der Fastenzeit verkauften die beteiligten Bäckereien ein sogenanntes „Solibrot“. Dabei handelte es sich entweder um ein extra für die Aktion entwickeltes Brot oder um ein Brot aus dem üblichen Sortiment. Beim Kauf des Brotes wurden die Kind*innen um eine Solibrot-Spende in Höhe von 50 Cent (oder um einen selbstbestimmten Betrag) gebeten. Bundesweit haben sich etwa 250 Zweigvereine, Gruppen und Einzelpersonen aus 13 KDFBDiözesanverbänden beteiligt. Das Ergebnis ist die zweithöchste Summe seit Bestehen der Solibrot-Aktion. Die Kooperation mit MISEREOR wird auch 2022 mit einer weiteren Beteiligung des Diözesanverbandes Augsburg fortgesetzt.

Pressekontakt: Elisabeth Böswald-Rid  0821 3166-3445 / frauenbund.referentinnen@bistum-augsburg.de Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) Diözesanverband Augsburg e.V. Kitzenmarkt 20/22, 86150 Augsburg 

Demokratie stärken – Solidarität leben

Köln, 27.09.2021 – Maria Flachsbarth, Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB), dankt Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihre beeindruckende 16-jährige Amtsführung. Sie appelliert an die neue Bundesregierung, sich konsequent für eine starke Demokratie, Klimaschutz und Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen einzusetzen. „Wir danken Bundeskanzlerin Angela Merkel ausdrücklich für ihre großartige und langjährige Leistung. Ihr unermüdliches, eindeutiges und weitsichtiges Engagement für den Zusammenhalt in Deutschland, aber auch in Europa, verdienen Anerkennung und Respekt. Der Einsatz für eine starke Demokratie und ein tragfähiges solidarisches Miteinander sind für den KDFB Erbe und Ansporn zugleich. Gleichberechtigung, Zusammenhalt, Menschenwürde und Nächstenliebe sind unverzichtbar für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth, die nach 19 Jahren nicht mehr für den Deutschen Bundestag kandidierte. Der KDFB stellt konkrete gleichstellungspolitische Forderungen an die neue Bundesregierung. „Wir halten es unter anderem für dringend erforderlich, die Gerechtigkeitslücke bei der Mütterrente vollständig zu schließen. Der dritte Entgeltpunkt auch für vor 1992 geborene Kinder muss in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt werden. Ebenso sind Verbesserungen zur Anrechnung von Pflegezeiten in der Rente nötig“, so Flachsbarth. Der Ausbau eigenständiger Rentenansprüche von Frauen, um das erhöhte Altersarmutsrisiko zu verringern, hat für den KDFB eine hohe Priorität. Dazu zählt beispielsweise die Erhöhung des Freibetrags bei der Hinterbliebenenrente, damit für Frauen und Männer stärkere Anreize gesetzt werden, neben ihrer Hinterbliebenenrente und der eigenen Rente auch einer eigenen Erwerbstätigkeit nachzugehen. Der Frauenbund gratuliert den KDFB-Mitgliedern Dorothee Bär (CSU), Martina Englhardt-Kopf (CSU), Prof. Monika Grütters (CDU), Rita Hagl-Kehl (SPD), Susanne Hierl (CSU), Marianne Schieder (SPD), Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), Dr. Anja Weisgerber (CSU), Annette Widmann-Mauz (CDU) und Emmi Zeulner (CSU) zur Wahl in den neuen Deutschen Bundestag. Der Verband wünscht ihnen viel Freude und Kraft für die anstehenden Herausforderungen sowie Durchsetzungsvermögen bei der Vertretung von Fraueninteressen.

Ute Hücker Pressesprecherin

Solibrot-Aktion 2021: Großartiges Ergebnis

Köln, 21.09.2021 – Wie im Vorjahr fand die diesjährige Solibrot-Aktion des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) unter Corona-Bedingungen statt. Trotz Einschränkungen beteiligten sich etwa 250 Zweigvereine, Gruppen und Einzelpersonen aus 13 KDFB-Diözesanverbänden sowie zahlreiche Bäckereien an der bundesweiten Solidaritäts-Aktion des KDFB. Das Ergebnis ist enorm: 94.097 Euro für Frauenprojekte in Asien, Afrika und Südamerika. „Es ist ein unglaubliches Zeichen der Solidarität, dass trotz aller Einschränkungen durch Corona der Zuspruch und die Unterstützung so groß sind. Wir danken allen Beteiligten: den Kundinnen und Kunden für den Kauf der Solibrote während der Fastenzeit sowie Bäckereien für zusätzliche Spenden. Dem Frauenbund ist es wichtig, auch an diejenigen zu denken, deren Lebenssituation eher schwarz als rosig ist. Deshalb engagieren wir uns als Christinnen für eine gerechte Welt, in der besonders Frauen neue Zukunftsperspektiven entwickeln können“, erklärt Sabine Slawik. Sie überreichte virtuell einen Scheck in Höhe von 94.097 Euro, das zweitgrößte Ergebnis seit Bestehen der Solibrot-Aktion, an Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEREOR. Das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit ist Kooperationspartner der Solidaritäts-Aktion. Mit dem Erlös werden Projekte unterstützt, in denen Mädchen, Frauen und ihre Familien in Asien, Afrika und Südamerika befähigt werden, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. So wird z.B. in Kenia ein Projekt gefördert, in dem Straßenmädchen eine sichere Unterkunft sowie Schul- und Ausbildung finden. In Timor Leste werden Frauen unterstützt, die von häuslicher Gewalt betroffen sind und die Hilfe bei der Durchsetzung ihrer Rechte benötigen. Die Solibrot-Aktion des KDFB findet seit 2013 statt. Bisher erhielt MISEREOR über 700.000 Euro zur Unterstützung von Frauen- und Mädchenprojekten. Die Kooperation wird im Rahmen der Fastenaktion 2022 fortgesetzt.

Ute Hücker Pressesprecherin 

Gemeinsame Pressemitteilung „Die Würde des Menschen darf nicht von einem Bluttest abhängen!“ KDFB und kfd besorgt über Kassenleistung für vorgeburtliche Bluttests

Köln/Düsseldorf, 02. September 2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. zeigen sich besorgt über die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Kassen zur Kostenübernahme für nichtinvasive pränataldiagnostische Tests (NIPT) als Regelleistung durch gesetzliche Krankenkassen. „Wir sind in Sorge über die Aufnahme molekulargenetischer Bluttests zur Erkennung von Trisomien als Kassenleistung der Schwangerschaftsvorsorge. Wir sehen die Gefahr einer Selektion von Kindern mit und ohne genetische Auffälligkeiten. Wir befürchten einen noch größeren Druck auf schwangere Frauen und werdende Eltern. Ebenso sehen wir die Gefahr, dass Schwangerschaftsabbrüche zunehmen, wenn beispielsweise das Down-Syndrom festgestellt wird. Werdende Mütter und Väter wissen oft nicht, in welche Entscheidungssituation sie sich mit so einem Test bringen können“, erklären KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth und kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil. Beide fordern nachdrücklich, die Angebote ergebnisoffener medizinischer und psychosozialer Beratung über pränatale Test- und Untersuchungsmöglichkeiten auszubauen sowie die vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene verpflichtende Informationsbroschüre als Muss in die ärztliche Aufklärung aufzunehmen. Beide Frauenverbände setzen sich für eine inklusive Gesellschaft ein, in der der Schutz des Lebens hohe Priorität hat und Gesunde und Kranke, Junge und Alte, Menschen mit und ohne Behinderungen ihren selbstverständlichen Platz haben. „Die Würde des Menschen darf nicht von einem positiven Blut-Test abhängen“, so ihr Fazit. Gemeinsam fordern kfd und KDFB von den Verantwortlichen in Politik und im Gesundheitswesen daher den Ausbau begleitender Unterstützungsangebote für Eltern von Kindern mit Behinderungen sowie den Abbau jeglicher Form von Diskriminierung: „Es ist viel mehr Aufklärung in dieser Hinsicht gefragt. Trisomie darf kein Tabuthema mehr in der Gesellschaft sein. Dazu braucht es eine Normalität im Umgang sowie die Sichtbarkeit von Familien mit Trisomie-Kindern.“ Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein. Pressekontakt: Ute Hücker 0221 86092-24 ute.huecker@frauenbund.de www.frauenbund.de Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. Die kfd ist mit rund 400.000 Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Pressekontakt: Julia Kaballo 0211 44992-25 0170 3805022 julia.kaballo@kfd.de www.kfd.de

Für eine glaubwürdige Kirche! Appell des KDFB an die Deutsche Bischofskonferenz

Köln, 16.09.2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) appelliert an die deutschen Bischöfe, bei ihrer Herbst-Vollversammlung konkrete Maßnahmen zur Aufarbeitung und Verhinderung von sexualisierter Gewalt in kirchlichen Kontexten zu ergreifen. Mit Blick auf den Synodalen Weg bestärkt der Verband die Bischöfe, die begonnenen ernsthaften Reformen weiterzuführen und Ergebnisse in die römische Synode einzubringen. Um dem Glaubwürdigkeitsverlust der katholischen Kirche entgegenzuwirken, spricht sich KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth für dringend erforderliche und konkrete Maßnahmen zur Aufarbeitung des Missbrauchs von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Raum der Kirche aus. Sie erklärt: „In der Ausbildung von pastoralen Mitarbeiter*innen ist verstärkt zu thematisieren, dass spiritueller bzw. sexueller Missbrauch immer Machtmissbrauch ist. Kirchenrechtliche Normen und Rahmenordnungen müssen in allen Diözesen einheitlich ausgelegt und angewendet werden, auch wenn es um Fälle des Missbrauchs an Erwachsenen geht.“ Notwendig sei ebenfalls, das im Kirchenrecht festgelegte Mindestheiratsalter von 14 Jahren bei Mädchen und von 16 Jahren bei Jungen auf 18 Jahre zu erhöhen. Dies müsse insgesamt weltkirchlich umgesetzt werden, so Flachsbarth. Mit Blick auf den Reformprozess „Synodaler Weg“ dankt der KDFB den Bischöfen für ihre Bemühungen um Dialog und Schritte der Veränderung. Er begrüßt ausdrücklich, dass Erfahrungen und Ergebnisse des Synodalen Wegs in Deutschland in die römische Synode eingebracht werden. „Wir fordern jedoch, dass Frauen explizit in alle Beratungen und Entscheidungen einzubeziehen sind. Sie müssen gleichberechtigt beteiligt werden, mitdiskutieren und mitbestimmen, weil alle Getauften die gleiche Würde haben“, bekräftigt die Präsidentin. Der KDFB ruft die Bischöfe auf, hierfür Wege zu eröffnen. Ute Hücker Pressesprecherin

KDFB fordert: Endlich drei Rentenpunkte für jedes Kind Gerechtigkeit für alle Mütter/Bessere Anerkennung von Pflegeleistung

München, 23.07.2021 – Drei Rentenpunkte für jedes Kind – egal wann es geboren ist. Das forderte der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) heute, Freitag, bei seiner Delegiertenversammlung in Lappersdorf. Neben der Mütterrente will der KDFB auch Anpassungen bei der Hinterbliebenenrente und eine verbesserte Anrechnung von Pflegezeiten in der Rente erreichen. Unabhängig davon, ob ein Kind vor oder ab 1992 geboren ist, sollen alle Mütter oder Väter drei Jahre Erziehungszeiten pro Kind in der Rente angerechnet bekommen. Das ist der Standpunkt der KDFB-Delegierten. „Die Mütterrenten I und II waren wichtige Zwischenschritte, für die sich der KDFB nachdrücklich und erfolgreich eingesetzt hat. Nun muss mit der Mütterrente III die Gerechtigkeitslücke vollständig geschlossen werden“, so Emilia Müller, die KDFB-Landesvorsitzende. Der Frauenbund sieht daneben Änderungsbedarf bei der Hinterbliebenenrente. Der Freibetrag bei der Einkommensanrechnung muss nach Ansicht des KDFB um 100 Euro erhöht werden. Denn im Moment führt die Erweiterung der Kindererziehungszeiten oft zu einer Kürzung der Hinterbliebenenrente. Von einer derartigen Veränderung würden auch Frauen und Männer profitieren, die während der Rente noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen und so versuchen, ihre oft niedrigen Renten zu erhöhen. Der Frauenbund will auch, dass Pflegezeiten in der Rente besser berücksichtigt werden. Für Bezieher*innen von Vollrenten müsse die Anrechnung von Pflegezeiten in der Rente möglich werden. Künftig sollen auch Pflegezeiten angerechnet werden, wenn die pflegende Person mehr als 30 Stunden erwerbstätig ist. Für den KDFB stellt die Rentenhöhe ein Spiegelbild der Lebensleistung dar, aber: Als Leistung dürfe nicht nur Erwerbsarbeit gerechnet werden, sondern auch Familiensorgearbeit, ob als Erziehungszeit oder als Pflegezeit.

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

Frauenbund Bayern geht gestärkt in die Zukunft. Weichen für Verjüngung des Vorstands gestellt/KDFB fragt nach Weihesakrament für Frauen

München, 26.07.2021 – „Wir bewegen Gesellschaft! Das wird dem Frauenbund auch weiterhin gelingen. Dafür haben wir die Weichen gestellt“, so Emilia Müller die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB) bei der Delegiertenversammlung des KDFB am Freitag in Lappersdorf. Der Frage „Gleichstellung in der Kirche – aber nur bis zum Stoppschild Weihesakrament!?“ ging Sabine Demel, Professorin für Kirchenrecht an der Universität Regensburg, in einem Vortrag nach. Außerdem wurde die finanzielle Ausstattung des Verbandes, vor allem der Basis, auf lange Sicht gesichert. „Nicht die Zulassung der Frauen zum Weiheamt bedarf der Begründung, sondern der Ausschluss von Frauen,“ so ein wichtiger Standpunkt in der Argumentationskette der Kirchenrechtlerin Sabine Demel aus Regensburg. Sie machte in ihrem Vortrag deutlich: „Die 1994 von Papst Johannes Paul II. getroffene Entscheidung zur Nicht-Zulassung von Frauen zum Weiheamt ist universalkirchlich verbindlich und zu respektieren. Es gibt aber keine zwingenden theologischen Gründe gegen eine Korrektur. Denn die Kirchengeschichte lehrt, dass auch als verbindlich eingestufte Lehren noch abgeändert werden können.“ Die Diskussion zeigte: Die Frauen wollen weiter sachkundig unbequem sein. Sie insistieren auch in Zukunft pro Frauenordination. Durch die vereinten Aktionen von Verbänden hat schon ein erstes Umdenken stattgefunden und es sind schon einige Fortschritte gelungen. Ein Beispiel dafür sei, dass es im Synodalen Weg ein Forum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ gibt. Es gehört seit mehr als 100 Jahren zu den Stärken des KDFB, dass Frauen ihre verschiedenen Lebenswirklichkeiten einbringen, gemeinsam ihren Glauben leben und sich in Politik, Gesellschaft und Kirche für Frauen und Gleichstellung einsetzen. Damit die unterschiedlichen Perspektiven von Frauen noch mehr zum Tragen kommen, verpflichtet sich der KDFB Landesverband, dass bei künftigen Landesvorstandswahlen mindestens eine Frau kandidiert, die bei Amtsantritt unter 40 Jahre alt ist. Die Gleichstellung von Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft, Kirche und Politik – diesem Ziel ist der KDFB verpflichtet und dem kann er auch in Zukunft mit Stärke und Schlagkraft nachkommen. Dafür hat er heute die Grundlagen mit einer auf zehn Jahre angelegten Finanzierungssicherheit gelegt. Besonders die 1.600 Zweigvereine in Bayern profitieren von der langfristigen Finanzplanung. Bei der Versammlung hatten die Delegierten zahlreiche Anträge rund um die Themen Rentengerechtigkeit für Frauen und Pflegende, sowie zur Verbesserung der Situation von Frauen, Kindern und Familien in Corona-Zeiten verabschiedet. 

Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit

KDFB spendet 100.000 Euro für Opfer von Säureanschlägen Reconstructing Women International hilft Frauen mit plastischer Chirurgie

München/Köln, 26.07.2021 – „100.000 Euro – das ist das höchste Ergebnis, das wir je mit einer KDFB engagiert-Spendenaktion erzielen konnten“, Emilia Müller, die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB) und Vizepräsidentin des Frauenbundes, dankte den KDFB-Frauen für ihre Großzügigkeit und betont: „Diese Spende für Opfer von Säureanschlägen ist gelebte Frauensolidarität.“ „Dass diese Summe zusammengekommen ist, macht uns mächtig stolz als FrauenbundFrauen“, so die Vizepräsidentin des KDFB, Rose Schmidt. Am Freitag übergab der Frauenbund den Scheck mit dieser beeindruckenden Summe Inge Haselsteiner von Reconstructing Women International. Jedes Jahr ruft die Mitgliederzeitschrift des Frauenbund, KDFB engagiert – Die Christliche Frau, zu einer Spendenaktion auf. Im letzten Jahr war der Spendenaufruf zu Gunsten von Reconstructing Women international erfolgt. Die Organisation unterstützt Frauen in Bangladesch, die Opfer von Mitgiftmorden und Säureanschlägen wurden. Medizinische Teams operieren vor Ort die gezeichneten Frauen und ermöglichen ihnen so wieder ein menschenwürdiges Leben. Gegründet wurde Reconstructing Women International 2007 von den beiden deutschen plastischen Chirurginnen Connie Neuhann-Lorenz und Marita Eisenmann-Klein. Inge Haselsteiner aus München, die zum Ärztinnenteam von Reconstructing Woman International gehört, nahm den Scheck mit den Worten „Wir sind nur die Vollenderinnen Ihrer Arbeit“ dankend entgegen. Frauen leben gefährlich in Bangladesch. Mitgiftmorde und Säureanschläge geschehen jeden Tag. Nicht alle Frauen sterben bei den Anschlägen. Manche überleben, vollkommen entstellt, und haben keinerlei Möglichkeit, medizinische Hilfe zu erhalten. Auch Kinder werden immer wieder operiert, da es durch das Kochen über offenem Feuer zu vielen Brandunfällen kommt. Das Ärztinnenteam von Reconstructing Women International hilft mit plastischer Chirurgie und gibt den Frauen so ihr Gesicht zurück. Die Anästhesistin und Allgemeinmedizinerin Inge Haselsteiner ist seit acht Jahren Teil von Reconstructing Women International. Zweimal im Jahr schaufelt sich die Ärztin Tage frei und fliegt dann für zehn Tage zusammen mit einem etwa achtköpfigen Team Richtung Bangladesch. Neben Bangladesch und Indien zählen auch afrikanische Länder und Pakistan zu den Einsatzgebieten. Dort haben viele Frauen ebenfalls keinen Zugang zu chirurgischer Hilfe. Die Organisation fördert auch die Hilfe zur Selbsthilfe. So wird die Ausbildung lokaler Ärzt*innen und Krankenschwestern unterstützt. Während der Corona-Krise hat Reconstructing Women International online Wege genutzt, um das medizinische Personal vor Ort zu unterstützen. Mehr über die Arbeit von Reconstructing Woman International lesen Sie hier: https://www.engagiert.de/startseite/ausgabe-detailseite/article/frauen-ein-gesicht-geben/

Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der VerbraucherService, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

KDFB: Frauen brauchen mehr Entlastung in Corona-Zeiten Pandemie verschärft Ungleichgewichte/Abhilfe dringend nötig: Mütter tragen Hauptlast

München, 23.07.2021 – Eltern und vor allem Mütter sind nach mehr als einem Jahr Pandemie erschöpft. Wie kann garantiert werden, dass Frauen, Kinder und Familien in der Corona-Krise nicht weiter im Regen stehen? Für Lösungen hat der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) bei seiner Delegiertenversammlung heute, Freitag, in Lappersdorf ein Paket an Forderungen geschnürt. Nötig sind Entlastungen und Anspruch auf Regeneration. Die Verbesserung der Situation von Frauen und Familien müsse von Wirtschafts-, Sozial-, Arbeits- und Schulpolitik intensiver verfolgt werden, so die KDFB-Landesvorsitzende Emilia Müller: „Den Ungleichgewichten, die nach einem Jahr Pandemie entstanden sind, und der daraus resultierenden Schieflage muss jetzt entschieden entgegengesteuert werden.“ Frauen sind besonders durch gleichzeitige Familien-, Pflege- und Erwerbstätigkeit belastet. Der KDFB will, dass das Bayerische Gesundheitsministerium nun vermehrt niedrigschwellige ambulante Angebote zur Regeneration der Eltern finanziert. Mentale und psychische Belastungen aufgrund der Corona-Krise sollen zu einem neuen Kriterium für eine ElternKind-Kur werden. Auch dafür ist es wichtig, dass das Müttergenesungswerk eine staatlich finanzierte Absicherung erhält. Nach Ansicht des KDFB muss im kommenden Schuljahr Distanzunterricht ganz und Wechselunterricht weitestgehend vermieden werden. Bis zum Schulstart müsse das Kultusministerium diesmal eine wirklich durchdachte Strategie entwickeln. Tests und technische Maßnahmen müssen die direkten Belastungen für Kinder und Jugendliche auf das notwendigste beschränken. Damit die Auswirkungen der Pandemie für die Kinder möglichst gering gehalten werden können, fordert der Frauenbund auch eine bessere personelle Ausstattung von Schulen, Schulsozialarbeit, mehr Fortbildungsangebote für das Lehr- und Betreuungspersonal und die Verkleinerung von Klassen- und Gruppengrößen. Darüber hinaus müsse es Angebote geben, die helfen, Wissenslücken zu schließen und das Sozialverhalten und die Bewegungsfreude positiv zu fördern. Viele Familien haben in den letzten Monaten auch positive Erfahrungen mit flexiblem und mobilem Arbeiten machen können. Daher möchte der Frauenbund das Recht auf flexibles und mobiles Arbeiten auch in Zukunft verankert wissen. Unerlässlich dafür sei der Ausbau der digitalen Infrastruktur.

Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der VerbraucherService, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

Neue Vorstandschaft der Bayerischen Landfrauenvereinigung Rita Schmaderer wurde gewählt/Appell von Alois Glück: Miteinander die Zukunft bewältigen

Dingolfing, 20.07.2021 - Auf der Landesdelegiertenversammlung der Bayerischen Landfrauenvereinigung des Katholischen Deutschen Frauenbundes wurde eine neue Landesvorstandschaft mit der Vorsitzenden Rita Schmaderer aus der Diözese Regensburg gewählt. Im Bildungsteil der Veranstaltung appellierte Alois Glück, sich den derzeit bedeutendsten Bedrohungen und Entwicklungen für die Gesellschaft zu stellen. Rita Schmaderer aus Großköllnbach, ist die neue Landesvorsitzende der Bayerischen Landfrauenvereinigung des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB). Sie war bereits Beisitzerin im alten Landesvorstand und ist Diözesanvorsitzende der Landfrauenvereinigung in der Diözese Regensburg. Zu ihren Stellvertreterinnen wurden Elisabeth Daubenmerkl aus der Diözese Eichstätt und Eva Wick aus der Diözese Passau gewählt. Die neue Schatzmeisterin ist Albine Becker aus der Diözese München-Freising und Schriftführerin ist Kunigunde Meier aus der Diözese Passau. Die stellvertretende Schriftführerin Heidi Steinlein aus der Diözese Augsburg behielt ihr Amt. Die neuen Beisitzerinnen Waltraud Pries aus der Diözese Würzburg und Maria Wittmann aus der Diözese Regensburg ergänzen den Landesvorstand. Zur Verabschiedung des alten Vorstands unter Leitung der ehemaligen Landesvorsitzenden Christa Reiterer aus Wurmannsquick kam die Vizepräsidentin des Katholischen Frauenbundes, Emilia Müller. Sie bedankte sich für das Engagement Landfrauenvereinigung, einer von mehreren Einrichtungen des Frauenbunds, die alle zur außergewöhnlichen Vielfalt des KDFB beitragen. Die zweite Bürgermeisterin von Dingolfing, Maria Huber, stellte den KDFB-Landfrauen, die zum ersten Mal in Dingolfing tagten, ihre kleine, aber charmante Stadt mit viel Infrastruktur vor. Im Bildungsteil der Veranstaltung sprach Alois Glück, Landtagspräsident a.D., zum Thema „Miteinander die Zukunft bewältigen“ zu den Frauen. Er zählte die drei entscheidenden Entwicklungen auf, die unsere Gesellschaft in absehbarer Zeit prägen: das Seuchenproblem, der Klimawandel und die Digitalisierung in allen Lebensbereichen. Um diese Zeitenwende zu bewältigen müssten die Menschen begreifen, dass Veränderung – für jeden Einzelnen von uns – unbedingt nötig sei, weil verheerende Konsequenzen drohten. Darüber hinaus bräuchten die Menschen eine ethische Motivation, um die Kraft für diese Veränderungen zu haben. Hier sieht Alois Glück Christen besonders gefordert zu handeln, denn es ist klar, dass die Schwächsten am stärksten von den Gefahren der Zukunft bedroht sind. Am Beispiel der Corona-Pandemie zeigte er, dass die Welt zu einer einzelnen Schicksalsgemeinschaft geworden ist und stellte die bohrende Frage, ob die Gesellschaften auch zur Weltsolidargemeinschaft fähig seien. Alois Glück appellierte an die Frauen, sich jetzt besonders engagiert für eine gute Zukunft aller Generationen einzusetzen. Er ermunterte die Frauen, in kirchlichen Belangen nach der Corona-Krise nicht wieder zurückzustecken, sondern als selbstbewusste Laien weiter neue Wege zu gehen und für die eigenen Interessen einzustehen. Die Bitterkeit und Enttäuschung der Bäuerinnen, welche die Situation der landwirtschaftlichen Betriebe darstellten, verstand der Referent gut und gab dem Verband den Rat, sich mit den zehn neuen Thesen des Bayerischen Bauernverbands auseinanderzusetzen und dafür zu sorgen, dass gesellschaftliche Gruppen in den Dörfern miteinander stärker ins Gespräch kommen.

Kontakt: Bayerische Landfrauenvereinigung des KDFB e.V., Schraudolphstr. 1, 80799 München Barbara Meier de Florez, Tel. 089 28623 724; E-Mail: info@landfrauenvereinigung.de

Nadja Dobesch-Felix gewinnt Ellen-Ammann-Preis Frauenbund Bayern ehrt charismatische Frauen für ihr wegweisendes Handeln

München, 02.07.2021 – Nadja Dobesch-Felix aus München hat gestern, Donnerstag, in München den Ellen-Ammann-Preis des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB) überreicht bekommen. Die Schirmherrin des Preises, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, und die KDFB-Landesvorsitzende, Emilia Müller, verliehen den Preis beim Festakt im Bayerischen Landtag auch an die weiteren Preisträgerinnen Jaqueline Flory, Bettina Reitz, beide aus München, Bettina Zschätzsch aus Hof und Marianne Ehrler aus Dorfen. Die Sozialpädagogin Nadja Dobesch-Felix hilft mit den „Lebensplätzen für Frauen“ älteren, langjährig wohnungslosen Frauen, den Weg zurück in einen würdigen Alltag zu finden. In einem Haus mit 26 Wohnungen wird Frauen mit dauerhaften Mietverträgen ein selbstbestimmtes, geschütztes und würdiges Älterwerden möglich. Das Projekt ist bundesweit einzigartig. Nadja Dobesch-Felix erhielt als Hauptpreisträgerin auch die Ellen-Ammann-Kamee, ein eigens für den Preis entworfenes Schmuckstück. Emilia Müller betonte beim Festakt zur Verleihung: „Mit ihren Projekten bauen die Preisträgerinnen bestehende Barrieren ab; sie schaffen Raum für Vielfalt und kulturelle Offenheit; sie setzen sich ein für eine Gesellschaft des Miteinanders, des Respekts und der Solidarität.“ Den Ellen-Ammann-Preis erhalten Frauen, die in Beruf, Politik oder Ehrenamt neue Wege gehen, kreative Lösungen suchen und gegen Widerstände kämpfen, um ihre Ziele zu erreichen. Der KDFB rückt mit dem Preis außergewöhnliche Frauen ins Licht der Öffentlichkeit. Ellen Ammann, die Namensgeberin des Preises, gründete 1911 den KDFB-Landesverband und war von 1919 bis 1932 Landtagsabgeordnete. Alle Gewinnerinnen stehen in ihrer Tradition. Die Präsidentin des bayerischen Landtags, Ilse Aigner, betont: „Sie haben ein Gespür für die wunden Stellen unserer Gesellschaft. Sie wissen, was soziale Arbeit im Kern ausmacht. Und das ist Kontinuität, Verlässlichkeit also.“ Die platzierten Preisträgerinnen und ihre Projekte sind: Jacqueline Flory unterstützt in ihren Zeltschulen geflüchtete Syrerinnen in Camps im libanesischen Grenzgebiet. Sie gibt den Frauen und ihren Kindern eine Zukunftsperspektive. Bei allem, was Flory anpackt, ist ihr Gleichberechtigung wichtig. Mädchen besuchen gemeinsam mit den Jungen den Unterricht in den Camps, vor allem alleinstehende Frauen werden unterstützt, jugendlichen Mädchen wird eine Ausbildung ermöglicht, statt sie in eine ungewollte Kinderehe zu zwingen. Medien prägen das Frauenbild in der Gesellschaft. Deshalb setzt sich Professorin Bettina Reitz, Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film München für geschlechtergerechtes Denken an deutschen Filmhochschulen ein. Ziel ihrer Gender Paper ist deshalb, ein Bewusstsein für Geschlechterdarstellung im Film zu schaffen, Frauen für das Filmbusiness stark zu machen und in den Hochschulstrukturen geschlechtergerechtes Denken zu verankern. Bettina Zschätzsch hat die Hofer Schulbegleitung gegründet. Ehrenamtliche Mentor*innen und Lernpartner*innen verbessern in Hof die Bildungschancen von Kindern. Gleichzeitig werden die Kompetenzen von Eltern gestärkt. Zschätzsch hat die Initiative erst zu einem Pilotprojekt, dann zu einer geförderten Einrichtung geführt, deren Wirksamkeit wissenschaftlich untermauert ist. Getreu ihrem Motto „Jeder Mensch hat das Recht, menschenwürdig zu leben“, organisierte Marianne Ehrler Deutsch- und Integrationskurse für Zugewanderte. Was 1996 als informelles Frauenfrühstück begann, weit vor den großen Fluchtbewegungen im Jahr 2015, hat sich zu einem erfolgreichen Integrationsprojekt entwickelt, dem Dorfener Zentrum für Integration und Familie. Das ebenfalls auf Ellen Ammann zurückgehende Säkularinstitut Ancillae Sanctae Ecclesiae unterstützt den Preis finanziell. Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der VerbraucherService, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.deTel. 089 / 28 623 721

Drei Rentenpunkte für jedes Kind - Gerechtigkeitslücke bei Mütterrente schließen

München, 24.06.2021 - Das Fehlen der Mütterrente im Wahlprogramm von CDU/CSU sorgt für sehr großen Unmut bei Bayerns größtem Frauenverband. Dazu die Landesvorsitzende und ehemalige Bayerische Staatsministerin Emilia Müller: „Eine Ungleichbehandlung von Müttern oder Vätern aufgrund des Geburtsjahres ihres Kindes ist inakzeptabel.“ Für den KDFB Bayern ist die Rentenhöhe ein Spiegelbild der Lebensleistung. Dazu zählt neben der Erwerbsarbeit auch die Familien- und Sorgearbeit.

Seit Jahren setzt sich der Verband für die Mütterrente ein und fordert: Unabhängig vom Geburtsjahr des Kindes müssen alle Mütter oder Väter drei Jahre Erziehungszeit in der Rente angerechnet bekommen.

„Durch die aktuelle Regelung werden die Frauen benachteiligt, die Kinder vor 1992 geboren haben. Fehlende Betreuungsangebot verhinderten damals für viele die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, betont Müller. Die Bayerische Sozialministerin a.D. setzte sich bereits in ihrer Amtszeit mit Nachdruck für die Mütterrente ein. 

Redaktion: Ulrike Müller-Münch

auch Kontakt für Rückfragen und Interview-Anfragen

Mehr auf der Webseite des KDFB-Landesverbandes: www.frauenbund-bayern.de

Wenn Sie neu in den  KDFB-Verteiler für Pressestatements und Pressemitteilungen aufgenommen werden möchten oder sich daraus entfernen lassen möchten, genügt eine kurze Nachricht an mueller-muench@frauenbund-bayern.de

100 Tage vor der Bundestagswahl KDFB stellt seine Standpunkte vor

Köln, 16.06.2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) stellt 100 Tage vor der Bundestagswahl seine aktualisierten politischen Standpunkte vor. „Demokratie und Gleichberechtigung bedingen sich gegenseitig, daher ist uns wichtig, Interessen, Ansichten und Forderungen von Frauen in Politik und Öffentlichkeit stärker sichtbar zu machen“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Seit seiner Gründung 1903 engagiert sich der KDFB für ein gleichberechtigtes Miteinander in allen Teilen der Gesellschaft. Dabei sind besonders gleiche Teilhabe-Chancen von Frauen und Mädchen im Blick. Die aktualisierten „Standpunkte“ des Verbandes stellen daher Themenbereiche wie z.B. Sorgearbeit, Alterssicherung, Lohngerechtigkeit, Schutz des Lebens oder Frauengesundheit, verbunden mit konkreten politischen Forderungen, in den Mittelpunkt. Mehr unter www.frauenbund.de Die Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit in allen Lebensbereichen bedingt auch die Stärkung der Demokratie und das Engagement für Frieden, Solidarität und Menschenwürde. „Wir wollen eine wachsende Spaltung der Gesellschaft verhindern und übernehmen deshalb Verantwortung für Gleichberechtigung, Zusammenhalt und kulturelle Vielfalt. Ausdrücklich wenden wir uns gegen rechtspopulistische, antidemokratische und antifeministische Bewegungen“, betont Maria Flachsbarth. Seine Mitglieder und alle Bürger*innen ruft der KDFB daher zur Beteiligung an der Bundestagswahl am 26. September 2021 auf, um Einfluss auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen zu nehmen. „Wer zur Wahl geht, entscheidet mit über die Zukunft unseres Landes. Wer eine starke Demokratie und tatsächliche Gleichberechtigung will, muss sich dafür einsetzen“, so das Fazit des Frauenbundes. Der KDFB tut dies mit Nachdruck bis zur Bundestagswahl mit einem besonderen Facebook-Post an jedem Donnerstag – dem „Demokratie-Donnerstag“ (www.facebook.com/frauenbund.de)

Ute Hücker Pressesprecherin

Endlich – das Lieferkettengesetz ist beschlossen.

Köln, 11.06.2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) begrüßt ausdrücklich die Verabschiedung des Lieferkettengesetzes durch den Deutschen Bundestag. „Wir freuen uns, dass das Gesetz, für das sich der KDFB lange eingesetzt hat, noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet wurde. Das Lieferkettengesetz ist Ausdruck für weltweite Solidarität, Fairness, Menschenrechte und Umweltschutz“, stellt KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger fest. Seit Dezember 2019 ist der KDFB Mitglied in der Initiative Lieferkettengesetz und hat die Arbeit am Gesetzentwurf mit seinen Forderungen eng begleitet. Kern des Engagements war dabei die immer wieder formulierte Aufforderung an die gesamte Wirtschaftspolitik, die Würde jedes Menschen und das Gemeinwohl in allen Prozessen in den Mittelpunkt zu stellen. „Menschenrechtsverletzungen und Risiken für Umweltschäden müssen minimiert und abgeschafft sowie Rechte von Betroffenen gestärkt werden. Wir erwarten, dass das Lieferkettengesetz dauerhaft dazu beiträgt, Frauen und Männern eine bessere Zukunft zu ermöglichen, weil sie realistisch von ihrer Arbeit leben können“, so Arzberger. Auch, wenn das heute verabschiedete Lieferkettengesetz aus Sicht des KDFB noch Schwächen aufweist, stellt es einen wichtigen Schritt zum Schutz von Mensch und Umwelt in den Lieferketten dar. Mehrere KDFB-Frauen hatten bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) im November 2020 den Antrag „Wirksames Lieferkettengesetz noch in dieser Legislaturperiode“ gestellt, der auch beschlossen wurde. Außerdem hat der Frauenbund als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Frauenverbände und Gruppen (AG Kath) bei der Stellung des Antrags „Wirksames Lieferkettengesetz jetzt!“ zur Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates am 20./21. Juni 2021 mitgearbeitet. „Unsere Solidarität ist grenzenlos und wir stehen weiterhin an der Seite aller Menschen, die unter unwürdigen Bedingungen leben, arbeiten und sterben müssen. Wir fordern Unternehmen und Politik auf, jetzt zügig wirksame Maßnahmen für Gerechtigkeit zu ergreifen“, betont Monika Arzberger.

Ute Hücker Pressesprecherin 

Antwort des Papstes auf das Rücktrittsgesuch von Marx stärkt den Synodalen Weg als Chance für eine geschwisterliche, glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche

Köln, 10.06.2021 – Anlässlich der Ablehnung des Papstes, den von Kardinal Marx angebotenen Amtsverzicht anzunehmen, ermutigt der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) den Kardinal, zuversichtlich und geradlinig den Weg der Reformen, insbesondere den Synodalen Weg, weiter zu gehen. In seinem heutigen Brief an Kardinal Marx hat der Heilige Vater seine Entscheidung sehr deutlich gemacht, der Kardinal möge seine Verantwortung als Erzbischof von München und Freising weiter wahrnehmen. Er würdigt sein Angebot über den Amtsverzicht, um damit auch ganz persönlich Verantwortung zu übernehmen, und teilt Marx‘ Urteil, der die Kirche an einem „toten Punkt“ sieht. Der Papst schreibt: „Ich stimme Dir zu, dass wir es mit einer Katastrophe zu tun haben: der traurigen Geschichte des sexuellen Missbrauchs und der Weise, wie die Kirche damit bis vor Kurzem umgegangen ist.“ Aus Sicht des KDFB stellt das einen klaren Auftrag dar, das Leid der Überlebenden in den Mittelpunkt zu stellen, ihnen endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und alles zu tun, um die männerbündischen und klerikalen Strukturen zu ändern, die erst solches Unrecht entstehen lassen konnten. Dazu KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth: „Kardinal Marx hat mit seinem Rücktrittsangebot ein starkes Zeichen gesetzt – auch in Richtung seiner Mitbrüder im Amt. Ein „Weiter so“ verkennt den Ernst der Situation und ist nun erst recht nicht mehr möglich. Wir fordern alle Verantwortlichen in der Katholischen Kirche auf, Kleriker und Laien, sich dem Vertrauensverlust und Bedeutungsverlust in Folge des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche zu stellen. Die Antwort des Papstes zeigt, dass auch er diesen Weg unterstützt. Der KDFB ist zu einer konstruktiv-kritischen Mitarbeit jederzeit bereit – für eine geschwisterliche, glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche.“

Anne Rauen Stellvertretende Pressesprecherin

Pressemitteilung 12.05.2021 „schaut hin“ – Kirchliche Organisationen fordern größere Anstrengungen für eine klimagerechte Zukunft

Hamburg / Berlin (12.5.2021) - Anlässlich des 3. Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt vom 13. –16. Mai 2021 fordern bundesweit 85 kirchliche Organisationen im Sinne des Leitworts „schaut hin“ (Mk 6,38) Politiker*innen auf Bundes- und Landesebene auf, Klimaschutz zum Maßstab ihres Handelns in allen Sektoren zu machen. Zugleich unterstreicht der Aufruf die Unterstützung der Kirchen für mehr globale Klimagerechtigkeit sowie die Entschlossenheit, selbst einen wichtigen Beitrag zu leisten. „Wenn Deutschland die Klimaziele an der 1,5 °C-Grenze ausrichten will, ist das Minderungsziel für 2030 auf 70% anzuheben, damit Klimaneutralität bis 2040 erreichbar bleibt. Dies ist ein ehrgeiziges Ziel. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen, daher hat der Freiburger Erzbischof Stephan Burger bereits 2018 das Ziel einer klimaneutralen Erzdiözese 2030 ausgesprochen. Das Ziel ist theoretisch erreichbar, aber in der Praxis werden wir etwas mehr Zeit dafür benötigen. “ erklärt Dr. Reinhold John, Leiter der Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt in der Erzdiözese Freiburg. „Evaluieren wir im Jahr 2025 das Erreichte, dann können wir für 2030 nachjustieren“. In weltweiter Verbundenheit und Solidarität mit den Ländern des Globalen Südens rufen die beteiligten Landeskirchen, Bistümer, Verbände, Orden, Werke und Gemeinden auf, den Einsatz für eine klimagerechte Zukunft auch an den Bedürfnissen der ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen zu orientieren. Im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens hat Deutschland finanzielle Mittel für die ärmsten und von der Klimakrise am stärksten betroffenen Staaten zur Anpassung an den Klimawandel und zur Bewältigung von Klimaschäden zugesagt. Sabine Minninger, klimapolitische Referentin bei Brot für die Welt, erläutert: „Der Aufwuchs der Klimafinanzierung über die letzten Jahre verlief deutlich zu niedrig. Um die Länder vor den schlimmsten Folgen zu bewahren, erfordern Deutschlands Zusagen eine lineare Steigerung der jährlichen Haushaltsmittel auf 8 Milliarden Euro ab 2025.“ Die Grundlage für die erforderliche sozial-ökologische Transformation bildet die UN-Agenda 2030. „Die kleinen Fortschritte bei den Nachhaltigkeitszielen sind durch die Covid-19 Pandemie massiv gefährdet. Kooperationen und Partnerschaften Deutschlands mit anderen Staaten oder Regionen sollten stärker als bisher dem Klimaschutz, der sozial-ökologischen Transformation, den Menschenrechten und der globalen Gerechtigkeit dienen“, ergänzt Kathrin Schroeder, Referentin für Energiepolitik des katholischen Werks für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR. Hintergrund: Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit ist ein Bündnis von rund 80 kirchlichen Institutionen (Landeskirchen, Bistümer, Verbände, kirchliche Einrichtungen, Orden, Werke, Kirchenkreise) aus den Bereichen Umwelt und Entwicklung, das seit 2018 das kirchliche Engagement für Klimagerechtigkeit in Kirche, Politik und Gesellschaft stärken will.

Für Rückfragen: Astrid Hake und Monika Maria Schell, Koordinatorinnen des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit: info@oenwkg.de Den kompletten Aufruf samt der Liste aller unterstützenden Organisationen finden Sie hier

Der Ökumenische Kirchentag 2021 nimmt uns in die Verantwortung für die Sorge um das gemeinsame Haus Anlässlich des 3. Ökumenischen Kirchentags

in Frankfurt vom 13. –16. Mai 2021 fühlen wir uns als christliche Kirchen verbunden in der Sorge um das gemeinsame Haus. Das Leitwort des ÖKT 2021 „schaut hin“ (Mk 6,38) erinnert uns, als Christinnen und Christen unsere Welt mit geschärftem Blick wahrzunehmen und Verantwortung für die aktuellen Entwicklungen und unsere Zukunft, die durch den Klimawandel bedroht ist, zu übernehmen. Es fordert uns auf, die Sorgen und Zukunftsängste der Menschen ernst zu nehmen, nach Lösungen zu suchen und zu handeln. Wir dürfen in unserem Bemühen um ein gutes Leben für alle selbst nicht nachlassen und fordern auch die Politik auf, ihre Anstrengungen zur Eindämmung der Klimakrise zu erhöhen. Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 hat auch Deutschland sich zur Begrenzung des Temperaturanstiegs um 1,5°C bzw. auf deutlich unter 2°C international verpflichtet. Es ist daher von zentraler Bedeutung, dass jetzt die Weichen für eine Umkehr und einen klima- und sozialgerechten Umbau unserer Wirtschafts- und Lebensweise gestellt werden. Klimapolitik muss als Zukunftspolitik gestaltet werden, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht und unsere Lebensgrundlagen schützt. Klimapolitik muss zur Priorität des politischen Handelns einer jeden zukünftigen Regierung werden. Nach den im Januar 2021 veröffentlichten Ergebnissen einer weltweiten Umfrage der Vereinten Nationen zur Klimakrise sieht sich die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung von dem Klimawandel bedroht. Die Auswirkungen der Klimakrise werden zunehmend für die Menschen spürbar und treffen die Menschen im globalen Süden in besonderer Härte. Die Corona-Pandemie hat die Probleme und Ungerechtigkeiten massiv verschärft. Die Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen eine eindeutige Sprache: Wir haben nur noch wenige Jahre, um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern. Als Kirchen verstehen wir die Klimakrise als Menschheitskrise: Sie zeigt, dass unser bisheriges Wachstumsmodell an sein Ende gekommen ist, das vorgibt, unbegrenztes Wachstum auf einem begrenzten Planeten sei möglich. Achtsamer Umgang mit der Schöpfung und Einsatz für Gerechtigkeit gehören zu den Kernaufgaben für Christinnen und Christen in aller Welt, die sich aus der biblischen Botschaft ergibt. Bei der Klimakrise geht es um das Überleben aller Menschen und aller Lebewesen auf der Erde und eine würdige Zukunft für alle. Weltweit sind Milliarden Menschen von der Klimakrise betroffen. In den nächsten Jahrzehnten werden Millionen Menschen durch die Folgen der Klimakrise ihre Heimat verlassen müssen. Bereits eine Million der erfassten Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht – mehr als je zuvor in der Geschichte der Menschheit. Zu den wesentlichen Ursachen der Klimakrise gehört der Wirtschafts- und Lebensstil in den Industrieländern und der Eliten in den ärmeren Ländern. Deutschland zählt weltweit zu den Ländern mit dem größten CO2-Ausstoß. Als Kirchen können wir Vorbild sein und haben eine klare Vision vor Augen. Wir wollen in der globalen Gesellschaft nachhaltig leben und wirtschaften, um Gottes gute Schöpfung zu erhalten. Der Einsatz für eine klimagerechte Zukunft macht nicht an den Grenzen halt und muss sich an den Bedürfnissen der ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen orientieren. In weltweiter Verbundenheit und Solidarität mit den Ländern des Globalen Südens ist die Klimakrise auch eine Frage der Gerechtigkeit. Wir fordern die Politik daher auf, keine Zeit mehr zu verlieren und dringend die erforderlichen Schritte zum Erhalt unserer aller Lebensgrundlagen zu unternehmen. Die Maßnahmen zur Erholung nach der COVID19-Pandemie müssen mit den Zielen des Klimaschutzes übereinstimmen. Uns liegen besonders die folgenden Ziele am Herzen: 1. Ausrichtung der deutschen Klimaziele an der 1,5 °C-Grenze. Das Minderungsziel für 2030 muss auf 70% (Basisjahr 1990) angehoben werden, damit Klimagerechtigkeit bis 2040 erreichbar bleibt. Entsprechend muss die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen beschleunigt werden. Ein wichtiger Baustein ist der ambitionierte Zubau erneuerbarer Energien, um die Emissionen vor allem in den Sektoren Industrie, Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft zu reduzieren. Es braucht einen vollständigen Ausstieg aus der Kohle bis 2030 sowie aus Öl und Gas in den frühen 2040er Jahren und hierfür einen deutlich schnelleren Zubau der erneuerbaren Energien mit dem Ziel, bis 2030 einen Anteil von mindestens 80% zu erreichen. Dafür ist beispielsweise eine Solarpflicht für Neubauten und Dachsanierungen notwendig. Gleichzeitig müssen Effizienz- und Suffizienzmaßnahmen vorangetrieben werden. Dafür ist es notwendig, dass ein eigenständiges Primär-Einsparziel von mindestens 40 % bis 2030 gesetzlich festgelegt wird. Nur so kann der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen ausreichend schnell, ressourcenschonend, ökologisch und sozialverträglich gelingen. 2. Erhöhung der Klimafinanzierung für die ärmsten und von der Klimakrise am stärksten betroffenen Staaten zum Ausbau von 100% Erneuerbaren Energien, zur Anpassung an den Klimawandel und zur menschenrechtsbasierten Bewältigung von Klimaschäden auf Grundlage der internationalen Verpflichtungen. Arme und verletzliche Bevölkerungsgruppen haben historisch betrachtet einen geringen ökologischen Fußabdruck und tragen fast nichts zur Klimakrise bei. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, sie darin zu unterstützen, ihre Lebens- und Wirtschaftsweise an veränderte Klimabedingungen anzupassen und sie vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels zu bewahren. Deutschlands Zusagen erfordern eine lineare Steigerung der jährlichen Haushaltsmittel von den für 2020 geplanten 4 Milliarden Euro auf 8 Milliarden Euro ab 2025. 3. Ausbau der internationalen Zusammenarbeit für eine sozial-ökologische Transformation auf der Grundlage der UN-Agenda 2030. Deutschland kann und muss mit gutem Beispiel vorangehen und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umsetzen. Kooperationen und Partnerschaften Deutschlands mit anderen Staaten oder Regionen sollten dem Klimaschutz, der sozial-ökologischen Transformation, den Menschenrechten und der globalen Gerechtigkeit dienen. Dazu zählt, dass Klimaschutz ein zentrales Thema in der deutschen und europäischen Außenpolitik wird. In gemeinsamer christlicher Verpflichtung für die Schöpfung ist es Zeit zu handeln. Als Kirchen unterstützen wir auf vielfältige Weise den Weg zur Klimagerechtigkeit und sind entschlossen, dazu unseren Beitrag zu leisten. Möge der ÖKT 2021 eine Chance sein, den Blick zu schärfen und uns ermutigen, den Herausforderungen zu begegnen. „Wir müssen jetzt handeln, ehe wir nur noch beten können.“ Generalsekretär des Weltrates der Kirchen (WCC / ÖRK), Rev. Olav Fykse Tveit „Was gerade vor sich geht, stellt uns vor die Dringlichkeit, in einer mutigen kulturellen Revolution voranzuschreiten“ aus: Enzyklika „Laudato si`“ von Papst Franziskus

Pflege ist system- und lebensrelevant KDFB zum Internationalen Tag der Pflege

Köln, 11.05.2021 – „Die System- und Lebensrelevanz von Pflege, die täglich von hauptberuflichen Kräften in Kliniken, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie von pflegenden Angehörigen geleistet wird, ist unübersehbar und muss deutlich honoriert und gestärkt werden“, erklärt Monika Arzberger, Vizepräsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai. Der KDFB hält neue politische und strukturelle Rahmenbedingungen im gesamten Pflegesektor für dringend erforderlich. Verbunden sind damit höhere gesellschaftliche Wertschätzung sowie finanzielle Aufwertungen, Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen, Vereinbarkeit mit Familie und Partnerschaft, gerechte und gesicherte Bezahlung sowie eine größere Entlastung der vielen pflegenden Angehörigen, die sich neben dem Beruf um pflegebedürftige Familienmitglieder kümmern. „Deutschland braucht mehr Pflegekräfte, das ist schon lange bekannt und zeigt sich in der Corona-Pandemie verschärft. Immer mehr Fachpersonal, darunter zahlreiche Frauen, verlässt den Beruf, weil die Rahmenbedingungen schlecht sind. Angestellte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeiten seit langem am Limit und unter extremen körperlichen und seelischen Belastungen: zu viele Stunden, zu wenig Pausen, keine Freizeit, zu starker Zeitdruck, zu wenig Personal. Es scheint, als sei Menschenwürde Kranken und Alten vorbehalten und gelte nicht für diejenigen, die unermüdlich und bis zur Erschöpfung Dienste am Nächsten tun und eigene Befindlichkeiten zurückstellen“, so Arzberger. Der KDFB erwartet von der Politik, dass sie die Leistungen der Menschen im Kranken- und Pflegebereich stärker anerkennt, den Weg für faire Löhne und mehr Personal ebnet und Lohnsteigerungen nicht den Pflegebedürftigen aufbürdet. Mit anderen Bündnissen engagiert sich der Frauenbund unter #pflegerebellion dafür, die Systemrelevanz der Pflege voranzutreiben und politisch Verantwortliche für eine menschenfreundliche Gesellschaft in die Pflicht zu nehmen

Ute Hücker Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Gewalt gegen Mädchen und Frauen sofort beenden Forderungen des KDFB zu 10 Jahre Istanbul-Konvention

Köln, 10.05.2021 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) erinnert an die Konvention des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, die Deutschland am 11. Mai 2011 unterzeichnete. „Wir mahnen an, dass die so genannte „Istanbul-Konvention“ immer noch nicht vollständig umgesetzt ist und geschlechterspezifische Gewalt weiterhin existiert, obwohl sie eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung darstellt“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. In Zeiten mit erkennbar zunehmendem Antifeminismus, in der Länder ihren Austritt aus der gemeinsamen Konvention verkünden und häusliche Gewalt in der CoronaPandemie zugenommen hat, ist ein starkes und vehementes Eintreten gegen Gewalt an Frauen und Mädchen unerlässlich. Nach Auffassung des Frauenbundes muss der Schutz von Frauen und Mädchen vor geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt gerade jetzt offensiver und konsequenter umgesetzt werden. „Wir fordern die Unterzeichner der Istanbul-Konvention auf, nicht nur sexualisierte Belästigung, Vergewaltigung, Genitalverstümmelungen, erzwungene Abtreibungen, Sterilisationen und Zwangs-Ehen sowie psychische Gewalt unter Strafe zu stellen. Ebenso wichtig ist heutzutage auch ein entschiedenes politisches Vorgehen gegen digitale Gewalt wie Hate Speech, Cybermobbing und –sexismus, von der immer mehr Frauen betroffen sind. Diese Form der Gewalt, die sich nicht zuletzt durch die sozialen Medien weiter ausbreitet und zutiefst frauenverachtend ist, muss in der IstanbulKonvention nachträglich umfassend Eingang finden“, so Flachsbarth. Darüber hinaus appelliert der KDFB an die politisch Verantwortlichen in Deutschland, der Arbeit von Organisationen und Institutionen, die von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen beraten und betreuen, weiter auszubauen und sie langfristig finanziell und personell zu sichern. Qualifizierte Angebote und Beratungsstellen, auch und besonders im Umgang mit digitaler Gewalt, sind dringend notwendig für passgenaue Hilfsmaßnahmen.

Ute Hücker Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Kirche braucht Gleichberechtigung!

Augsburg, 30.04.2021 – „Wir fordern eine partnerschaftliche Kirche und den Zugang von Frauen zu allen Ämtern!“ So war es in den Anzeigen zu lesen, die der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), Diözesanverband Augsburg, am Tag der Diakonin, dem 29. April, in allen Lokalausgaben der Augsburger Allgemeinen veröffentlicht hat. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein deutschlandweiter Frauenverband mit über 180 000 Mitgliedern, die fest in der katholischen Kirche verwurzelt sind. Seit seiner Gründung setzt er sich für die Gleichberechtigung von Frau und Mann ein, auch in der Kirche. Im Bistum Augsburg hat daher der Vorstand des KDFB Diözesanverbandes beschlossen, seine Forderungen nach einer wirklich gleichberechtigten Kirche über eine breitgestreute Anzeigen-Aktion vielen Menschen deutlich zu zeigen. Diese Forderung ist so einfach wie fundamental: Der grundsätzliche Zugang zu allen Diensten und Ämtern der Kirche muss allen getauften und gefirmten Menschen offenstehen. „Nicht die Zulassung von Frauen zu allen Ämtern muss theologisch begründet werden, sondern deren Ausschluss. Denn klar ist: Jesus hat Frauen und Männer zu Apostelinnen und Jüngern berufen.“, erklärt Dr. Ursula Schell, geistliche Begleiterin des KDFB Diözesanverbandes. Dies sieht die Amtskirche anders, und auch die Bemühungen um den synodalen Weg scheinen in dieser Hinsicht keinen durchschlagenden Erfolg zu haben – und das, obwohl in vielen Gemeinden Frauen einen so großen Teil der spirituellen Begleitung und organisatorischen Aufgaben übernehmen. So bringt Ulrike Stowasser, Diözesanvorsitzende und KDFB Vizepräsidentin den Missstand auf den Punkt: „Nach wie vor endet die Gleichberechtigung vor den Kirchentüren.“ Bundesweit hat der KDFB vor diesem Hintergrund die Aktion #FrauenStimmen gestartet. Diese bringt Erwartungen und Visionen an eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche zur Sprache. Unter www.frauenstimmen-kdfb.de können diese Fragen und Forderungen in Form von Videobotschaften eingereicht und angesehen werden. Weitere Informationen zu dem Thema „Gleichberechtigte Kirche“ finden sich unter www.frauenbund-augsburg.de. 

Elisabeth Böswald-Rid  0821 3166-3445 / frauenbund.referentinnen@bistum-augsburg.de Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) Diözesanverband Augsburg e.V. Kitzenmarkt 20/22, 86150 Augsburg

Berufung von Frauen in der Kirche anerkennen

Köln, 26.04.2021 – Am gestrigen Weltgebetstag um geistliche Berufungen eröffnete der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) im Rahmen seiner Kampagne bewegen! die bundesweite Aktionswoche #FrauenStimmen. Die Online-Veranstaltung stand unter dem Motto „Berufen“. In einem Impulsvortrag stellte Schwester Philippa Rath OSB dar, dass Berufung nicht an ein Geschlecht gebunden ist. Es gehe dabei nicht um Macht, sondern um den Ruf Gottes und um die Verkündigung des Evangeliums. Der grundsätzliche Zugang zu allen Diensten und Ämtern der Kirche muss allen Getauften und Gefirmten offenstehen. Dafür engagiert sich der KDFB seit vielen Jahren. „Frauen und Männer sind als Abbild Gottes gleich an Wert und Würde. Deshalb ist es diskriminierend und nicht hinnehmbar, dass die Amtskirche Berufungen zum seelsorglichen und diakonischen Dienst mit zweierlei Maß misst. Es geht doch darum, das Wort Gottes und die Botschaft Jesu überzeugt erfahrbar zu machen. Frauen davon auszuschließen bedeutet eine Geringschätzung ihres Menschseins, ihrer Möglichkeiten und Charismen“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Die Aktion #FrauenStimmen bringt unter den Eindrücken des Synodalen Wegs Erwartungen und Visionen an eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche zur Sprache. Sie lädt ein, Fragen und Forderungen an die Kirche zu stellen. „Eine glaubwürdige Kirche muss bereit sein, ihre Traditionen zu überdenken, sich selbst zu hinterfragen und die Berufungen von Frauen anzuerkennen. Die Zulassung von Frauen zu den Weiheämtern soll nicht als Machtfrage, sondern als theologische und pastorale Frage diskutiert werden. Nicht alles, was einmal richtig war, ist für alle Zeiten gut, und Angst vor möglichen Entwicklungen ist eine schlechte Ratgeberin“, so Flachsbarth. Im Rahmen der Aktionswoche (25.04. – 02.05.2021) finden bundesweit Veranstaltungen statt, so zum „Tag der Diakonin“ am 29. April. Das Motto der diesjährigen zentralen Veranstaltung lautet: „GERECHT“. Alle Informationen zu #FrauenStimmen und zum Tag der Diakonin gibt es unter www.frauenstimmen-kdfb.de.

Ute Hücker Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 

„Das Lieferkettengesetz bedeutet Solidarität und Gerechtigkeit und muss für alle Unternehmen gelten.“

Köln, 20.04.2021 – Zur Beratung des Bundestages über das geplante Lieferkettengesetz fordert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB), dass alle Schwachstellen des Gesetzentwurfes behoben werden müssen. „Um ein wirksames Gesetz zu erreichen, das Menschenrechte und Umwelt tatsächlich schützt, ist eine Nachbesserung unumgänglich. Die gesamte Wirtschaftspolitik muss die Würde jedes Menschen und das Gemeinwohl in allen Prozessen in den Mittelpunkt stellen“, begründet Vizepräsidentin Monika Arzberger das Engagement des KDFB für ein wirksames Lieferkettengesetz.

Laut KDFB müssen Unternehmen dazu verpflichtet werden, in der gesamten Wertschöpfungskette - und nicht nur im eigenen Geschäftsbereich - Sorgfalt walten zu lassen. „Es muss sichergestellt werden, dass Unternehmen ihr Risiko sorgfältig analysieren, wirksame Maßnahmen ergreifen und darüber berichten“, so Arzberger.

Außerdem fordert sie, dass das Lieferkettengesetz eine zivilrechtliche Haftungsregelung enthalten muss, um die Rechte der Betroffenen zu stärken.

 

Für unbedingt notwendig hält der KDFB die gesetzliche Verpflichtung für Unternehmen, dass das Lieferkettengesetz ab 250 Mitarbeitenden gelten muss und nicht wie bisher vorgesehen erst ab 3.000 Arbeitskräften. Wenn Unternehmen in Bereichen tätig sind, die besondere Risiken für Umweltschäden oder Menschenrechtsverletzungen mit sich bringen, muss das Lieferkettengesetz für alle Unternehmen gelten und zwar unabhängig von ihrer Größe. „Das Lieferkettengesetz steht für weltweite Solidarität, Fairness, Gerechtigkeit und Menschenwürde. Es muss dazu beitragen, dass Frauen und Männer dauerhaft von ihrer Arbeit leben können und sie damit eine bessere Zukunft haben“, fordert KDFB-Vizepräsidentin Arzberger. 

 

Ute Hücker

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

Würdevoll leben – würdevoll sterben kfd und KDFB unterstützen Woche für das Leben

Düsseldorf/Köln, 15.04.2021 – Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands e.V. (kfd) – Bundesverband e.V. und der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) unterstützen die ökumenische Initiative Woche für das Leben, die vom 17. - 24. April 2021 bundesweit unter dem Motto „Leben im Sterben“ stattfindet. Im Mittelpunkt steht die Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Beide Frauenverbände sprechen sich für eine würdevolle Sterbebegleitung aus und fordern zudem die katholische und evangelische Kirche ausdrücklich zur Erweiterung des Angebots von Hospiz- und Palliativeinrichtungen auf, um mehr Schwerstkranke zu erreichen. Aufgrund der sich verändernden Lebensformen sind immer mehr Menschen in Krankheit und Sterben auf sich gestellt. Auch zeigt die derzeitige Corona-Pandemie, dass vermehrt zu viele Menschen alleine und unbegleitet sterben. Für zahlreiche Menschen sind die über 200 stationären Hospize und die über 300 Palliativstationen Lebensendpunkte und Orte des Abschiednehmens. „Menschen, die dem Tod näher sind als dem Leben, dürfen in dieser schwierigen Situation nicht alleingelassen werden. Gleiches gilt für ihre Angehörigen, Freund*innen und Partner*innen. Eine humane Gesellschaft muss lebensfreundlich und den Menschen zugewandt sein, besonders in angstmachenden Situationen wie Sterben und Tod. Als Christ*innen wollen wir mit unserer Zuwendung ein Zeichen der Hoffnung für die Menschen in existentiellen Grenzsituationen am Ende des Lebens sein“, erklärt KDFBPräsidentin Maria Flachsbarth. Die Bundesvorsitzende der kfd, Mechthild Heil, stellt fest, dass Menschen auch am Ende des Lebens das Recht haben, die Fürsorge anderer zu beanspruchen. „Das, was Sterbende und ihre Angehörigen besonders brauchen, sind Zuspruch, Nähe und Verständnis. Deshalb ist es wichtig, dass ihnen neben ausreichend Hospizen und Palliativstationen auch kompetente Pflegekräfte, Ärzt*innen, Seelsorger*innen und Sozialarbeiter*innen zur Seite stehen“, so Heil. „Außerdem müssen die Themen Tod und Sterbebegleitung enttabuisiert werden. Sterben und der Tod gehören zum Leben dazu. Dies wird selbstverständlicher, je offener wir darüber sprechen.“ KDFB und kfd setzen sich außerdem dafür ein, dass die über 100.000 Ehrenamtlichen, die kranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige begleiten, für diese wichtige Aufgabe weiterhin grundlegend qualifiziert und betreut werden.

Mitglieder aus beiden Frauenverbänden engagieren sich seit vielen Jahren im Krankenbesuchsdienst und in der Hospizarbeit. Kontakte Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

Pressereferentin Ute Hücker 0221 86092-24 ute.huecker@frauenbund.de www.frauenbund.de Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands e.V. (kfd) – Bundesverband e.V. ist mit rund 450.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Pressereferentin Julia Kaballo 0211 44992-25 0170 3805022 presse@kfd.de www.kfd-bundesverb

Starke Stimme(n) für eine moderne Prostitutions-Politik in Deutschland

07.04.2021 Starke Stimme(n) für eine moderne Prostitutions-Politik in Deutschland - Über 30 menschenrechtliche Vereine und Initiativen starten bundesweites „Bündnis Nordisches Modell“ für einen Perspektivwechsel in Gesellschaft und Politik „Prostitution ist ein perfides System aus sexueller Ausbeutung und brutaler Gewalt. Das macht die CoronaPandemie jetzt endgültig sichtbar. Mädchen und Frauen in der Prostitution sind noch schutzloser der Willkür von Zuhältern und Freiern ausgeliefert, als sie es zuvor schon waren. Wir brauchen endlich eine moderne ProstitutionsPolitik in Deutschland!“ Das fordert das neu gegründete Bündnis Nordisches Modell, ein bundesweiter Zusammenschluss aus derzeit über 30 menschenrechtlichen Vereinen, Initiativen und Netzwerken – darunter auch Betroffene- und Aussteigerinnen-Organisationen - sowie zahlreichen aktiven Menschen aus der Zivilbevölkerung und der Politik. Die ExpertInnen des Bündnisses schließen sich somit der Empfehlung des Europäischen Parlaments von 2014 an alle EU-Mitgliedsstaaten an, das Nordische Modell zu übernehmen: es sieht insbesondere die Entkriminalisierung von Frauen in der Prostitution und effektive Ausstiegshilfen vor - und bekämpft gleichzeitig die Nachfrage, was sexuelle Ausbeutung unprofitabel macht und somit auch den Menschenhandel. Im Jahr 1999 hatte Schweden als erstes Land das Nordische Modell eingeführt, um Gewalt gegen Frauen zu beseitigen und die Gleichberechtigung der Geschlechter voranzutreiben. Es folgten sieben weitere Länder, darunter Norwegen, Irland, Frankreich und Israel. „Deutschland muss endlich wegkommen von den gescheiterten Regulierungsversuchen des nicht regulierbaren Gewaltsystems Prostitution - hin zu einem zeitgemäßen und bereits in acht Ländern erprobten gesetzlichen Ansatz, dem Nordischen Modell. Weg vom Bordell Europas – hin zu echter Hilfe für Mädchen und Frauen in der Prostitution, echten Strafen für Täter, echter Aufklärung der Gesellschaft. Die Politik muss hier genau hinsehen, zeitgemäß handeln und von den Vorreiter-Staaten lernen!“ – so die Sprecherinnen des Bündnisses. Der offizielle Startschuss für das bundesweite Bündnis Nordisches Modell fiel bereits am 21. Februar 2021. Ende März fand die erste Versammlung aller Delegierten der BündnispartnerInnen und die Wahl des Lenkungskreises statt. Der Bündnis-Gründung vorausgegangen war eine große und erfolgreiche Vernetzungs-Tagung im September 2020 in Bonn. Hier hatten sich unterschiedliche AkteurInnen aus ganz Deutschland dazu entschlossen, sich gemeinsam stark zu machen, ihre Kräfte zu bündeln und mit einer starken Stimme zu sprechen: für einen Wechsel in der Prostitutions-Politik nach dem Nordischen Modell. Zu den BündnispartnerInnen zählen unter anderem das Netzwerk Ella - ein Zusammenschluss von Frauen, die in der Prostitution waren oder sind sowie weitere Aussteigerinnen, die sich dafür einsetzen, dass Prostitution als das anerkannt wird, was sie ist: sexuelle Gewalt - und auch vier große, bundesweit frauenrechtlich und humanitär arbeitende Institutionen: KDFB – Katholischer Deutscher Frauenbund e.V., SISTERS – für den Ausstieg aus der Prostitution! e.V., SOLWODI - Solidarität mit Frauen in Not - und TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V.. Das neu gegründete Bündnis Nordisches Modell wächst stetig und steht mit seiner gesamten Expertise Politik und Gesellschaft für Beratung und Aufklärung kompetent zur Seite. Liste der BündnispartnerInnen // Stand 06.April 2021 Alarm! Gegen Sexkauf und Menschenhandel e.V., Gießen Arbeitskreis Stop Sexkauf München Arbeitskreis Stop Sexkauf Durlach Aufklärung über Prostitution und Menschenhandel – Sandra Norak AUGSBURGER/INNEN GEGEN MENSCHENHANDEL e.V., Augsburg Beratungsstelle Frauennotruf München FEMEN Emma End Demand Switzerland Feministische Partei DIE FRAUEN Frauenrechte sind Menschenrechte, Paderborn Frauenverband Courage Hadassah Initiative féminine gUG, Saarbrücken Katholischer Deutscher Frauenbund e.V., Köln KARLSRUHE GEGEN SEXKAUF KARO e.V., Plauen Kofra e.V., München Leben in Freiheit e.V., Bonn LINKE für eine Welt ohne Prostitution MANNHEIM GEGEN SEXKAUF Marburger Bürgerinitiative bi-gegen-bordell NEUSTART e.V., Berlin Netzwerk Ella Netzwerk gegen Menschenhandel Nord-Süd Forum e.V., München Ostalb-Bündnis gegen Menschenhandel und |Zwangs-| Prostitution Radfem Munich SISTERS - für den Ausstieg aus der Prostitution e.V., Stuttgart SOLWODI Solidarität mit Frauen in Not, Boppard SPD Netzwerk pro Sexkaufverbot TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V., Berlin Trauma and Prostitution VulvaFem Windrose e.V., Düsseldorf Zéro Macho Pressefoto der Bündnistagung Caption: TeilnehmerInnen der Bündnistagung Ende September 2020 in Bonn © Bettina Flitner Ansprechpartnerin: Inge Bell (0171 8760087) Simone Kleinert (0176 826 14445)

Kontakt: info@bündnis-nordischesmodell.de Info: https://www.bündnis-nordischesmodell.de V.i.S.d.P. Der Lenkungskreis des Bündnisses Nordisches Modell Anne Behrends, Inge Bell, Viktoria K., Simone Kleinert, Silvia Reckermann

Maria Magdalena folgen heißt: Verantwortung übernehm

Köln, 20.07.2020 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) erinnert am Festtag der Heiligen Maria Magdalena (22. Juli) daran, dass eine Frau Erstzeugin der Auferstehung und Verkünderin der Frohen Botschaft war. Sie nimmt damit eine Vorbildfunktion für Frauen in der Kirche ein, die Verantwortung für die Weitergabe des Glaubens übernehmen und sich für eine geschwisterliche Kirche einsetzen. „Papst Franziskus hat Maria Magdalena 2016 zur Apostola Apostolorum erhoben und sie damit den Aposteln liturgisch gleichgestellt. Es war sein Wunsch, dass die Erhebung das Nachdenken über Würde und Rolle der Frau in der katholischen Kirche anregen soll. Diesen Auftrag setzt der KDFB um, wenn es um konstruktives Mitwirken an der Erneuerung der Kirche geht“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Aktuell geschieht dies in der Beteiligung des KDFB am Synodalen Weg in Deutschland. Mehrere Frauenbundfrauen engagieren sich in den vier Synodalforen und bringen die Sicht von Frauen für eine Erneuerung der Kirche ein. Am 22. Juli, dem Festtag der Heiligen Maria Magdalena, lädt KDFB-Vizepräsidentin Birgit Mock daher von 14.30 – 15.30 Uhr zu einer digitalen „Kaffeepause“ ein und berichtet über das Forum „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“. Ebenso im Blick des KDFB sind Frauen aus Amazonien, die sich im Nachgang der Bischofssynode 2019 nun an Papst Franziskus wandten, um erneut für die Weihe von Frauen einzutreten. „Wir sind solidarisch mit den hoch engagierten Frauen, die seit vielen Jahren die Gemeinden in Amazonien begleiten, seelsorglich und diakonisch handeln und dafür sorgen, dass die Botschaft Jesu erfahrbar wird. Sie geben der Kirche in Amazonien ein Gesicht und tragen sie, denn ohne die Frauen hätte sie kaum eine Chance für die Zukunft“, so die KDFB-Präsidentin. Daher bittet der KDFB ebenfalls am Festtag der Heiligen Maria Magdalena Papst Franziskus in einem Brief, das Weihe-Anliegen der Frauen als zukunftsgewandtes Bekenntnis für die Menschen und für das Wort Gottes zu verstehen.

Ute Hücker

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

KDFB: Kindeswohl wieder auf den Stundenplan setzen Frauenbund fordert Änderungen am Hygienekonzept der Mittagsbetreuungen

München, 16.07.2020. - Mathe, Deutsch, Religion: vier Stunden lang ist der 8-jährige Timo schon still im Klassenzimmer gesessen. Jetzt wäre für ihn erstmal austoben in der Mittagsbetreuung wichtig, Fußball spielen oder aufs Klettergerüst. Doch das ist verboten. Selbst die Spielekiste wurde aus Hygienegründen abgeschafft. Unbeschwert Spielen ist sowieso schwer, wenn man ständig ermahnt wird, Abstand zu halten. Als Interessensvertretung für die Mittagsbetreuung, von Personal, Kindern und Eltern, fordert der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) eine Anpassung von Hygienevorschriften. „Wir fordern für das kommende Schuljahr kindergerechte Hygienevorschriften in allen Mittagsbetreuungen“, so Emilia Müller, Vorsitzende des KDFB Bayern. „Mittagsbetreuung ist keine Schule, selbst wenn sie meistens auf dem Schulgelände angesiedelt ist. Benötigt wird eine klare Abgrenzung zum Unterricht und ein Konzept mit Phasen der Erholung und des Austausches. Das muss in jeder Schule berücksichtigt werden.“ Die Mittagsbetreuer*innen melden sich seit Wochen mit Sorge um das Kindeswohl beim KDFB – und das zurecht: in einer aktuellen Studie des Universitätsklinikums HamburgEppendorf berichten mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen von Stress, Angst und Depression. „Die Betreuer*innen haben im Moment das Gefühl, dass sie permanent Verbote aussprechen und Kinder von dem abhalten, was eigentlich ihren kindlichen Bedürfnissen entspricht. Inzwischen empfinden die Kinder ihre Freunde oft nicht mehr als Spielkameraden, sondern als Bedrohung.“, berichtet Gertrud Ströbele, Projektleiterin Schulung Mittagsbetreuung beim KDFB. Seit 20 Jahren bietet der KDFB in Bayern Schulungen für Mittagsbetreuungen an und ist seither auch Interessenvertretung für Kinder, Eltern und das Personal dieser Einrichtungen. Für das neue Schuljahr ist wieder regulärer Schulalltag angekündigt, natürlich auch im Rahmen eines Hygienekonzepts. „Und das muss am Kindeswohl ausgerichtet werden. Unser Gesundheitssystem hat sich als leistungsfähig erwiesen. Schulalltag und Freizeitbetreuung der Kinder können und müssen endlich wieder kindgerecht gestaltet werden dürfen“, so die Landesvorsitzende Müller. Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein.

Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der Verbraucherservice, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit mueller-muench@frauenbund-bayern.de Tel. 089 / 28 623 721

Gleichstellung der Geschlechter in allen Politikbereichen umsetzen

Köln, 10.07.2020 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) begrüßt die vom Bundeskabinett beschlossene erste nationale Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung. „Die Entscheidung war überfällig und wir halten sie für einen Meilenstein zur Durchsetzung der Gleichberechtigung. Jetzt müssen den Worten auch überall die entsprechenden Taten folgen“, so KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger. Seit mehr als 25 Jahren benennt Artikel 3 des Grundgesetzes die Verwirklichung einer tatsächlichen Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie das Hinwirken auf die Beseitigung bestehender Nachteile. „Die nun verabschiedete Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung beabsichtigt die Erreichung dieses Zieles. Es werden endlich Maßstäbe für das Handeln in allen Ministerien und damit für alle Lebensbereiche gesetzt“, stellt Monika Arzberger fest. Bereits seit Jahrzehnten weist der KDFB auf die bestehende Diskrepanz zwischen der rechtlich zustehenden Gleichberechtigung von Frauen und der tatsächlichen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Teilhabe hin. „Strategien zu haben, ist eine Sache; sie im Sinne einer erlebbaren Gleichstellung von Frauen und Männern umzusetzen eine andere. Deshalb erwarten wir von der Bundesregierung Antworten und Maßnahmen auf die in der Gleichstellungsstrategie benannten Ziele und Herausforderungen wie z.B. Entgeltgleichheit, Stärkung der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege, gleichberechtigte Verteilung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen Männern, Digitalisierung, Karrierechancen oder Beteiligung von Frauen in Parlamenten“, so Arzberger. Laut KDFB muss staatliche Gleichstellungspolitik das Ziel haben, Strukturen, die Benachteiligung fördern, konsequent abzubauen und den Zugang zu politischer Teilhabe und Partizipation chancengerecht für beide Geschlechter zu öffnen. „Den Worten müssen Taten folgen. Gleichstellung hat mit Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit zu tun. Wir werden die politisch Verantwortlichen daran messen“, lautet das Fazit der KDFB-Vizepräsidentin.

Ute Hücker Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein

Landtagspräsidentin Aigner würdigt Ellen Ammann Landtagspräsidentin Aigner und Innenminister Herrmann zum 150. Geburtstag am Grab der KDFB Gründerin

München, 02.07.2020 – „Ein Hoch auf Ellen Ammann!“ Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB), Emilia Müller, und die Ellen Ammann-Beauftragte des Frauenbundes, Elfriede Schießleder, erhoben die Gläser, um an das Leben der Frauenbund-Gründerin zu erinnern und ihr Wirken zu ehren. In München wurde am Mittwoch (01.07.2020) coronabedingt in kleinem Kreis der 150. Geburtstag von Ellen Amman gefeiert. Bei einer Kranzniederlegung am Grab von Ellen Ammann mit anschließendem Gottesdienst würdigte auch Innenminister Joachim Hermann das Engagement Ellen Ammanns. Sie gründete auf den Tag genau vor 100 Jahren die Polizeiseelsorge in Bayern. Weihbischof Bischof und die Vertreterinnen aller Organisationen, die auf Ellen Amman zurückgehen, sprachen gemeinsam ein Gebet mit dem Anliegen ihrer Seligsprechung. Ellen Ammann, die Gründerin des KDFB Bayern und weiterer neun Organisationen – von der Bahnhofsmission bis zur Katholischen Stiftungshochschule München – wäre am 01.07.2020 150 Jahre alt geworden. Landtagspräsidentin Ilse Aigner bezeichnete Ellen Ammann an ihrem Grab als „eine beeindruckende Frau, die für viele Frauen zum Vorbild wurde.“ Es gäbe viele Gründe, dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit mit Respekt und Dankbarkeit zu gedenken, so Aigner. Ellen Ammann ist eine der wichtigsten Frauen in der jüngeren bayerischen Geschichte. Sie war eine der ersten Frauen im bayerischen Landtag – von 1919 bis zu ihrem Tod 1932. Und: Ihr ist es zu verdanken, dass der Hitlerputsch 1923 und damit der Marsch auf die Feldherrnhalle scheiterte. Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum KDFB Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der Verbraucherservice, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 089 / 28 623 721 mueller-muench@frauenbund-bayern.de

KDFB initiiert Seligsprechung von Ellen Ammann 150. Geburtstag: Anlass zur Würdigung ihres sozialen und politischen Engagements

München, 30.06.2020 – Ihr Glaube war ihre Triebfeder – am Mittwoch (01.07.2020) wäre Ellen Ammann 150 Jahre alt geworden. Diesen besonderen Tag nimmt Emilia Müller, Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB), zum Anlass, um im Namen aller von Ellen Ammann gegründeten Organisationen Erzbischof Kardinal Marx um die Einleitung des SeligsprechungsVerfahrens zu ersuchen. Unterstützt wird sie dabei von Weihbischof Bischof durch sein „Gebet zu Seligsprechung“ von Ellen Ammann. Ellen Ammann prägte das kirchliche und gesellschaftspolitische Leben in Bayern bis zu ihrem Tod 1932 wie kaum eine andere Frau zu ihrer Zeit. Die gebürtige Schwedin gründete den KDFB Landesverband Bayern als Zusammenschluss der bayerischen und pfälzischen Zweigvereine, heute die Interessensvertretung von über 160.000 Frauen im Freistaat. Ellen Ammann setzte sich für die Rechte der Frauen und die der sozial Schwachen ein; sie war eine der ersten Frauen im Bayerischen Landtag und verhinderte 1923 den Hitlerputsch. Sie war und ist ein großes Vorbild für viele Frauen – mit einer Seligsprechung würde ihr sozial-caritatives caritatives und politisches Engagement gewürdigt und als Akt höchsten Glaubens bestätigt, so KDFB Bayern-Vorsitzende Emilia Müller: „Noch heute können und müssen Ellen Ammanns Leben und Wirken in den vielfältigen positiven Facetten richtungsweisend für Frauen und Männer in der katholischen Kirche sein.“ Den Anstoß zum Seligsprechungsprozess unterstützen selbstverständlich auch die weiteren von Ellen Ammann gegründeten Einrichtungen: - Säkularinstitut Ancillae Sanctae Ecclesiae – Diakoninnen im Alltag - Katholische Bahnhofsmission München - Marianischer Mädchenschutzverein – heute IN VIA Bayern e.V. und IN VIA München e.V. - Katholische Stiftungshochschule München - Katholische Polizeiseelsorge Bayern - Landfrauenvereinigung des KDFB - VerbraucherService Bayern im KDFB - Familienpflegewerk des KDFB Landesverbandes gGmbH - Bildungswerk des KDFB Landesverbandes Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum KDFB Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der Verbraucherservice, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

Kontakt: Ulrike Müller-Münch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 089 / 28 623 721 mueller-muench@frauenbund-bayern.de

 

Über das großartige Spendenergebnis der Solibrot-Aktion freuen sich die Vorsitzenden des KDFB Diözesanverband Augsburg Annette Fischer, Monika Knauer und Monika Riedmüller mit KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik.

Innenminister Joachim Herrmann und Landtagspräsidentin Ilse Aigner verneigen sich vor dem Grab von Ellen Ammann.

Bild: Gabriele Riffert

 

Landtagspräsidentin Ilse Aigner (Mitte), die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB) , Emilia Müller (links), und die Ellen Ammann-Beauftragte des Frauenbundes, Elfriede Schießleder, erhoben die Gläser auf Ellen Ammann.

Bild: KDFB, Müller-Münch

Emilie Müller...

..KDFB-Landesvorsitzende zieht Hut vor allen Frauen, die vor 100 Jahren Vorreiterinnen für die parlamentarische Demokratie in Bayern waren: Frauen, die für das Frauenwahlrecht gekämpft haben, die sich zur Wahl stellten und denen, die ihr Wahlrecht wahrgenommen haben. Foto KDFB, Angelika Bardehle